All language subtitles for Im Wald (12) - ZDFmediathek

* Belebte Musik, Kirchenglocken *

* Spannungsvolle Musik *

Oliver von Bodenstein

Pia Sander

* Sanfte Klaviermusik *

* Gefühlvolle Musik *

(mit Akzent) Ist das
der große Polizeieinsatz,

auf den wir seit zehn Tagen warten?

Das ist unser Mann.
- Jaja.

* Sanfte Klaviermusik *

(deutlich) Wir melden uns bei Ihnen.

Wo ist Artur?

* Ernste Musik *

* Ein Hund bellt. *

* Angespannte Musik *

* Spannungsvolle Musik *

* Musik verklingt. *

* Düstere Musik *

* Bebendes Atmen *

Willst du was trinken?

* Flirrende Musik *

* Angespannte Musik *

Ich liebe dich.

Und dich auch.

* Er ächzt. *

* Treibende Trommelmusik *

* Geräuschvolles Atmen *

* Grillenzirpen *

* Unheilvolle Musik *

* Glas schlägt aneinander. *

* Entfernter dumpfer Schlag *

* Geräuschvolles Atmen *

* Schnelle spannungsvolle Musik *

* Dumpfe spannungsvolle Musik *

* Schnelle spannungsvolle Musik *

* Musik wird leiser und ruhiger. *

* Angespannte Musik *

* Pulsierende Geräusche *

Ah! Scheiße.

* Düstere Musik *

* Langsame spannungsvolle Musik *

* Langsame spannungsvolle Musik *

(Mann) Moin Moin.
Morgen, Christian.

Personenschaden?
Möglich.

Wir kommen nicht nah genug ran.

Die Temperatur im Kernbereich
ist noch zu hoch.

Und wer hat den Notruf ausgelöst?
Die Dame hier.

* Vogelzwitschern *

Wieland?

Sag mal...

Kennst du sie?

Das ist die Schwester der Pächterin.
Die hütet vorübergehend das Gelände.

Der Campingplatz ist wegen
Grundwasserproblemen gesperrt.

Bin ihr einige Mal begegnet.
Wirkt ziemlich verbittert.

Schätze mal, die ist
nicht ganz freiwillig hier.

(anderer Mann) Wusstest du,

dass hier im 19. Jahrhundert
kein einziger Baum stand? Da.

Bei guter Sicht konnte man
die keltischen Ringwälle sehen.

Jaja. Der schöne deutsche Wald.
- Hier wird nicht geraucht.

Leben Sie mal hier.
Da vergeht Ihnen die Romantik.

Haben Sie eigentlich
irgendwas gesehen, Frau... Frau...

Molin. Felicitas Molin.

Erste Journalistenregel.

Merken Sie sich Namen.

Sie sind Journalistin.
Ist ja noch viel besser.

Da entgeht Ihnen doch
mit Sicherheit gar nichts, oder?

Das hab ich doch dem hier,
dem Förster schon alles erzählt.

Ich habe einen Mann gesehen,
der ist weggelaufen.

Nach der Explosion.
Das ist doch schon mal was.

Und wissen Sie,
wem der Wohnwagen gehört? Nein.

Da müsst ich nachsehen im Büro.

Wenn Sie das freundlicherweise
machen könnten.

Ja, wenn Sie fertig sind.

Morgen, Pia.
Morgen.

Meine Kollegin, Pia Sander.
Wieland Kapteina.

Hallo.
Freut mich.

Wieland und ich kennen uns
seit der Grundschule.

Ja. Seit der ersten Klasse.
Wirklich?

* Handyklingeln *
Entschuldigung.

Kapteina?

Oh!

Seit wann bist du hier?
(seufzt) Frag nicht.

Seit kurz vor 5 Uhr.
Pf.

Dann geh jetzt nach Hause.
Ich übernehme.

Kannst es wohl nicht erwarten, ne?

* Er seufzt. *
Ja, entschuldige.

So sehr ich mich
auf die Auszeit freue,

aber langsam hab ich Muffensausen.
Kann ich verstehen.

Aber vergiss nicht: Du willst
uns loswerden, nicht wir dich.

Und, wie macht er sich?

Tariq?
Ja.

Hat 'n Lexikon verschluckt.

Der weiß Dinge, die ich...
Die du nicht weißt?

Die ich nicht weiß.
(Mann) Wir haben eine Leiche.

* Düstere Musik *

Nee.
* Oliver seufzt. *

* Angespannte Musik *

* Vogelzwitschern *

Danke, dass Sie's
so früh möglich gemacht haben.

Komm, Rosie.

Vorsicht.

(leise) Vorsichtig.
- Es ist an der Zeit.

Ich warte im Auto.

* Ernste Musik *

Konntest du das nicht verhindern?

* Angespannte Musik *

Da. Das Loch im Schädel.

Vielleicht eine Hitzesprengung.
- Wieso vermuten Sie das?

Der Brandmeister sagte, die Hitze
wäre beträchtlich gewesen.

Das führt zu einem Anstieg
des Drucks im Schädel.

Der könnte sich ein Ventil
gesucht haben. - Könnte sein.

Weißt du schon, ob Mann oder Frau?
Wieso fragst du mich?

Also, ich würde sagen,
es ist ein Mann.

Der Femur ist zu lang und massiv
für eine Frau.

Werden Sie einen
fluoreszenzoptischen Nachweis

zur Bestimmung
des Y-Chromosoms machen?

(Wieland) Oliver.
- Nun ist ja mal gut.

Sie brauchen sich nicht gleich
am ersten Tag einschleimen.

Herrgott noch eins. Äh, Pia?
Was gibt's denn?

Kommst du bitte mal?

Die Besitzerin von dem... Na ja.
Rosemarie Herold.

Danke, Frau Molin.

Falls Ihnen noch was einfällt. Meine
Karte.

Ich bin mal kurz in Waldhain.
Bin gleich zurück.

Bringst du Kaffee mit?

Eine Propangasflasche
kann im Prinzip nicht explodieren.

Es sei denn,
jemand dreht das Ventil auf,

lässt Gas in
einen abgedichteten Raum ausströmen

und legt von außen eine Brandspur.

Zum Beispiel in einem Vorzelt.

Brandstiftung.

Wer immer das getan hat,
er wusste genau,

dass jemand im Wohnwagen war,
die Tür war von außen verschlossen.

* Spannungsvolle Musik *

* Geräuschvolles Atmen *

* Spannungsvolle Musik *

Ich komme gleich.
Ja.

* Spannungsvolle Musik *

Ey! Lass die Finger
von den Lockstöcken, du Vollpfosten!

Pauline! Heute Nacht
ist ein Wohnwagen explodiert.

Die Polizei sucht nach den Ursachen.
- (Tariq) K11 in Hofheim.

Mein Name ist Omari.
- Na toll.

Dann sind die Tiere so verschreckt,
dass sie lange wegbleiben.

Pauline Reichenbach,
Biologiestudentin.

Ihre Arbeit soll beweisen, dass es
im Taunus wieder Wildkatzen gibt.

Den Nachweis hat sie gerade
persönlich erbracht.

Die Lockstöcke und die Kameras
brauchen wir fürs Monitoring.

Und könnten Sie uns die Aufnahmen
der Kamera zeigen?

* Sie seufzt. *

* Unheilvolle Musik *

* Schweißgeräusche *

Edgar.

Edgar!

Oliver. Die Gitter
sind noch nicht fertig.

Ich hab gesagt,
ich ruf deinen Vater an.

Ich bin nicht
wegen der Kellerfenster hier.

Sondern beruflich.

Beruflich?
Ich will zu deiner Mutter.

Rosie ist nicht da.
Wo find ich sie?

Im "Abendrot"
oder wie dieser Sterbeknast heißt.

Musst dich beeilen.
Die macht's nicht mehr lang.

Ach, deswegen der Container.

Ja, es ist unglaublich,

wie viel Krempel man
in seinem Leben ansammeln kann.

Warte mal!

Letzte Nacht gab es auf dem
Campingplatz beim Waldfreundehaus

einen Brand.
Ich hab davon gehört.

Der abgebrannte Wagen
gehört deiner Mutter. Ha!

Rosies Bumsmobil.

Unsere Mutter hat da
mehr Zeit verbracht als bei uns.

Nicht schade um das Drecksding.

Weißt du, ob sie den Wagen
jemandem überlassen hat?

Mir jedenfalls nicht.
Vielleicht meinem großen Bruder.

* Gefühlvolle Klaviermusik *

(Band) "Im Folgenden geht es
um das Verschwinden

des Kindes Artur Berjakov."

"Aktenzeichen 234.873/82."

"Leonard Keller,
geboren 1960 in Waldhain,

von Beruf Metzgergeselle
in fester Anstellung,

gab an, den Jungen einen Tag zuvor
beim Training der D-Jugend

das letzte Mal gesehen zu haben."

"Keller betreut ehrenamtlich
die Kinder."

"Am Tag, an dem der Junge
als vermisst gemeldet wurde,

fanden in, mh, Schneidhain

die alljährlichen Fußball-
Ortsmeisterschaften statt."

Ich kann da nichts machen.

Die Vereinsregularien schreiben vor,

dass jeder Spieler bei einem Turnier
zwei Jahre hier gelebt haben muss.

Sogar bei den Elfjährigen.
- (Akzent) Wir sind 18 Monate hier.

Es geht nur
gegen die umliegenden Dörfer.

Ich weiß, Georgi, glaub mir.
Ich hab alles versucht.

Artur ist der Beste aufm Platz.

Aber gegen die ganzen Väter
im Vorstand bin ich machtlos.

Die Ehlers, die Herolds
und die Lessings.

Du kennst die doch.

Tut mir leid.
Beim nächsten Mal.

Nicht so schlimm.
Ich wollt sowieso lieber

mit meinem Freund
und seinem Fuchs spielen.

Grüß mir den Oliver!

* Ernste Musik *

* Entferntes Hundebellen *

Musst du dich immer anschleichen,
Leo?

Was wollte der Oliver?
- Na, was wohl, die Gitter.

Ja, ist noch was?

(stottert) Die ... Pate- ...
Tapete auch runter?

Das hab ich doch gesagt. Alles raus!

Hm.

Morgen früh. Muss los.

Was? Jetzt schon?

Du lässt mich zwei Stunden warten,

und dann haust du
auch noch früher ab?

Bin ... busy.
- Na los, verpiss dich!

(Frau) "Im Moment ist es schlecht.
Wenn's dringend ist, weck ich sie."

Nein, Simone, nicht nötig.
Ich melde mich später.

Okay.

"Hier ist der Anschluss
von Clemens Herold."

"Bitte hinterlassen Sie
eine Nachricht."

* Piepton *

Wo bleibst du denn, mein Junge?

* Vogelzwitschern *

* Entferntes Lachen *

Morgen.

Hier.

Um 2.25 Uhr hat sie
was aufgezeichnet.

Kann man das schärfer machen?
Die ist nachts auf Infrarot.

* Düstere Musik *

'N biometrisches Passbild
liefert die nicht.

(Christian) Pia?
Ja?

Kommst du bitte mal?

Die Speicherkarte nehm ich mal mit.

Danke.

Hier wurde eingebrochen.

Die Spuren sehen ziemlich frisch aus.

Und es gibt Blutflecken.

* Ruhige Musik *

* Geheimnisvolle Musik *

Dank dir.
Tschüss.

Tschüss!

Moin.
Moin.

* Sie schnaubt. *
(überrascht) Oliver.

* Er seufzt. *
Hallo, Inka.

Lange nicht gesehen.
Ja.

Ich, ähm... Ich hab viel zu tun.
Und du?

Alles wie immer. Viel Arbeit.

Aber nicht mehr lang.
Ich lass mich ein Jahr freistellen.

Wirklich?

Das hätt ich dir gar nicht zugetraut.

Das reicht ja für 'ne ganze Kompanie!
* Sie lacht. *

Ich hab schon von dem Brand gehört.

Du leitest bestimmt
die Ermittlungen, oder?

Ja.

Entschuldige, die Kollegen warten.

Ist mir völlig egal.

Ja, ist egal. Okay, ciao.

Morgen, Leo!
Oliver.

Oben am Wald,
da hat's gebrannt.

Am Waldfreundehaus, ja.

'Ne ... Explosion.

Ja, aber wir haben den Brand
unter Kontrolle.

Ha...

Muss weiter.
Ich auch.

Komm, schnell, beeil dich!

Morgen, Herr Pfarrer!

Ah, Oliver!
Wie gut, dass ich dich treffe.

* Schrille Musik *

Achtung!
* Eine Frau schreit auf. *

Sie sind einfach rückwärts gegangen,
mitten auf der Straße!

Oliver? Was machst du denn hier?

Tut Ihnen was weh?
Nein, nein.

Nein. Es ist alles in Ordnung.
- Ich ruf die Polizei.

Und Sie beiden bleiben hier.

Ich lass mir keinen Fehler
unterstellen.

Beruhigen Sie sich, es macht Ihnen
niemand einen Vorwurf.

Warum Polizei?
- Oder 'nen Krankenwagen?

Ah, Jakob. Er macht das.
Geben Sie mir Ihren Namen.

Herr Pfarrer? Die Wege des Herrn
sind unergründlich, hm?

Ja, ich bin von der Polizei!
Na ja...

* Vogelzwitschern *

Hey.
Entschuldigt.

Hat etwas gedauert.
Nicht schlimm, danke.

Danke.

Mag jemand 'n Brötchen?
Bitte.

Eine der Infrarotkameras zeigt
um 2.25 Uhr 'ne männliche Person.

Danach ist nichts mehr zu erkennen.
Die Asche ist sehr seifig.

Das Opfer muss übergewichtig
gewesen sein.

Der Wohnwagen gehört Rosie Herold.
Das hat mir vorhin Edgar erzählt.

Wer ist Edgar?
Ihr Sohn. Kenn ich von früher.

Kennst du jeden in Waldhain?
Ich bin hier nun mal aufgewachsen.

Was ist mit Clemens?

Der ist übergewichtig.
Wer ist das?

Rosies Ältester.

Wie alt?
- Anfang 50?

Ja, könnte hinkommen, oder?

* Angespannte Musik *

* Spannungsvolle Musik *

* Aufgeregte Musik *

* Bedrohliche Musik *

(Kai) Wir haben einen Treffer
in der AFIS-Datenbank.

DNA und Fingerabdrücke
an dem aufgebrochenen Wohnwagen

matchen mit Elias Lessing, 19 Jahre.

Verstoß gegen
das Betäubungsmittelgesetz,

Hausfriedensbruch, Ladendiebstahl,
die ganze Palette.

Drei Monate Jugendarrest,
im Moment Bewährung.

Lessing? Aus Waldhain?

Ja, sieht so aus.
Kennst du den auch?

Den Jungen nicht, aber den Vater.
Leider.

Wir fahren hin.

* Vogelzwitschern *

Du fährst nirgendwo hin!
* Erschrockener Schrei *

Ich bin so froh,
dass ich aufm Birkenhof wohne.

Weitab von allem.

Es würde mich total nerven,
ständig auf alte Bekannte zu stoßen.

Wem sagst du das.

Einen Monat noch.

Würdest du mir jetzt
bitte mal erklären, warum?

Da gibt's nicht viel zu erklären.
Ach so! Nicht viel!

Na ja. Immerhin.

Steht schon fest,
ob du mich beerbst?

(schluchzt) Ich hab 'n bisschen Geld
in meiner Tasche.

Das können Sie alles haben.

Bitte!

* Wimmern *

Wenn du versuchst abzuhauen,
oder die Bullen rufst,

dann leg ich dich um!
Ist das klar?

* Sie schluchzt. *

(flüstert) Ja... Ja.

* Schweres Atmen *

* Sie atmet aufgeregt. *

* Sie schluchzt und wimmert. *

Wir haben doch
landesweit ausgeschrieben.

Irgendwas an mir passt ihnen nicht.

Vielleicht möchten sie jemanden,
den sie besser im Griff haben.

Ja, du bist ihnen zu...
wie soll ich sagen?

Widerspenstig.

Zu widerspenstig?
Ja.

Der Polizeipräsident hat mich um
eine Beurteilung für dich gebeten.

Und da hast du das
so reingeschrieben?

Dass ich widerspenstig bin?

Ah, sag mal, die Lessings,
was sind das für welche?

Ich kenn nur Peter.
Er war mit mir in einer Klasse.

Sein Vater war Arzt hier im Dorf.

Eine Autorität.
Wart ihr befreundet?

Sagen wir so: Es war besser,
sein Freund zu sein als sein Feind.

Und warst du Freund oder Feind?

* Unheilvolle Musik *

Er war der Anführer
unserer Kinderbande.

* Schnelle, pulsierende Musik *

Blutsbrüder bis in den Tod!
- (alle) Blutsbrüder bis in den Tod.

Jetzt gehörst du zur Bande.

Ich fand das anfangs aufregend.
Wollte dazugehören.

Aber Peter war...
Er war gewalttätig.

Sadistisch.
Prahlte damit, Tiere zu quälen.

Klingt ja nach
'nem richtigen Arschloch.

Ja, das trifft es wohl.

* Angespannte, flirrende Musik *

* Bedrohliche Musik *

Mir kommt der Wagen bekannt vor.

* Bedrohliche Musik *

* Piepton *

Oliver?

Was führt dich denn hierher?

* Angespannte, flirrende Musik *

* Summton *

Hallo, Peter.
Hallo.

Das ist meine Kollegin,
Hauptkommissarin Pia Kirch-...

Pia Sander.

Peter Lessing.
Hallo.

Hallo.

Wissen Sie zufällig,
wem der hellblaue Wagen gehört?

Was, die alte Rostlaube?

Die gehört Pauline.

Die Reichenbachs
sind unsere Nachbarn.

Bitte.

Letzte Nacht ist
beim Waldfreundehaus

ein Wohnwagen abgebrannt.

Dabei kam ein Mensch ums Leben.

In einem anderen Wohnwagen
waren Spuren,

die wir Elias zuordnen konnten.

* Er seufzt. *

Hast du das gehört?
Die Kripo ist da.

Meine Frau, Henriette.

Guten Tag, Frau Lessing.
Guten Tag.

Wissen Sie, wo Ihr Sohn ist?
Nein.

Elias ist psychisch krank.

Schizophren, um's genau zu sagen.

Leider kein Fall für
eine dauerhafte Sicherungsverwahrung.

Patientenrechte. Tz. Wer denkt schon
an die Rechte der Angehörigen?

Wann haben Sie Ihren Sohn das...
Er hatte Hausverbot.

Und wenn meine Frau mich nicht
belügt, hält er sich auch dran.

Seit einem Dreivierteljahr.

Ich hab Ihre Frau gefragt.
Oh!

Hast du gehört, Henriette?
Du bist gefragt.

Ja, das stimmt.

Was stimmt?
Dass er sich an das Hausverbot hält.

Elias hat Probleme. Mit Drogen.

"Probleme".
Meine Frau liebt Verniedlichungen.

Der Junge ist kriminell.

Frau Lessing, wo könnte Elias sein?

Hat er vielleicht ein Handy?
Nicht, dass wir wüssten.

Hat Ihr Sohn Angst vor Ihnen,
Herr Lessing? Das hoff ich doch.

So wie Ihre Freunde früher?

* Bedrohliche Musik *

Tod dem Verräter!

* Vogelzwitschern *

* Ernste Musik *

Tod dem Verräter.

Henriette?

Bringst du die Herrschaften bitte
zur Tür?

War nett, Sie kennenzulernen,
Frau, äh... Sander.

Ach. Wie der Direktor des Opel-Zoos?

Ja, genau, das ist mein Mann.
Das ist ja schön.

Dann grüßen Sie ihn von mir.

Mein Unternehmen hat die Zooprojekte
gerne und großzügig unterstützt.

Also, bis jetzt jedenfalls.
Tatsächlich.

Als Buße für Ihre Tierquälerei
in der Jugend?

* Angespannte Musik *

Nike, sagt Ihnen der Name etwas?

Elias und Pauline
sind Tür an Tür aufgewachsen, ja?

Vielleicht hat sie ihn
auf der Aufnahme erkannt.

Reine Spekulation.
Was sollte das eben, Pia?

Der Typ ist ein Psychopath.

Ja, er ist ein Arschloch.

Aber du hast ihn
gegen uns aufgebracht

und mich dabei bloßgestellt.

Man kann dir echt nichts erzählen.

* Ernste Musik *

* Applaus *

* Ernste Musik *

Schiri!
- Mann!

* Aufgebrachtes Stimmengewirr *

* Pfiff *

* Angespannte Musik *

* Handy klingelt. *

Ah. Elias hat also doch 'n Handy.

Seine Mutter hat mir grad
seine Nummer geschickt.

Und Nike ist seine Freundin,
und sie ist schwanger.

"Hallo, hier ist Elias Lessing."

"Ich bin leider
grade nicht zu erreichen."

"Hinterlass mir 'ne Nachricht."
* Piepton *

* Sie seufzt. *

Was?
Nichts.

Titan.

Die Endoprothese kann also
nicht sehr alt sein

und muss 'ne Seriennummer haben.

Lupe?

Na also. Da machen Sie
ein schön scharfes Foto davon

und leiten das
an die Staatsanwaltschaft weiter.

Dann wissen wir den Chirurgen,
die Kosten und den Namen des Opfers.

Mhm. Wird gemacht.
- Okay.

* Düstere Musik *

Vielleicht ist dem Clemens
was dazwischengekommen.

Der hat beruflich so viel zu tun.

Weißt du, wer sich heut
nach dir erkundigt hat?

Oliver von Bodenstein.

Ich hab gesagt,
dass es grad nicht so gut passt.

Ich hol mal deine Tabletten.

* Aufgeregte Musik *

* Sie ächzt und stöhnt. *

* Durchgehender hoher Piepton *

* Düstere Musik *

Ist ja alles offen.

Du holst dir noch den Tod.

* Ernste Musik *

Rosie?

* Ruhige Musik *

* Alarmsignal *

* Wiederholtes
Kugelschreiberklicken *

Sein Handy ist immer noch aus.

Ich hab beim Provider
ein Bewegungsprofil beantragt.

Sollen wir
'ne Fahndung rausgeben oder...

Nein, dazu fehlen uns
tatrelevante Beweise.

Hast du was über die Molin
rausgefunden?

Vom Waldfreundehaus?
Ja.

Felicitas Molin
war eine Blattmacherin

mit ziemlichem Karriereknick.

Eine Zeit lang war sie
mit einem Mann liiert,

der Kontakte zur Rotlichtszene hatte.

Offenbarungseid.
Arbeitslos. Wohnungslos.

* Handy klingelt. *
Simone?

Was? Ich komm sofort.

Nein, nein. Fass nichts an.
Ich bin gleich da.

Ähm, ich... ich fahr zum Hospiz.
Was ist passiert?

Die Besitzerin des Wohnwagens
ist ihrem Krebsleiden erlegen.

Soll ich mitkommen?

Nein. Bleib du besser hier.

* Bedrückte Klaviermusik *

* Unheilvolle Musik *

Wahrscheinlich Herzstillstand.
Das ist es meistens.

Ich hätte ihr noch ein paar Tage
gegeben,

aber oft geht's dann doch schneller.

* Erkundende Musik *

* Ernste Musik *

* Aufgeregte Musik *

Das war kein natürlicher Tod.

Wer hat sie
in den letzten Tagen besucht?

Rosie kannte doch das ganze Dorf.

Deine Eltern waren auch da.
Meine Eltern?

Und Clemens, ihr ältester Sohn.

Der kommt jeden Morgen
vor der Arbeit.

Heute auch?

Nein. Heute nicht.

Ist was mit Clemens?

Ich wusste gar nicht,
dass Rosie gläubig war.

(lacht) Gläubig. Pf.

Sie war besessen
von diesem religiösen Zeug.

Heute Morgen wollte sie
unbedingt beichten.

Ich musste sie
zum alten Pfarrer Maurer fahren.

Manchmal meldet der Tod sich an.

* Düstere Musik *

* Bedrohliche Musik *

Was nimmt sie auch
ein Zimmer im Erdgeschoss?

Das weiß man doch,
dass hier nur Gesocks herumläuft.

Habt ihr meinen Bruder Clemens
schon informiert?

Er war ja Mamas Liebling.

Weißt du, was Clemens in
dem Wohnwagen gemacht haben könnte?

Er wollte 'ne Dorfchronik schreiben.

Hat alte Zeitungsausschnitte
und Fotos gesammelt.

* Düstere Musik *

(flüstert) Ja.

Edgar, der Tote oben im Wald ...

ist mit ziemlicher Sicherheit
Clemens.

* Langsame Klaviertöne *

Hier ist sicher Rauchen verboten.

Ja.

Du kannst da nicht durch.

(leise) Fass mich nicht an.

Ich muss zurück in die Werkstatt.

Im Gegensatz zu dir verdien ich
mein Geld nicht mit blöden Fragen.

* Bedrohliche Musik *

Umgebracht!

Die Rosie!

Keine Sorge.
Ist 'ne frisch zubereitete Terrine.

Ein neues Rezept des Küchenchefs.

Rosie Herold wurde heute umgebracht.

Was? - Wir haben sie noch
vor wenigen Tagen im Hospiz besucht.

Da war sie sehr verändert.
- Sie wirkte so entschlossen.

Ganz klar und wach.

* Fassungsloses Schnauben *

Völlig anders als die Jahre zuvor.

Was willst du damit sagen?

Früher hat man nicht
offen über so was gesprochen.

Nannte es "Melancholie".
- Heute heißt es einfach Depression.

Sie ist oft tagelang
nicht aus dem Haus gegangen.

Oder hat sich
in ihrem Wohnwagen verschanzt.

Als Kind hatte ich Rosie immer
total lustig in Erinnerung. Oder?

Ja, das fing auch erst später an.
So mit Anfang, Mitte 30.

Mhm.

Edgar hat angedeutet,
dass sie ihren Mann betrogen hat.

Die Rosie war 17 Jahre alt,
da musste die heiraten.

Das muss man sich mal vorstellen.

Und nach zwei Kindern,
da wollte sie halt was nachholen.

* Handy klingelt. *

Ach, Quentin, ich würd gern
deine Terrine probieren,

aber ich hab noch eine Verabredung.

Ah! Bring sie doch mal mit,
deine Verabredung, hm?

Karoline.
Ja.

Ja. Sicher.

(Band) "Laut der Angaben von
Graf und Gräfin von Bodenstein

hielt sich der vermisste Junge
viel auf dem Gut Bodenstein auf."

"Auch an dem besagten Tag verbrachte
er den Nachmittag dort

zusammen mit deren ältestem Sohn
Oliver."

Wie lange ist das jetzt
eigentlich her?

Du meinst das Verschwinden von Artur?

Das ist genau 35 Jahre her.

* Ruhige Musik *

Komm, Maxi. Wir gehen in den Wald.

(Band) "Artur Berjakov
war laut Angaben verschiedener Zeugen

gut ins Dorfleben integriert."

"Bei den anderen Kindern
war er beliebt."

6:0!
- Ja, die Gurke hat nix gehalten!

Ja, trotzdem. Das Foul war auch
total unnötig.

Ja, der Schiri hat das eben
gepfiffen.

Du nicht, Peter. Du läufst.
Dein Verhalten auf dem Platz

ist eine Schande für die Mannschaft.
- Das hast du nicht zu entscheiden.

Mein Vater zahlt mit seinem Beitrag
auch den Bus.

(Keller) Dann ruf ihn doch an,
dass er seinen kleinen Helden abholt.

Wie viele rote Karten brauchst du
noch, um zu kapieren,

dass man im Leben mit Foulspiel
nicht weiterkommt?

Aber du, Leo, ne?

Ein Schlachter.

Du bist so richtig weit gekommen
im Leben, ne?

Ich will jetzt da einsteigen.
- Dann mach das.

Aber du weißt, was das bedeutet.
- He, he.

Kann ich bei euch mitfahren?
- Ja, klar.

Was ist mit euch, Jungs?
- Die Herren haben sich

noch nicht genug verausgabt
und gehen zu Fuß.

Und beim nächsten Mal spielt Artur
wieder mit, dafür sorg ich.

Das werden wir sehen.
Hier ist kein Platz für Ivans.

Viel Spaß beim Laufen.

* Unruhige Musik *

Tschüss.
- Artur ist an allem schuld.

Den knöpfen wir uns noch vor.
- Aber so was von.

Baut keinen Scheiß, ja?

(Band) "Artur verließ das gräfliche
Gut bei Waldhain um 18.15 Uhr."

"Die Gräfin erinnert sich gut,
weil an demselben Tag

eine beliebte Fernsehserie startete,

die ihr Ältester
unbedingt sehen wollte."

* Dynamische Musik
aus dem Fernseher *

* Telefonklingeln *

Geh du.

Quentin von Bodenstein.

Für dich!

* Unruhige Musik *

Oliver von Bodenstein.

(mit russischem Akzent) "Hallo,
hier ist Georgi Berjakov."

Herr Berjakov.

"Wie geht es Ihnen?
Artur ist grade los."

Allein?

"Durch den Wald?"
Er hat Maxi mitgenommen.

Meinen Fuchs.

"Außerdem, die anderen sind ja ..."

beim Fußballturnier in Schneidhain.

Na gut.
Also eigentlich nicht gut, Oliver.

"Auf Wiederhören."

* Leise bedrohliche Musik *

Maxi! Maxi, Maxi.

Ich kenn 'ne Abkürzung. Komm.

Morgen.

Bin ich zu spät?
Nein, bist du nicht.

Warte, ich wollte noch kurz mit dir
alleine sprechen.

Ich wollte dich gestern nicht
bloßstellen,

aber der Lessing hat mich einfach
provoziert.

Bei allem Verständnis, Pia,

aber genau das
können wir uns nicht erlauben.

Uns provozieren lassen.

Du willst die Leitung des K11?
Morgen.

Dann musst du dich
der Verantwortung stellen,

die eine solche Aufgabe mit sich
bringt.

Also, der Schädel
weist ja ein Loch auf.

Es kam zwar
zu einer Hitzesprengung...

Wo ist eigentlich der neue Kollege?
Reichen wir dir nicht als Fanblock?

Doch das spinnennetzartige
Frakturbild am Schädeldach

wurde durch einen Schlag von außen
verursacht,

vermutlich durch einen Hammer.

Im Inneren des Schädels haben wir
ein knöchernes Trümmerteil gefunden,

was mit dem Loch übereinstimmt.
- Ja, der wurde erschlagen.

* Düstere Musik *

(Molin) Willst du vielleicht duschen?

Ich kann dir Klamotten
von meinem Schwager holen.

Drüben aus dem Haupthaus.

* Spannungsvolle Musik *

Clemens Herold war ca. 1,90 groß,
wog 140 Kilogramm.

Kräftig genug, um einen Angreifer
abzuwehren.

Wir können also davon ausgehen,
dass er den Täter kannte

und in den Wohnwagen gelassen hat.
Beim zweiten Opfer, Rosie Herolds,

ist der Täter durch die Terrassentür
eingedrungen.

Beim Opfer befanden sich Petechien
in den Bindehäuten der Augen,

im Mundraum und Zahnfleisch.

Das Opfer wurde
mit einer dünnen Schnur erdrosselt.

Stofffussel weisen darauf hin, dass
ihr etwas übers Gesicht gelegt wurde.

Wahrscheinlich dieser Schal hier.

Ansonsten war Rosies Zimmer klinisch
sauber, keine Spuren.

Gehen Sie von demselben Täter aus?

Ich denke, ja. Wahrscheinlich
ein familiäres Motiv.

Ich hab die Besitzverhältnisse
geprüft. Da ist nix zu holen.

* Spannende Musik *

* Handyklingeln *

Bodenstein.
(atemlos) "Ja, Molin hier."

Sprech ich mit Herrn von...

Scheiße, wann kapierst du's endlich?

Es wird nicht telefoniert!
- Da draußen...

Meine Freundin ist schwanger,
ich kann nicht zurück in den Knast.

Ich hab ihr versprochen,
dass ich clean werde.

Da draußen ist jemand. - Wenn du
jetzt die Scheißbullen rufst,

bin ich nicht da, wenn mein Kind
kommt. - Da draußen ist jemand.

Der beobachtet uns.

* Spannungsvolle Musik *

Herr Herold?

Ostermann, Kripo Hofheim.

Wir kommen mit
einem richterlichen Beschluss.

Sander ist mein Name.

Mit Ihnen red ich nicht.
Wo ist Bodenstein?

Sie müssen leider mit uns vorlieb
nehmen.

Also: Wo waren Sie vorgestern Nacht
zwischen 21 und 2 Uhr?

Im Bett.

Und kann das jemand bestätigen?

Meine Frau.

Sagen Sie, gibt's 'nen Lieferschein
und 'ne Bestandsliste

für die ganzen Gasflaschen hier?
- Ja. Im Büro.

Und wo waren Sie gestern Mittag?
Auf Montage in Schwalbach.

Und dann in einer Bar in Eschborn.

Name der Bar?

Ah ja, die Bar.

Ich nehme mal an, Ihre Frau
war in dem Fall nicht dabei.

Kann das jemand bestätigen
im Eros-Center?

* Vogelzwitschern *

* Klopfen *

Frau Molin?

Guten Tag.
Ja?

Sie haben mich angerufen.

Ah, da hab ich wohl
die Wahlwiederholung gedrückt.

Sie haben mich heute
zum ersten Mal angerufen.

Ach so.
Ja, ich...

Ich wollte die Nummer einspeichern
für alle Fälle. Tut mir leid.

Ist alles in Ordnung?

Haben Sie Angst, Frau Molin?

Kann ich mal kurz reinkommen?

* Spannungsvolle Musik *

Spaghetti mit Ketchup.

Davon hat sich mein Sohn
bis zum Abitur ernährt.

Sie sagten, Sie haben vorletzte
Nacht jemanden gesehen.

Könnte es dieser Mann gewesen sein?

Frau Molin?
Ja, der war mal hier.

Letzte Woche oder so.
Wollte was trinken.

Hat mich ganz schön Mühe gekostet,
den davon zu überzeugen,

dass die Gastwirtschaft
geschlossen ist.

Ist das der Mann,
den Sie gesehen haben?

Ich glaub,
ich muss Ihnen was gestehen.

Ja? Der Mann, den ich gesehen hab,
den hab ich mir nur eingebildet.

Ich war nämlich betrunken
und hab von meinem Exfreund geträumt.

Das passiert mir manchmal,
wenn ich was getrunken hab.

Sie haben also gar keinen Mann
gesehen?

* Zischendes Geräusch *
Oh, verdammt!

Die ganzen Spaghetti verkocht.
Scheiße!

* Spannungsvolle Musik *

Wann ist Ihre Mutter denn
ausgezogen?

Ja...
Vor zwei Wochen.

Das ging ja dann ganz schön schnell.

Also wenn ich die Gasflaschen
mit der Liste hier abgleiche,

fehlen sieben Stück. - Ich verleih
die manchmal an Bekannte.

Da kann das vorkommen, dass ich nicht
genau nachzähle. - Hm.

Wer ist das?

Das ist Leonard Keller,
der war damals unser Fußballtrainer.

Also vor seinem Selbstmordversuch.

Und das ist meine Tante Patrizia,
und das ist meine Mutter.

"Rosemarie Herold, geborene Kroll."

"Die 32-jährige Befragte gab an,

dass sie zum Zeitpunkt des
Verschwindens von Artur Berjakov

bei dem Fußballspiel
in Schneidhain war."

"Und etwa um..."
* Papier raschelt. *

"Ja, um 18.30 Uhr nach Hause fuhr."

"Ihre Schwester, die Patrizia Kroll,

fuhr mit dem Fahrrad
zurück nach Waldhain."

Da bist du ja.

Hallo.
- Wollen wir ein Stück laufen?

Okay.

* Unruhige Musik *

* Donnergrollen aus der Ferne *

Was machst du so 'n Gesicht?
Was ist los?

Ich hab mit Jakob geschlafen.

Nee, oder?

Es ist nun mal passiert.

* Gedämpfter Schrei *

Nee...

Es ist vorbei, hörst du?
- Nicht schlimm, okay.

Es ist vorbei.

Es ist vorbei... Es ist nicht
schlimm, hab ich gesagt.

Hörst du?
Es ist nicht schlimm!

(schreit) Hey!

Ich mach den fertig!
- Das machst du nicht!

Den vermissen Sie doch sicher schon,
oder?

Wieso soll das meiner sein?
Jetzt bleiben Sie mal stehen.

Machen Sie mal bitten den Mund auf.

Das muss ich nicht.
Ach so.

Wollen Sie lieber
'ne Chefarztbehandlung, ja?

Das ist kein Problem.

* Ruhige Musik *

Ich hab dich gesehen.

Was? - Vorgestern als der Wohnwagen
explodiert ist.

Das war ich nicht.
Das war jemand anders.

Hab's aufm Handy.

Du hast ihn gefilmt?

Und was, wenn der gemerkt hat,
dass du ihn gefilmt hast?

Mann, der kommt doch wieder!
- Finger weg.

Zeig mir das!
- Für wie blöd hältst du mich?

Sobald ich es anschalte,
orten mich die Bullen.

Kann ich das mal kosten?
- Fick dich!

Kim.

Na?
Hey.

Dein neues Zuhause?
Na ja.

Nur bis ich was anderes gefunden hab.

Wie ist es denn,
wieder in Frankfurt zu arbeiten?

Du, es gefällt mir gut. Ist spannend,
an der Uni zu unterrichten.

Nach 15 Jahren Gefängnispsychiatrie.

Schön, dich wieder
in der Nähe zu haben.

Ich nehm auch 'nen Rotwein.
Danke.

Ja, der Schal gehört mir.
Aber ich hab mehrere davon.

Aber wenn wir jetzt noch DNA-Spuren
deiner Mutter darauf nachweisen,

dann solltest du dir
einen Anwalt nehmen.

Danke, Kai.

(Kim) Speziell das Erdrosseln
deutet darauf hin,

dass der Täter in einer Beziehung
zum Opfer stand. Das erfordert Wut.

Wut empfindet man dann, wenn man
eine Vorgeschichte mit jemandem hat.

Der Täter hat dem Opfer einen Schal
über die Augen gelegt. Ja.

Ist noch ein Indiz dafür,
dass die beiden sich kannten.

Vielleicht sogar sehr gut kannten.

Er konnte ihr nicht
in die Augen sehen.

Denkst du manchmal an die Bande?

Ich erinnere mich noch genau.
An den Blutschwur.

Peter hatte von seinem Vater
ein Skalpell dabei.

Er hat mir fast die Pulsader
aufgeschnitten.

Dumme Jungenstreiche.

Der Schwur, wie lautete der noch?

Irgendwas mit Verräter, oder?

Tod dem Verräter.

Ja.

Tod dem Verräter.

Weißt du, was ich denke, Edgar?

Die Toten wurden
für einen Verrat bestraft.

Und du hast jetzt Angst,
dass du der Nächste bist.

Aber eins garantier ich dir:

Schweigen schützt dich nicht.

Also sag, was du zu sagen hast.

Ansonsten kannst du gehen.

Deine Alibis wurden bestätigt.

* Atmosphärische Musik *

Oh Gott.

(Kim) Was ist denn
mit dem ersten Opfer?

Völlig anderes Tatmuster.

Minutiös geplanter Brandanschlag.

Das Opfer hatte sich
in den Wohnwagen zurückgezogen,

weil er an einer Chronik gearbeitet
hat. Was für eine Chronik?

Keine Ahnung,
die ist ja nicht mehr da.

Vielleicht war ja diese Chronik
das Ziel.

Und das Opfer
nur ein Kollateralschaden.

Er hat das Opfer erst erschlagen
und dann verbrennen lassen. Ja.

Sein Antrieb ist Wut. Vermutlich
hat er die auch schon länger.

Ich denke, er hat entweder
eine Rechnung zu begleichen

oder tötet Mitwisser.

* Düstere Musik *

* Spannungsvolle Musik *

* Käuzchenrufe *

* Unheimliche Musik *

Ist okay.

Schlaf weiter.

* Spannungsvolle Musik *

"Lieber Oliver, leider treffe ich
dich nicht persönlich an."

"Bitte melde dich bei mir.
Adalbert Maurer."

Wenn du denen die Aufnahmen
auf deinem Handy zeigst,

könnte dich das entlasten.

Du kennst die Bullen nicht.

Ich hab gegen
meine Bewährungsauflagen ver...

* Handyklingeln *

Waldfreundehaus.

* Schweres Atmen und Keuchen
aus dem Handylautsprecher *

* Spannungsvolle Musik *

Morgen.

* Klopfen *

Guten Morgen.
Ist der Pfarrer nicht da?

Entschuldigen Sie, Frau Vetter.
Ich bin's. Oliver von Bodenstein.

Als wüsste ich nicht, wer du bist,
Oliver.

Ich kenne jeden unserer ehemaligen
Messdiener. Also komm.

* Spannungsvolle Musik *

Ich guck mal,
ob Patrizia schon da ist.

Patrizia?
Die Schwester von Rosie Herold.

Sie arbeitet im Kindergarten.
Hat alle Schlüssel.

* Spannungsvolle Musik *

Morgen.
Morgen.

Hallo Maus, bist du doch da?

Morgen, Patrizia.
Hallo.

Mein herzliches Beileid
zum Tod deiner Schwester.

Ja, ich kann das nicht glauben.

Wer sollte eine Frau wie Rosie töten?

Schlüssel hab ich heute ausnahmsweise
dabei, du hast Glück.

Meistens lass ich den zu Hause
irgendwo liegen.

Ich find sowieso nicht alles...

So, ich geh dann wieder rüber
zu den Kindern.

Warten Sie bitte kurz?

* Dramatische Musik *

* Musik verklingt. *

Ein katholischer Priester,
der Suizid begeht.

Ich dachte immer,
das ist eine Todsünde.

Ich kannte Pfarrer Maurer.
Der hätte sich nicht umgebracht.

Obwohl...

Obwohl?

Obwohl was?

Ich hab ihn vorgestern
zufällig getroffen.

Und er wirkte so verwirrt.

Wollte mich unbedingt sprechen.
Oliver.

Red dir jetzt bloß nichts ein.

Das war kein Suizid, Pia.

Wie lange ist er schon tot?
Leichenstarre voll ausgeprägt.

Zwischen 21 und 23 Uhr
gestern Abend. Mhm.

Am Totenschein haben Sie

"Anhaltspunkte für einen nicht
natürlichen Tod" angekreuzt.

Mhm. - Weil Erhängen
kein natürlicher Tod ist?

Auch richtig. Beschreiben Sie mal
das Aussehen des Toten.

Stauungsblutung?
- Stauungsblutung, prima.

Wie verlief das Seil, das die
Blutzufuhr zum Kopf unterbrochen hat?

Mhm, Kopf gerade.

Wenn der Stuhl weggetreten wird,
wird die Blutzufuhr

über die Venen und Adern zum Kopf
sofort unterbrochen.

Da wird nichts lange gestaut.

Die Strangmarke des Opfers

geht aber vom Hals
bis in den oberen Nacken.

Vorbehaltlich einer Obduktion
wage ich die Behauptung,

der Mann wurde erdrosselt
und danach aufgehängt.

Kommen Sie mal eben.

Seht euch mal das Profil hier
genau an.

Ziemlich abgelaufen,
das sind Turnschuhe.

Und wenn mich mein altes Apachenauge
nicht täuscht,

Schuhgröße 45.

Fühlt sich jemand verdammt sicher.
Mhm.

* Beklemmende Musik *

Dir geht das Ganze hier viel zu nah.

Was willst du denn damit andeuten?

Wenn ich den Fall abgeben soll,
sag's einfach.

Weißt du, das ist letztendlich
deine Entscheidung.

Aber du bist so ...

ich weiß nicht,
so irgendwie angefasst.

Erst sagst du,
du willst die Leitung gar nicht,

und jetzt geht's dir nicht schnell
genug. Du verstehst mich falsch.

Du weißt ganz genau,
dass ich dich nicht loswerden will.

Drei Opfer innerhalb weniger Tage.
Und alle Taten hängen zusammen.

Weil sie sich kannten.
Ja.

Clemens wohnt seit Tagen
im Wohnwagen seiner Mutter

und arbeitet an einer
geheimnisvollen Dorfchronik.

Rosie muss unbedingt
eine Sünde gestehen.

Sie beichtet bei Pfarrer Maurer,

der mich danach dringend
um ein Gespräch bittet.

Was willst du mir damit sagen?

Ich glaube, es geht um einen Fall
vor 35 Jahren.

Was für'n Fall?

Damals verschwand
ein kleiner russischer Junge.

Er war mein bester Freund.

Sein Name war Artur.

* Vogelzwitschern, ruhige Musik *

Druschba.
Freundschaft.

Komm.

Wollen wir noch mit Maxi raus?
Gern.

Artur?

Die Sache wurde nie aufgeklärt.

Das ganze Dorf
hat damals geschwiegen.

"Der 14. August 1982
war ein schwüler Tag."

"Wer nicht das Fußballspiel
in Schneidhain angesehen hat,

ging zum Schwimmen,
deshalb wurde vermutet,

der vermisste Junge könnte
in einem Fischteich ertrunken sein."

* Ruhige Musik *

Na, wen haben wir denn da?

(Mädchen) Scheißvieh.
- Wo ist denn dein Babysitter?

Komm, Maxi.

Oh, jetzt weint er gleich, der Ivan.

* Bedrohliche Musik *

Lasst ihn doch da oben versauern,
kommt.

Wenn du nicht runterkommst,
muss das Vieh dran glauben.

(Edgar) Lass uns gehen.

Hast du etwa Angst vor der Töle?

Aaah! Er hat mich gebissen.

Das muss behandelt werden.

Schlag ihn tot.

Edgar, hau du ihn tot! Er hat mich
gebissen. - Stopp!

Und was ist mit Artur dann passiert?

* Beklemmende Musik *

* Telefonklingeln *
Ich halt das nicht mehr aus.

Er will sehen, ob wir da sind.
Wir müssen zur Polizei.

* Telefon klingelt erneut. *
Du hast recht, da ist jemand.

Elias, ich bin's! Pauline.

Bist du bescheuert,
hier einfach so rumzuballern?

Mann, was machst du hier? Schickt
dich mein Vater? - Bin ich blöd?

Ich hab dich auf der Infrarotkamera
erkannt.

Und in der Zeitung steht was
von 'nem aufgeknackten Wohnwagen.

Da wusste ich, dass du das bist.

Hast du den Bullen irgendwas
gesteckt? - Nein! Ich schwör's dir.

Eli, du kennst mich.

Komm erst mal rein.

* Beklemmende Musik *

Mach das erst in Hofheim an,

ich wette, die Bullen
versuchen, uns zu orten.

Dann stellst du dich aber, ja?

Du bist hier echt gefährdet.

Kannst du Nike
den Brief von mir geben? - Okay.

Fährst du jetzt noch
allein durch den Wald? - Klar.

(Elias) Pauline?

Danke.
- Ja.

Na?
Hey.

Hier.

Danke.

Das Taxi hat mich 'nen Fünfziger
gekostet.

Ich hab gehört, es gab
ein weiteres Opfer? Ja.

Du hast es vorausgesagt. Ich bin
Forensikerin, keine Wahrsagerin.

Aber vielleicht kann ich euch
beim Täterprofil helfen.

Und was ist
mit deiner Wohnungssuche?

Ist völlig aussichtslos.

* Spannungsvolle Musik *

1982, die WM in Spanien. Da ging's
hier in der Kneipe hoch her.

Vor allem als Toni Schumacher
den Franzosen umgenietet hat.

Bringst du mir ein Bier?
Battiston, genau.

Battiston...

Erinnerst du dich noch an die Bande?
Danke. Klar erinnere ich mich.

Lessing und der Treueschwur.

Tod den Verrätern.

Warum haben wir uns von Peter
so einschüchtern lassen?

Der Stärkste hat immer das Sagen.

Die anderen halten die Klappe
und gehorchen. Und was ist mit Inka?

Warum ist sie geblieben,
sie passte gar nicht zu denen.

Ich bin aus Inka auch nicht schlau
geworden.

Na ja.

Manchmal war ich trotzdem
eifersüchtig auf dich. Auf mich?

Jetzt stell dich nicht blöd.
Inka war nur wegen dir dabei.

Was ist los? Warum redest du
plötzlich von der Bande?

Der Pfarrer wollte mit mir darüber
sprechen.

Und du glaubst, dass alles hängt
mit Arturs Verschwinden zusammen?

Olli, du musst endlich aufhören,
dir Vorwürfe zu machen.

Du hättest ihn nicht ewig beschützen
können. Nein, ich weiß.

Aber an dem Abend, ich ...

ich hatte es den Berjakovs
versprochen.

Ich hab mir das nie verziehen.

Danke.

Ja, die Berjakovs...

Sind die nicht relativ spät
aus Russland ausgesiedelt? Ja.

In Russland wurden sie

wegen ihrer deutschen Vorfahren
Opfer von Fremdenhass.

Und hier geht's genauso weiter.

(überdeutlich) Wir melden uns
bei Ihnen.

Du glaubst doch nicht allen Ernstes,

dass Artur Opfer von Fremdenhass
wurde? Schließt du es aus?

Man weiß nie,
wozu Menschen in der Lage sind.

Stopp!

Ich komm ja schon runter.
Aber lasst Maxi in Ruhe.

Aaah!

Pass auf dich auf.
Tschüss.

Du bist 'n Schatz.
Ich hätt nicht mehr fahren dürfen.

Du musst dich nicht entschuldigen.
* Handyklingeln *

Quentin, was gibt's?

Hallo, Oliver.
Du, äh ...

Pfarrer Maurer, der war hier
im Restaurant. Vorgestern.

Wir können in ein paar Minuten
bei dir sein.

"Elf Tage nach dem Verschwinden
des Jungen

geht um 11.48 Uhr
bei der Dienststelle in Bad Soden

ein anonymer Anruf ein."

"Die männliche Stimme behauptet,

bei einem Waldspaziergang
einen Jungen,

auf den die Beschreibung
des Gesuchten passt,

in der Nähe eines Bauwagens
gesehen zu haben."

* Ruhige Musik *

Er lebt noch.

* Spannungsvolle Musik *

Hey.

Der Pfarrer kam
am späten Nachmittag.

Wir hatten da
eine geschlossene Gesellschaft,

deshalb konnte ich mich nicht
um den kümmern.

Aber er hat nach dir gefragt,
war völlig durch den Wind.

Dann ist er zur Tür und hat sich
das hier geschnappt.

Ich hab bis eben nicht mehr drüber
nachgedacht.

Und dann hab ich das hier gefunden.

Ist das 'ne Lagezeichnung?

Ist das hier das Restaurant?
- Ja.

Dann ist das 'n Wald, oder was?
Ein Friedhof könnte es sein.

Das ist unser alter Familienfriedhof.

* Spannungsvolle Musik *

* Bedrohliche Musik, Klopfen *

* Schrei *

Hast du den Schlüssel
fürs Eingangstor dabei?

Wenn's das noch gibt,
ist es längst verrostet.

Bis später.

* Spannungsvolle Musik *

* Unheimliche Musik *

Ja, genau...

Das könnte ein Engel sein.

Hier, guck mal.

* Unheimliche Musik *

Hier vielleicht...

(angestrengt) Noch ein bisschen...

Jetzt!

* Angestrengtes Ächzen *

(angestrengt) Noch mal.

* Knarrendes Geräusch *

* Spannungsvolle Musik *

Untertitel im Auftrag des ZDF,
2018