All language subtitles for Fotografando Patrizia (1984) The Dark Side of Love

Komm, mein kleiner Engel.

Du weißt genau, dass du
nicht mit dem Ball spielen darfst.

Komm zu deiner Edmilia.

Emilio, du weißt doch genau,
was der Doktor gesagt hat.

Du darfst dich auf
gar keinen Fall anstrengen.

Also? Was macht
mein kleiner Engel jetzt?

Er setzt sich mit seiner Edmilia hin und
wir werden ein bisschen Zeit finden.

Bravo, Emilio!
Das ist ein wunderschönes Bild.

Aber jetzt hab ich
keine Lust mehr, Edmilia.

- Bitte, Edmilia, lass mich doch mit
den anderen... - Das geht nicht.

Du darfst dich doch nicht anstrengen.

Ach, die gute alte Edmilia.

Das kommt überhaupt nicht infrage.
Außerdem müssen wir nach Hause. Also komm.

Ich weiß, dass das für einen Jungen
in deinem Alter nicht einfach ist,

mit so einer Krankheit fertig zu werden.

Aber du wirst es schon
schaffen, mein Kleiner.

Wie oft hast du mich damit getröstet.

Beeil dich. Ich leg dir auch
ein frisches Hemd raus.

Ja, gut.

Emilio! Jetzt zieh endlich dein Hemd
an. Was sollen die Leute denken?

Wir wollen doch spazieren gehen.
Also komm schon, mein Engel.

Kannst du mich nicht
einmal in Ruhe lassen?

Sie sind noch rechtzeitig gekommen.
Sie können die arme Edmilia noch sehen.

- Danke. Und Emilio?
- Der ist oben. - Wie geht es ihm?

- Na ja, wie immer. - Kümmern Sie sich
bitte um mein Gepäck, ja? - Sofort.

- Schön, dass Sie noch gekommen sind.
- Das war doch selbstverständlich.

Es ist eine Schande.
Die Besten trifft es immer zuerst.

Darf ich mich vorstellen? Ich bin
Franco Alessi. Der Professor von Emilio.

- Ich bin vorbeigekommen, um mit Ihnen
noch ein paar Dinge... - Ja, ich verstehe.

Aber der heutige Tag ist
etwas unglücklich gewählt.

- Vielleicht können wir es auf ein ander-
mal verschieben. - Natürlich. Natürlich.

Also, bis dann.

Ah, ich hab die Alte
nie leiden können.

- Öffnen Sie bitte die Tür.
- Sofort.

Vielen Dank.
Auf Wiedersehen.

Emilio!

Emilio!

- Emilio!
- Ciao, Patrizia, warum schreist du so?

Ich war nicht darauf gefasst,
fotografiert zu werden.

Unten habe ich
deinen Professor getroffen.

Ich habe ihn weggeschickt.
Ich hoffe, du hast nichts dagegen.

Oh gut, sonst hätte ich
ihn wegschicken müssen.

Warum öffnest du nicht mal die
Fenster? Hier ist eine Luft zum Ersticken.

Wie kannst du es nur hier aushalten?

- Deshalb siehst du auch immer
so blass aus. - Was meinst du damit?

Jetzt ist aber genug. Ich mag
nicht, wenn die Fenster offen sind.

Ich habe mir die alte Edmilia nicht mehr
angesehen. Ich wollte gleich zu dir.

Was soll das heißen,
du wolltest gleich zu mir?

Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe,
warst du noch ein Kind.

- Ist mein Zimmer fertig?
- Was soll das heißen?

- Willst du etwa hierbleiben?
- Du hast es erfasst, ich bleibe.

Ich kann dich doch
jetzt nicht allein lassen.

Aber was wird aus deinen Modeladen
und deinen Geschäften?

Ich habe alles verkauft.
Der Vertrag ist schon unterzeichnet.

- An wen? - An eine amerikanische Firma.
Sie haben eine Menge Geld dafür bezahlt.

- Oh, wie schön für dich.
- Ach, ist das eine Luft hier.

Das heißt also, dass du
Venedig verlassen wirst, ja?

Das heißt es nicht, ich werde nach wie vor
dort leben. Aber vielleicht nicht ständig.

- Hör zu, ich möchte jetzt in mein Zimmer.
- In dein Zimmer? Bitte sehr.

Hier müsste mal Staub gewischt werden.

- Hier hat sich aber eine Menge verändert.
- Alles verändert sich.

Hast du nicht manchmal
das Gefühl, wie in einem...

- ... Gefängnis zu leben?
- Nein, ich fühle mich hier ganz wohl.

- Und du hast die Alternative zu gehen.
- Nein, den Gefallen tue ich dir nicht.

Wir werden hier einiges ändern. Du kannst
dich nicht ewig im Haus verkriechen.

- Du musst mal an die frische Luft. - Du
musst. Du musst. Ich muss überhaupt nichts.

Außerdem melden wir
dich in einer öffentlichen Schule an.

Privatunterricht ist völlig überflüssig.

Hörst du mir eigentlich zu?

Immer noch der alte Dickkopf.
Du solltest lieber lernen.

Alles verstaubt.

- Was soll das denn? - Raus aus den Federn!
Wir haben einen wunderschönen Morgen.

Hustet wie ein alter Mann. Wir
fahren heute zusammen ans Meer.

Die frische Luft wird dir gut tun.

Ich zieh mich nur noch schnell an.

Glaubst du, ich bin verrückt?
Die Sonne bekommt mir nicht.

Außerdem fühle ich mich müde
und krank. Aber das ist dir ja egal.

Wenn ich draufgehe, bist du schuld!

Tief durchatmen!

Findest du es nicht aufregend?
Dieser herrliche Geruch.

Dieses Gezwitscher der Vögel.
Ich liebe die Natur.

Was wächst denn hier?
So was habe ich lange nicht gesehen.

Wunderbar!

Komm her und riech mal.

Es duftet wie Parfum.

Wunderbar.

Na sowas!
Sieh dir das an!

Hier steht ein kleiner Pilz.

- Mit bester Empfehlung von Mutter Natur.
- Schmeiß ihn weg!

- Er ist bestimmt giftig. - Oh, nicht doch.
- Fass mich nicht an mit der Hand!

Hast sogar Angst vor
deinem eigenen Schatten.

Wenn es keine Angsthasen
gäbe, gäbe es keine Helden.

Lass uns nach Hause gehen. Ich fühle mich
wirklich beschissen und ich bin todmüde.

Du bist nicht müde,
sondern aus der Übung.

Die gute Edmilia hat dich total
verhätschelt. Arme Edmilia.

Edmilia, Edmilia.

Lass uns nach Hause gehen. Mir fällt ein,
dass es hier giftige Schlangen geben soll.

- Davor hast du doch immer Angst gehabt.
- Nein!

Wie schmeckt dir das Filet?

Ich war in drei verschiedenen
Metzgereien, bis ich es gefunden hatte.

Ach, iss doch! Es muss
dir einfach schmecken.

Ich hab mir so viel Mühe gegeben.

Ich hatte keine Ahnung, dass du außer
zeichnen auch noch kochen kannst.

- Das überrascht dich, was?
- Und wie, ich bin ganz weg.

- Vielleicht ein bisschen zu blutig. - Finde
ich nicht. Ich habe gehört, es ist gesund.

- Und fertig! Sehr gut.
- Bist du satt?

Schon drei Kilometer.

Na sieh sich einer diese
Schwachsinnigen an.

Vollidioten!

Nicht zu fassen!

Eins, zwei, drei.

Vier, fünf Kilometer.

Und jetzt komme ich
raus aus Civitavecchia.

Ziel ist die Lagune.
Und jetzt sprinte ich los.

Weiter, weiter, weiter!
Los, ich werde sie alle bezwingen!

- Was machst du da?
- Wir lassen das hier alles umbauen.

36.

Dort hinten richte
ich mein Studio ein.

Und auf der anderen Seite
einen Raum für unsere Gymnastik.

- Und die Möbel?
- Habe ich alle verkauft, heute Morgen.

- Warum hast du mich nicht gefragt?
- Hast du sehr an den Möbeln gehangen?

- Nein. Nicht besonders.
- Sag mal, brauchst du Geld, Emilio?

Geld interessiert mich nicht.

- Hübsches Mädchen. Ist sie deine Freundin?
- Wer? - Wer schon?

- Ich kenn sie nicht mal. - Wieso?
Sie wohnt doch im Haus gegenüber.

- Für mich ist das sehr weit weg.
- Mein armer kleiner Bruder.

Hast du irgendwo
meine Schere gesehen?

Sehr naturgetreu der Film, stimmt's?

Na wenigstens interessierst
du dich ein bisschen für Kultur.

Nackte Körper sind
etwas ganz Natürliches.

Hier sieht es aus wie
in einem Schweinestall.

Weißt du, was wir machen? Die ganzen
Hefte kommen in die Bibliothek.

Und das nächste Mal
räumst du dann selber auf.

Das ist eine gute Übung.
Hör jetzt auf mit diesem blöden Licht!

Hör du lieber auf, mir nachzuspionieren,
um mir Vorschriften zu machen.

Gedicht Nummer 12.

Wer dich kennt, oh blonde Frau, den
Teufel hat gesehen, in deinem heißen Schoß.

Hör auf, Patrizia!
Ich kann nicht mehr!

Na gut.

Ruhen wir uns eben aus.

Findest du nicht, dass du
dich zu sehr gehen lässt?

Du musst einfach
lebendiger werden. Aktiver.

Du bist einfach zu schlapp,
mein geliebter Bruder.

Du schließt dich hier ein, tust nichts
und lässt niemanden an dich heran.

Ich weiß genau, wie ich leben will, und
dazu brauche ich keine anderen Menschen.

Bist du da ganz sicher?

Nein. Ich bin nicht sicher.

Aber es ist einfach
zu gefährlich zu leben.

- Was hast du gesagt?
- Ich hab gesagt, es ist zu gefährlich.

Man könnte sterben, verstehst du, was
ich meine? Mit dem Motorrad zum Beispiel.

- Wieso gerade mit dem Motorrad?
- 1300 alleine in diesem Jahr.

Wir alle denken an den Tod. Der Gedanke
daran ist ein Teil unseres Lebens.

Aber man darf es nicht übertreiben. Du
bist geradezu verliebt in alles Negative.

Aber das Leben ist voller
Schönheit, voller Überraschungen.

Man muss sie nur sehen
wollen. Andere Leute treffen.

- Gib dir doch ein wenig Mühe.
- Was kann da draußen schon so schön sein,

das sieht man doch alles im Fernsehen.
- Rede doch kein Blödsinn.

Im Fernsehen siehst du nur
einen kleinen Teil der Realität.

Da draußen ist etwas, was
mir Angst macht und mich anekelt.

Ich bin sicher, wenn ich rausgehe,
passiert etwas Furchtbares.

Das Schlimmste, was dir passieren kann,
ist, dass du dich weiter hier einschließt.

Glaubst du denn, mir macht
es Spaß? Wirklich nicht.

Ich würde so gerne ein Mädchen
küssen. Oder mit anderen herumalbern.

- Was willst du?
- Nichts.

Es ist ziemlich warm draußen,
und da wollte ich dich fragen,

ob wir vielleicht zusammen
ans Meer fahren.

Heute würde ich mich
lieber ausruhen, Emilio.

Hab verstanden.

Dann ruh dich aus.

Keine Gymnastik mehr, kein Tanzen
mehr, gar nichts mehr. Alles vorbei, ja?

Ich hab ein paar Probleme,
die ich dringend erledigen muss.

Wenn du da so herumstehst, dann
kann ich mich nicht konzentrieren.

- Lass mich bitte allein.
- Schon gut, schon gut.

Vergiss es.

Hallo? Atelier Bado? Kann ich mit
Arrigo sprechen? Hier ist Patrizia Viani.

Danke sehr.

Und jetzt.

Jetzt.

Jetzt.

- Du wirst am Telefon verlangt.
- Danke. Hallo?

Ah ciao, Patrizia. Wie geht's dir?
Haben uns ja lange nicht mehr gesprochen.

Ja, das stimmt.
Danke.

Sehr gut. Warum treffen
wir uns nicht heute Abend?

Heute Abend? Ja, warum nicht?
Sofort, wenn ich im Studio fertig bin.

Du weißt ja, wie
ungern ich alleine bin.

Ich will dich endlich wieder in
den Armen halten und dich lieben.

- Wir werden sehen.
- Mach dir keine Sorgen,

wir haben zurzeit viele Modelle hier im
Banjo. Also keine Angst vor Casanova Arrigo.

- Ich werde nicht alleine aufkreuzen.
- Bring doch eine deiner Freundinnen mit.

Nein, es macht mir nichts.
Von dir bin ich so was gewöhnt.

In Ordnung, dann treffen wir uns zum
Abendessen. Was hältst du von neun Uhr?

Ist gut.
Ja. Ciao.

Mehr als 750.000 Menschen sind derzeit
obdachlos und ohne ärztliche Versorgung.

Der ausbleibende Regen und die daraus
resultierende Lebensmittelknappheit

trifft vor allem die Schwächsten.

Kurze Ecke von Galvivaldi zu Antoni.

Der spielt zu Gani.
Und da ist Rosario, und Tor!

- Tor! - Damit ist die Meisterschaft für
Pisa wieder in erreichbare Nähe gerückt.

Meine Damen und Herren.
Ein wunderschönes Tor.

Seit wann klopfst du denn an?
Ist ja ein echter Fortschritt.

- Stört es dich?
- Na, komm schon. Warum hast du geklopft?

Ich wollte dir sagen, dass wir
Besuch aus Mailand bekommen.

Wie schön, aber
warum hast du geklopft?

Weiß nicht, einfach so.
Spielt doch keine Rolle.

Normalerweise klopfst du nie
an. Du kommst immer so rein.

Willst du jetzt darüber diskutieren?

- Muss ich mich elegant anziehen?
- Mach, was du für richtig hältst!

- Oh, man kriegt keine Luft hier.
- Hör auf zu jammern!

Ich muss bei dieser Hitze immer
an Wolle denken. An Wolle und Pelze.

Furchtbar diese Schwüle.
Komm mir vor wie in einer Sauna.

Na, ihr Süßen! Seid ihr
schon bei den Drinks?

Oh ja, ein kleiner Drink
wäre nicht verkehrt.

Na dann wollen wir mal sehen, was du
ausgesucht hast. Ich bin richtig gespannt.

Noch ein Whisky?

Ich hab für diesen Winter Mohair vorge-
schlagen und die Farbkollektion sollte...

- Das kommt mir irgendwie bekannt vor.
- Natürlich, es war deine Idee.

Deswegen wollen wir ja auch
alle, dass du zurückkommst.

Vergrab dich nicht in diesem
Nest. Das ist nicht dein Stil.

Und wir brauchen dich für die Kollektion
dringend in Venedig. Versteh das doch!

Und für die Amerikaner
musst du auch da sein.

Du weißt doch genau, dass
du jeden überzeugen kannst.

Ach, hör doch auf! Ihr habt immer
noch Roberta. Sie arbeitet doch sehr gut.

Sie muss nur Kontakt mit mir halten, und
ich sage ihr, welche Stoffe wir nehmen.

Da bin ich auf jeden Fall dabei, Patrizia.
Nach einer Woche wirst du glauben,

ich wäre dein eigener Schatten.
- Ich weiß nicht, das würde mich frustrieren.

Das war doch ein Spaß.
Ich kenne sehr wohl meine Grenzen.

Aber wenn hier einer
unzufrieden ist, dann bist du es.

Aber ich fühle mich hier sehr wohl.
Mir gefallen diese kleinen Städte.

Ich kann mich um das Haus kümmern
und 1000 andere Sachen. Und um Emilio.

Wisst ihr was? Ich habe eine wunder-
bare Idee für unsere Präsentation.

Wir machen unsere Fotos einfach
hier, zwischen den alten Kanälen.

Es ist billiger als in Venedig,
und wir müssen trotzdem nicht

auf die traumhafte
Atmosphäre verzichten.

- Ja, seit wann denkst du denn daran,
Kosten zu sparen? - Warum nicht?

Arrigo findet den Hintergrund so passend,
weil er dann in Patrizias Nähe sein kann.

Unser Casanova liebt keine langen
Anfahrten. Du bist manchmal wirklich naiv.

Immer noch besser
als eine dumme Gans.

Wenn wir schon dabei sind, Patrizia.
Ich habe auf der Messe in Como

ein paar herrliche Stoffe bestellt, und von
den Farben wirst du auch begeistert sein.

Oh, und was für Farben.

Wenn du das nächste Mal in Venedig
bist, kannst du sie schon begutachten.

Aber was machst du
den ganzen Tag so allein?

Ich bin nicht allein, ich hab Emilio.
Außerdem gibt es viel zu tun.

Ich arbeite viel, denke nach und ruhe
mich aus. Emilio war ein verwöhntes Kind.

Sie haben ihm alles erlaubt.
Ich glaube, das war nicht gut für ihn.

Mich wundert's, wie verständnisvoll du ge-
worden bist. Was für eine Rolle spielst du?

Mutter oder Schwester?
Emilio ist ein Mann.

- Na ja, jetzt übertreib aber nicht.
- Na ja, ein Kind ist er auch nicht mehr.

Es könnte doch sein,
dass ich sehr egoistisch bin.

Im Grunde genommen gefällt es mir,
dass ich mich um ihn kümmern kann.

Ich muss auf seine Gesundheit
achten. Er fühlt sich oft alleine.

Ich bin sicher, dass ihm
meine Nähe gut tut.

Also bist du sicher, dass
du hierbleiben willst?

Nein, sicher noch nicht,
aber wir werden sehen.

- Du solltest auch mal lernen, Verantwortung
zu übernehmen. - Entschuldigt mich bitte.

- Ich möchte mich verabschieden.
- Gute Nacht. - Gute Nacht. - Gute Nacht.

- War das schon dein Zimmer,
als du noch klein warst? - Ja.

Aber bitte sprich leise,
Emilio schläft nebenan.

Vor morgen früh werde ich
mich hier nicht wegbewegen.

Aber du weißt doch, dass
ich lieber alleine schlafe.

- Na gut, wenn du willst, gehe ich sofort.
- Nein, nein, du bleibst hier!

Ich hab's nicht so gemeint.

Jedes Mal wenn ich dich sehe,
bist du noch schöner geworden.

Du kannst einen Mann verrückt
machen. Ich muss dich jetzt haben.

Du bekommst mich, aber leise.

Komm her!

Ich bin ja schon da.

- Was ist los? Hat es dir nicht gefallen?
- Mach dir keine Gedanken um mich.

Du wirkst so abwesend.
Hast du irgendwelche Probleme?

Nein, nein. Es ist
wirklich alles in Ordnung.

Mir kommt es so vor, als würdest
du an jemand anderen denken.

Das bildest du dir nur ein, Arrigo.

Ich weiß nicht, aber seit du nach Chioggia
gegangen bist, hast du dich verändert.

Vielleicht täusche ich mich auch. Aber
wenn du etwas mit mir besprechen willst,

Probleme, bei denen ich
dir helfen kann, bitte.

Wie oft soll ich dir noch sagen,
dass alles in Ordnung ist?

- Na gut, wenn du nicht willst.
- Es ist diese Hitze.

- Manchmal schlägt sie aufs Gemüt, aber
es ist wirklich nichts Ernstes. - Ja, gut.

Weißt du, was es bedeutet,
eine Frau zu werden?

Du hast Angst, dass man dich
ansieht. Dass man dich berührt.

Du verkrampfst dich,
weil alles schmutzig ist.

Die Menstruation ist schmutzig.

Das erste Mal, wenn du deine
Tage bekommst, hast du Angst.

Du spürst das Blut zwischen den Beinen
und denkst, dass jeder es dir ansieht,

dass du dich immer waschen musst.

Du hast das Gefühl, dass diese schreck-
lichen Tage niemals vorübergehen.

Dein Geschlechtsteil ist
etwas, wofür du dich schämst.

Es ist schlimmer, als zu töten
oder selbst getötet zu werden.

Es ist... es ist wie ein Fremdkörper.

Du hast es zwischen deinen Beinen und
versuchst es krampfhaft zu verstecken.

Aber es gehört zu deinem Körper.

Und irgendwann merkst du
es, und dann ist es schön.

Ich war, als ich dieses Gefühl hatte,
vierzehn. Nein, nein schon fünfzehn.

Wir waren zusammen
im Kino. Mit Papa.

Es lief Dr. Schiwago mit Omar Sharif.

Du warst noch klein und hast auf Papas
Arm geschlafen. Dir war es langweilig.

Auf einmal spürte ich etwas.

Da war eine Hand auf meinem Knie.

Zuerst dachte ich, es wäre ein Versehen und
achtete nicht weiter auf den Mann neben mir.

Aber dann schob er mir
langsam den Rock hoch

und glitt mit seinen Fingern
zwischen meine Beinen.

Ich hab sie sofort zusammengepresst.

Aber er drückte sie mit
Gewalt wieder auseinander.

Ich blieb dann ganz ruhig sitzen.
Ich war unfähig, mich zu bewegen.

Von dem Film hab ich nichts mehr mit-
bekommen. Ich schwitzte wie verrückt.

Und mein Herz schlug immer schneller.

Dann nahm der Mann meine Hand und
führte sie langsam unter seinen Mantel.

Ich fühlte den Stoff seiner Hose.
Da war etwas Hartes.

Etwas Warmes. Es pochte wie
ein kleines Herz. Wie ein Herz.

Ich fand es ungeheuer aufregend.
So eine Wärme, diese Härte.

Er drückte mein Hand noch fester.

Und dann zeigte er
mir, wie ich es machen sollte.

Hoch und runter, hoch und runter.

Jetzt spürte ich das warme Ding in
meiner Hand. Es war ganz warm und feucht.

Ich wusste nicht, was es war,
aber es hat mir gefallen.

Ja, es hat mir gefallen. Weil es so
heimlich passierte und Papa dabei war.

Dieser Kerl war einfach ein Schwein.

Nein, er war ein armes
Schwein. Und jetzt zu Arrigo.

Er ist Fotograf und in seinen Kreisen
sind alle mehr oder weniger schwul.

Jeder hat das Gefühl, ein
bisschen wie Coco Chanel zu sein.

Er mag aber auch Frauen.

Sagt, dass ich ihn unheimlich anmache und
er jedes Mal erregt ist, wenn er mich sieht.

Ich hab ihn noch nie so
nervös gesehen wie heute.

Er starrte nur zu mir rüber und bekam
große Augen, wie ein kleiner Schuljunge.

Als wir vorhin im Bett waren,
war er geil wie noch nie.

Ich hab ihn überall gestreichelt.
Dann hat er sich hingelegt wie ein Pascha.

Hab ihn in den Mund genommen und ihn
langsam auf und ab bewegt wie im Kino.

Dann immer schneller.

Plötzlich ergoss er sich in Strömen in
meinem Mund und über mein Gesicht.

Er hat dabei gestöhnt wie ein Tier.
Und dann hat er mich verwöhnt.

- Findest du es nicht auch wunder-
schön, Emilio? - Nein, mir reicht's.

- Mir tun schon die Arme weh! - Hör mal,
beantworte mir mal folgende Frage.

- Was ist das? Alle wollen es
haben, aber keiner hat es. - Ein Haus.

- Nein, passt nicht rein. Lass dir
was anderes einfallen, Emilio. - 2 Häuser.

- Wie ist Marie Antoinette gestorben?
- Vermutlich beim Rudern.

Guillotine.

- Wer hat die meisten Titel
1982/83 gewonnen? - Piocho.

Nein. C2, senkrecht.
Ach ja, Rom.

- Wie schreibt man eigentlich Nirwana?
- Keine Ahnung, ich war noch nie da.

Wozu bekommst du
eigentlich Privatunterricht?

- Hier ist es gut.
- So. Gefällt es dir hier wirklich?

- Ja. Komm lass uns schwimmen gehen.
- Ich bin zu müde.

- Ich würde lieber wieder nach Hause fahren.
- Mein Gott, immer nach Hause.

Mach den Schirm auf!

Patrizia!

Patrizia!

Patrizia!

Patrizia!

Wo bist du?

Patrizia!

Scheiße!

Patrizia!

Patrizia!

Patrizia!

Patrizia!

Verdammt noch mal, wo warst du?

Du benimmst dich wirklich manchmal
wie ein kleiner dummer Junge.

Ich habe gedacht, du
würdest langsam erwachsen.

Warum hast du mich
überhaupt hierher gebracht?

Du weißt ganz genau, dass
mir die Sonne nicht bekommt!

Ich hab doch gesagt, du sollst schwimmen
gehen, Emilio. Das hätte dich erfrischt.

Das Meer macht mir Angst. Diese unheimliche
Menge Wasser, die dauernd in Bewegung ist.

- Und außerdem kann ich nicht schwimmen.
- Soll ich es dir beibringen?

Nein, ich will es nicht lernen.
Zu Hause gefällt es mir viel besser.

- Daran würde ich nie zweifeln.
- Ich bin müde, lass uns nach Hause gehen.

- In der Tasche ist was zu essen. - Ich
hab kein Hunger, mir ist schon schlecht.

Möchtest du wirklich gehen? Ich
wollte mich noch ein bisschen sonnen.

Ich finde es hier langweilig.

Okay, alles klar. Ich hab
schon verstanden. Wir gehen.

Du kannst einen
wirklich verrückt machen.

- Abmarsch!
- Moment! Das Ding hier.

- Bist du noch wach? - Ja, es ist zu
heiß. Ich kann nicht einschlafen.

Soll ich dir eine von meinen
Geschichten erzählen?

- Erinnerst du dich an Mauro?
- Ja, der war mir unsympathisch.

Er war für mich wie ein Verlobter.

Er durfte jederzeit zu uns nach Hause kommen,
und das hatte seinen bestimmten Grund.

Schließlich war er reich,
und es war wichtig für Papa.

Er war furchtbar schüchtern
und völlig verrückt nach mir.

Aber ich habe ihn links liegen
lassen, als existiere er gar nicht.

Er hat darunter gelitten. Ich habe ihn
immer wieder provoziert und angemacht.

Er war so unbeholfen und schüchtern.

Doch eines Tages nahm er seinen
ganzen Mut zusammen, packte mich

und warf mich brutal aufs Bett.
Dann sah er mich an und zitterte dabei.

Er hatte Angst, dass ich schreien würde.

Ich sagte auch immer,
nein ich will nicht, ich will nicht,

obwohl ich es mir
eigentlich gewünscht hätte.

Eines Tages waren wir allein im Haus. Nein,
du warst da, aber in einem anderen Zimmer.

Ich weiß noch genau, dass Mauro versucht
hatte keinen Ton von sich zu geben,

weil er Angst hatte,
du könntet ihn hören.

Er legte seine Hand auf meine
Brust und begann sie zu streicheln.

Das gefiel mir. Und ich hoffte, dass
es endlich passieren würde.

Und ich wurde ganz feucht zwischen den
Beinen. Und mein Verlangen wurde stärker.

Immer stärker und stärker.

Mein Körper bebte richtig, und
dann sah ich in sein Gesicht.

Er war unrasiert, und ich spürte
seinen rauen Bart auf der Wange.

Seine Fingernägel... Sie waren
genauso abgekaut wie deine.

Dann versuchte er, mit der linken Hand,
verzweifelt seine Hose aufzumachen.

Aber es gelang ihm nicht,
weil er sehr nervös war.

Also nahm ich seine Hand und zeigte
ihm, wie man es richtig macht.

Als meine Hand zwischen seinen Beinen
lag, spürte ich schon, wie erregt er war.

Er kam über mich.

Er versuchte in mich einzudringen,
aber es klappte und klappte nicht.

Er war so schrecklich schwer
und stöhnte wie ein altes Walross.

Auf einmal wurde er böse,

ließ mich liegen und wälzte sich
wie ein unartiges Kind auf dem Boden.

Ich sah ihn an und habe ihn dann
geküsst. Das machte ihn wieder Mut.

Tief und lang geküsst.

Während dieses Kusses
fasste ich zwischen seine Beine.

Seine Zunge wurde schneller,
er begann leise zu stöhnen...

und drückte seinen Körper gegen meinen.

Er rieb seinen Unterkörper so wild
an mir, dass er mich heiß machte.

Ganz feucht.
Mich erregte.

Ich hielt ihn ganz fest, dann rauf
und runter. Genau wie damals im Kino.

Dann unter meinen Berührungen regte
sich etwas, wurde härter und härter.

Es war schön, dieses
warme Etwas zu spüren.

Seine Bewegungen wurden immer heftiger.

Sie verlangten nach endgültiger Befreiung
von dem Druck, der auf ihm lastete.

Wir versuchten es noch mal. Er legte
sich auf mich und drang in mich ein.

Ganz tief in mich hinein.
Immer tiefer, immer tiefer.

Dann explodierte mein Herz.

- Der Fisch ist in fünf Minuten fertig, Senora.
- Vielen Dank.

- Hast du gemerkt? Hier gibt's viele Mücken.
- Ach, denk jetzt nicht an die Mücken.

Auf jeden Fall gibt es hier
die besten Frutti di mare.

Ich wette, du bist
noch nie hier gewesen.

- Du weißt doch, ich esse lieber...
- Zu Hause.

- Du willst es einfach nicht wahr haben.
- Was denn?

Dass andere Jungen in
deinem Alter ganz anders sind.

Sie verloben sich, sie verlieben sich,
sie tanzen, singen, amüsieren sich,

so als würde die Welt im nächsten Moment
untergehen. Nur mein Bruder ist nicht so.

Eigentlich schade.

Du bist wie jemand, der vom
Parmesankäse nur die Rinde isst.

Du bist fixiert auf unangenehme, schlechte
Sachen. Das verstehe ich einfach nicht.

Was gibt es da zu verstehen? Ich liebe
die reifen Früchte mit einem Hauch von Tod.

- Ein Gedicht von dir? - Nein, nur so ein
Blödsinn der mir eingefallen ist. - Ach so.

- Was ist das?
- Stell keine Fragen und iss.

Mir ist schlecht. Bestimmt
von den Frutti di mare.

Mir dreht sich alles im Magen. Erzähl
mir noch eine von deinen Geschichten.

Er hieß Fabio und er hatte
einen großen Familiennamen.

Er war ein Freund von Papa.
Und ich nannte ihn immer Onkel.

Zum ersten Mal habe ich ihn
gesehen, als ich noch ein Kind war.

In unserem Hause wurde
sehr oft über ihn gesprochen.

Aber immer, wenn es interessant wurde,
sprachen Mama und Papa Französisch.

Dadurch konnte ich
kein Wort verstehen.

Also wurde er noch
interessanter für mich.

Eines Tages hörte ich Papa sagen,
er sei ein großer Schürzenjäger.

Dabei lächelte Papa ironisch. Mittler-
weile war ich erwachsen geworden.

Aber er nahm es überhaupt
nicht zu Kenntnis.

Er sah mich nicht mal an.
Machte mir keine Komplimente.

Das ärgerte mich natürlich
und ich war tief gekränkt.

Ich dachte mir, was fällt diesem
Bauern ein, mich nicht zu beachten.

Ich versuchte ihn auf mich aufmerksam
zu machen. Mit allen erdenklichen Mitteln.

- Obwohl er viel zu alt war.
- Wieso, wie alt war er denn?

Schlecht zu schätzen. Ich glaube,
so zwischen 40 und 50.

- Und dann?
- Eines Tages fühlte ich mich mutig genug.

Und bin zu ihm gegangen. Ich hatte
mich ganz besonders zurecht gemacht.

Ich war sehr aufreizend
angezogen für mein Alter.

Ausgesprochen sexy, verstehst du?

Aber der Gedanke, es mit Papas
Freund zu treiben, erregte mich.

Es war eine merkwürdige Situation.

Er öffnete mir die Tür selbst.

Er war überhaupt nicht überrascht und
ging sofort mit mir ins Schlafzimmer.

Dort sagte er zu mir: "Du bist eine
Hure und willst eine Hure sein.

"Also zeig es mir, zeig es
mir wie du es machst.

"Zeig es mir!"

Dann setzte er sich auf einen
Sessel und beobachtete mich.

Ich wartete.

Er sagte: Zeig es mir!
Mach die Beine auseinander!

Ich musste ihm gehorchen.

Langsam machte mir dieses Spiel Spaß.

Es erregte mich.

Ich verlangte richtig danach,
dass er mich weiter erniedrigte.

Dann sagte er zu mir:
"Komm schon, mein kleines Mädchen,

"zeig mir wie du es
machst, wenn du alleine bist."

Ich höre noch seine Worte.

Findest du nicht, dass es furchtbar
nach Mottenkugeln stinkt?

Der Geruch gefällt mir aber. Irgendwie
erinnert er mich an die guten alten Zeiten.

Ja, dann wird dir das hier besonders gut
gefallen. Was Elegantes für den Abend.

- Schau mal her, es schneit,
frohe Weihnachten! - Gib her!

Hast du nicht gesagt, dass
du Mottenkugeln magst?

- Hier, das stinkt besonders. - Zeig mal.
Oh, so was ist heute wieder modern.

- Hier!
- Was soll das, du Dummkopf.

- Schluss jetzt, so kann das
nicht weitergehen. - Was denn?

Tu nicht so, als wüsstest du von
nichts. Schließlich sind wir Geschwister.

- Na und? Wir sind Geschwister, was
ändert das? - Hör jetzt bitte auf, Emilio!

Natürlich gehören wir zusammen,
aber dieses Spiel muss ein Ende haben.

- Du hast damit angefangen.
- Das stimmt. - Also?

- Aber jetzt will ich nicht mehr.
- Ist es meine Schuld?

Nein, es ist meine Schuld.
Ganz allein meine.

Wollen wir ein bisschen
nach draußen gehen?

- Herrlich diese Ruhe hier.
- Es könnte weiß Gott was passieren.

Niemand würde was bemerken.

- Du hast keine Angst mehr? - Doch,
natürlich hab ich noch ein bisschen Angst.

Ich auch. Ich laufe immer weiter.
Ohne zu wissen, wohin.

- Und um mich herum ist nichts als Nebel.
- Ich halte deine Hand.

- Was geschieht nur mit uns, Emilio?
- Was spielt das für eine Rolle?

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Ich will sie auch nicht
verstehen. Ich will nur fliehen.

Gib mir deine Hand.
Bitte gib sie mir.

Ich weiß nicht.

Stell dir vor, Patrizia. Für die ganze
Strecke nur zwölf Minuten.

Na ja, so ein Maserati ist
schon ein Wahnsinns-Auto.

Weißt du, Giacomo hat das Auto von
seinem Vater, und der weiß ganz genau,

dass er mir Angst macht,
wenn er so schnell fährt.

Trotzdem macht er es und denkt,
dass ich dann besonders geil werde.

- Hier, probier das mal.
- Er ist noch sehr jung, mein Giacomo.

Zum Glück hat er noch ein
paar Scheine in Vatis Auto gefunden.

- Davon hat er mir die Tasche da
gekauft. Gefällt sie dir? - Sehr schön.

- Er ist nicht mal 20 Jahre alt.
- Dreh dich noch mal um.

Perfekt. Sehr schön.
Lauf mal.

Mein Problem ist, ich verliebe mich
immer in die Söhne anstatt in die Väter.

Stell dir vor, dass Benzin reichte
gerade bis hier vor die Haustür.

Oh, wow. Das ist ein schönes Kleid.
So was Schönes hab ich noch nie gesehen.

- Darf ich es mal anprobieren?
- Gefällt es dir? - Na und wie.

Einfach umwerfend tierisch, affengeil.
Dass es so was überhaupt gibt.

- Kannst du es mir nicht billig verkaufen,
Patrizia? - Du kannst es haben.

Das wird meinen schüchternen
Giacomo vielleicht aus der Reserve locken.

Emilio!

Emilio!

Mein Gott, nervt die.

Emilio, wo steckst du denn?

Hier.

Komm doch mal rein zu uns.

Komm rein!

- Warum guckst du so böse?
- Ich hab zu tun.

Ich wollte dir nur eine Freundin von
mir vorstellen. Das ist Michelle.

- Sie ist Fotomodell. - Ciao. - Und das
ist Emilio, ich hab dir von ihm erzählt.

- Wie süß. Wie alt bist du, Emilio? - 16.
- So jung? Wie süß.

Schön, dich kennenzulernen. Patrizia hat
erzählt, du seist unbeholfen wie ein Bär.

- Für mich siehst du aus wie ein Teddybär.
- Na also. - Darf ich das Kleid anbehalten?

Sicher, ich hab es
dir doch geschenkt.

Eins, zwei, drei, vier.
Gefällt es dir?

Fünf, sechs, sieben, acht.
Hat Spaß gemacht.

- Neun, zehn... - Die hat
doch einen Schatten. - Aber nein.

- Bist du sicher?
- Der Fummel ist der reine Wahnsinn.

Hat sie nicht eine tolle Figur?

Zeig dich doch mal.

Gern.

Bin ich nicht hübsch?

Ist es wirklich wahr,
dass ich schön bin?

Gefalle ich dir?

Na komm schon her.
Es wird dir bestimmt gefallen.

- Das glaube ich dir aufs Wort.
- Das kannst du auch.

- So ist es gut. Komm näher, mein Süßer.
- Ich bin ein bisschen schüchtern, weißt du?

- Vielleicht zeigst du mir erst mal,
was du vorhast. - Damit?

- Bist du sicher? - Ja, lass mich
sehen, was du damit machen kannst.

Wirklich nicht schlecht.
Mein Kompliment.

Jetzt reicht's! Hör auf
damit! Hast du verstanden?

Jetzt spielst du eine Maus,
die über den Boden krabbelt.

Los beweg dich,
die Katze ist hinter dir her.

Na mach schon, ich
will dich kriechen sehen.

Und jetzt sitzt sie und
wartet auf weitere Befehle.

Sieh mal, wie ich mit
dem Po wackeln kann.

Und jetzt spielst du eine Hündin.

Ach ja?

Ist es so richtig?

Weißt du, wie es die Hunde treiben?

Würde es dir gefallen,
meine läufige Hündin zu lieben?

Warum nicht? Kommt drauf
an, ob du es verdienst.

Möchtest du, dass ich
dein Lämmchen bin?

Oder lieber ein Tiger?

Der dich auffrisst.

Hey, hey, hey.

- Genug! Zieh dich wieder an und
verschwinde! - Was soll denn das?

- Sei nicht so grob zu mir.
- Kannst du mich nie in Ruhe lassen?

Warum kommst du
nicht mit mir nach Venedig?

Ich treffe mich da
mit ein paar Amerikanern.

Es wäre schön, wenn
du mitfahren würdest.

Ich hab um sechs einen
Termin mit meinem Professor.

Bis dahin sind wir längst zurück.

Kommst du?

Na dann los, wenn wir um
sechs wieder hier sein wollen.

Hör mal zu. Wenn ich mir eine Frau
aussuchen will, dann mach ich das selber.

- Die Sache mit Michelle war
reichlich überflüssig. - Schon gut.

Sprechen wir nicht mehr darüber.

Ich treffe mich nachher mit zwei
Amerikaner, die wichtig für mich sind.

Ich möchte ihnen verkaufen,
was zu verkaufen ist.

- Da steckt eine Menge Geld drin...
- Ach Geld, Geld. Immer nur Geld.

Damit gehen wir dann auf Reisen.

Sehen Sie mal, das ist
eine wunderschöne Farbe.

Es ist kein Violett und auch nicht Lila.
Und es ist auch kein Bordeaux-Ton.

- Ideal für unser Dogen-Modell.
- Oh, Venedig und die Dogen. - Bravo.

- Benedetta! - Ja? - Wärst du so lieb und
würdest uns ein wenig Musik machen?

- Ich fliege. - Ich weiß auch
schon, wie wir das präsentieren.

- Hübsch, nicht wahr? Es ist ein ganz
besonderer Stoff. Damast. - Wonderful.

Der Ort, wo wir die Aufnahmen machen
werden, wird Ihnen bestimmt gefallen.

- Eine Hafenstadt voller Kontraste.
- Wie hoch ist Ihr Budget?

- Na ungefähr 250.000 Dollar. - Da müsste
ich vorher mit Los Angeles telefonieren.

Aber ich bitte Sie. Was sind
schon 200 bis 250.000 Dollar?

- Und wann? - Zwischen dem
10. und 15. September.

Also abgemacht? Okay? Bis morgen
habe ich dann alles vorbereitet.

Sie werden überrascht sein,
mein Lieber. Benedetta!

- Emilio! - Ah Professor! Es tut
mir leid, dass ich zu spät komme.

Aber meine Schwester hat darauf
bestanden, dass ich sie begleite.

Alles schön und gut, aber ich
warte schon eine halbe Stunde.

Er hat sich doch entschuldigt, Professor.
Ich werde Ihnen die halbe Stunde bezahlen.

- Emilio, bitte mach das Tor zu.
- Nein, Sie verstehen mich falsch.

Mir geht es nicht ums Geld. Es geht
nur darum... Hat sie was gegen mich?

Nein, glaube ich nicht. Sie will
einfach nur schnell nach oben.

Na ja, dann gehen
wir auch. Komm schon.

Ich glaube kaum, dass wir heute noch
den normalen Stoff durchnehmen können.

Die Zeit ist zu knapp. Unterhalten wir uns
einfach. Das kommt dir sicher entgegen.

Siehst du, Emilio, ich versuche
dir diese Dinge beizubringen,

gerade weil es ein Stoff ist, der
dich überhaupt nicht interessiert.

Aber sie sind ungeheuer wichtig, weil
unsere gesamte Kultur darauf aufgebaut ist.

Verstehst du? Zum Beispiel: Marx
kann man nicht verstehen ohne Hegel.

Das weiß man heute. Hegel kann
man nicht verstehen ohne Kant.

Und Kant kann man nicht
verstehen ohne Martin Luther.

Deine Schwester,
was für ein Typ ist sie?

Tja, Patrizia ist sehr
schwer einzuschätzen.

Sie ist so wie dieser Marx, den man
nicht kapieren könnte ohne diesen Hegel.

- Und den Hegel... - Bravo, sehr witzig.
Hier nimm das und such es dir selber raus.

Mein Problem heißt Franco
Maria Ricci, dieses Schwein.

Franco Maria Ricci?
Wer ist das?

Franco Maria Ricci ist einer von
den ganz Klugen, sag ich dir.

Er hat mir 20 Bände der Enzyklopädie
von Rond d'Alembert aufgeschwatzt.

Extra teure Ausgabe, die ich
jetzt in Raten bezahlen muss.

Das ist gar nicht so einfach für
einen kleinen Lehrer, verstehst du?

- Und weiter? - Und weiter?
Da gibt es nicht viel zu sagen.

Seit Edmilia tot ist, bin ich...

Verdiene ich nicht mehr genug Geld.
Die Kosten fressen mich auf, verstehst du?

Ich bin seit 2 Monaten im
Rückstand und Richi will Geld sehen.

Patrizia nimmt bestimmt an,
dass Sie genug Geld verdienen.

Aber das stimmt nicht.
Ganz im Gegenteil.

Ich hab eine Idee.
Wir gehen morgen zum Essen,

dann können Sie mit meiner
Schwester alles bereden.

Ja, kein schlechter Gedanke.

Ganz besonders, weil sie eine Frau ist,
die mich fasziniert. Sie ist interessant.

Sie hat doch nichts gegen mich, oder?

Frag doch mal, ob ihnen das Essen über-
haupt schmeckt. Na mach schon, Patrizia.

Was wir hier essen, nennt man
Radicchio, die Rosen von Chioggia.

- So was gibt es nicht in Amerika. Oder?
- Sie sprechen unsere Sprache?

- Ein bisschen. Ich verstehe sehr
viel. Do you understand? - Nothing.

- Radicchio ist gut für die schlanke Linie.
- Oh, Linie, ich verstehe.

- Do you understand?
- Nothing! I don't like it.

Es mag ihn vielleicht nicht schmecken,
aber die Dogen zum Beispiel

kannten allein 40 verschiedene
Gerichte mit Radicchio.

- Brodicco. - Nein, nicht Brodicco.
Radicchio. - But, i don't like it.

- Dann reden wir lieber über das Geschäft.
- Nicht Wein, ich will ein Bier!

- Benedetta, du musst doch fahren.
- Ich kenne die Strecke auswendig.

- Außerdem fahre ich nicht, sondern
das Auto. - Schon gut, entschuldige.

Ich will nur nicht,
dass dir was passiert.

Wichtig ist doch nur, dass man
sich wohlfühlt. Hab ich recht?

Sehen Sie das Problem des
Radicchio ist eigentlich kein Problem.

Man muss den Salat und seine
Zubereitung von der philosophischen

Seite betrachten und
nicht von der praktischen.

Der Ästhet in mir sieht im Radicchio
einen wichtigen Teil der Schöpfung.

Die Verwandlung eines
göttlichen Funkens in Materie.

Ich weiß nicht, wie Sie das
sehen, aber in der heutigen Zeit

voller Argheit und Tücke ist es doch
ein großes Vergnügen, die Schönheit...

- Er sieht dich an. - Wer denn?
- Na wer schon, mein Professor natürlich.

...der Säulen unserer
Kulturgeschichte damit.

Dieses nuancierte Rot, diese Schattierungen,
alles passt irgendwie zusammen.

- Man flüstert nicht bei Tisch.
- Aber ich musste meiner Schwester was sagen.

Hat man die schon mal gesagt,
dass du schlecht erzogen bist?

- Patrizia. - Hör jetzt auf. - Er ist ganz
geil, aber du traust dich wohl nicht mehr.

Ach ja?
Dann pass mal auf.

Der Savignon hat ein französischen
Namen, ist aber ein italienischer Wein.

Der Wein wird ganz in
der Nähe angebaut.

Oh, good old Europe.

- Ein alter Wein aus dem alten Europa.
- I don't like it Europe, good for business.

Oh doch, die Frauen schon.
You are nice, Benedetta.

- Kann ich noch ein Bier haben?
- Natürlich.

Herr Ober! Noch ein Bier
für unser Dickerchen.

Dickerchen.
What is Dickerchen?

I don't know. I think
it's the name of Radicchio.

Spürst du den Geruch des Meeres?

- Berührst du ihn schon?
- Warte es doch erst mal ab.

- Das werde ich dir heimzahlen.
- Bitte noch ein Bier.

Ich weiß.

Was haltet ihr davon, wenn wir zu unserer
Kollektion noch ein Parfum kreieren?

Wir könnten es Radicchio nennen.

Gar keine schlechte Idee.
Die Flacons ganz in rot gehalten.

Zufrieden?

Was ist Professor?
Sie wirken so zerstreut.

Ich schaue mir gerade
die Schlange da oben an.

- Möchten Sie einen Apfel?
- Ja, danke.

Was bilden Sie sich
überhaupt ein? Schwein!

Die Mediziner haben recht,
man sollte viel mehr Obst essen.

Nein, das ist Tagebuch
von Mama und Papa.

Dann behalte es, wenn du
willst, aber räume es weg.

Gestern beim Mittagessen
warst du zauberhaft.

Findest du?
Du armer Kerl.

Wer mit dem Feuer spielt,
verbrennt sich leicht die Finger.

Du hast sofort gewusst, welches
Spielchen ich spielen will. Obwohl...

Jetzt reicht es aber. Ja, es ist
ein Spiel, und du musst da raus,

weil es zu gefährlich für dich wird.

Es ist eine Form von
Aggression, die impotent macht.

Du musst aufhören damit,
sonst gehst du zugrunde daran.

Es ist wie ein Labyrinth,
aus dem es keinen Ausweg gibt.

Ein sehr schönes Labyrinth. Es gefällt
mir ausgesprochen gut, das Labyrinth.

- Ich fühle mich da richtig wohl.
- Emilio. Weißt du, was Liebe ist?

Der Kontakt zweier Körper. Zwei Körper,
die sich lieben, so als wären sie eins.

Heute gehen wir ins Kino.

Ich will sehen, ob du noch mal den
Mut hast, es so zu machen wie damals.

- Hör doch auf!
- Bitte.

Du weißt doch, was
ich von dir erwarte.

- Nein.
- Soll ich es dir erklären?

Nein.

Guten Tag, hier spricht Patrizia Viani.
Könnte ich bitte Professor Alessi sprechen?

Danke.

Professor Alessi?
Guten Tag, hier spricht Patrizia.

Ich wollte mich nur wegen des Vorfalls
gestern beim Mittagessen entschuldigen.

Ich weiß gar nicht, was ich
sagen soll, es tut mir leid.

Vielleicht können wir uns treffen.

Nein, nein, ich hab auch
nicht besonders geschlafen.

Nein, nein, ich richte
mich ganz nach Ihnen.

Um fünf Uhr? Gut.

Ja ich kenne es. Ja.

Also bis dann.
Danke.

Professore! Professore,
bitte warten Sie!

Es tut mir leid, aber ich musste
unbedingt mit Ihnen reden.

Sehen Sie, ich weiß gar
nicht, was mit mir los war.

Ich wollte nur wissen,
ob Sie noch verärgert sind.

Ich bitte Sie. Ich glaube, ich
habe mich wie ein Kind benommen.

Mir tut es nur leid um Emilio.

Ich bin zwar kein zweiter Russo, aber
ich war für ihn wie ein älterer Bruder.

Es wäre schade,
wenn das jetzt vorbei wäre.

Das kann ich mir sehr
gut vorstellen. Kommen Sie!

Aber sprechen wir nicht mehr
über Emilio. Kein Wort mehr.

Als ich jung war, wollten meine Eltern mich
nach Mailand auf die Universität schicken.

Ich habe diese Stadt aber immer gehasst
und bin deshalb von zu Hause abgehauen.

- Weit bist du aber nicht gekommen.
- Was zählen schon Kilometer?

Ich habe mich einfach abgesetzt, ohne
einer Menschenseele Bescheid zu geben.

Und weil mir nichts Besseres einfiel,
fing ich doch an zu studieren.

Philosophie, da lernt
man, die Dinge anders zu sehen.

Das Leben ist so schrecklich kurz.

Also sollte man sich nur auf
das Wesentliche konzentrieren.

Aber damit lässt sich
nur selten Geld verdienen.

Ich finde Geld allein
macht nicht glücklich.

Du hast doch großen
Erfolg mit deiner Arbeit.

Das schon, aber das
kann doch nicht alles sein.

Da muss es doch
noch was anderes geben.

Ja, aber das ist meistens mit
Hunger und Schulden verbunden.

Wir sind gleich da. Hier hab ich
meine ganze Jugend verbracht.

Aber ich kann mich nicht mehr daran
erinnern, wann ich das letzte Mal hier war.

Ach, was soll's.

- Bist du mir eigentlich noch böse?
- Aber nein.

Es ist nur so merkwürdig.

- Hör doch auf, Emilio! - Emilio!
- Lass den Blödsinn.

- Das führt zu nichts.
- Emilio, bitte reiß dich doch zusammen!

- Hör auf, Emilio! - Emilio, lass das!
- Du bist doch kein kleines Kind mehr!

- Lass das doch! - Hör doch auf!
- Emilio, lass doch los! - Emilio!

Mein kleiner Emilio.

- Eifersüchtig?
- Eifersüchtig?

Ich hab gehört, was unser
Philosoph zu dir gesagt hat.

Es dauert bestimmt nicht lange,
dann taucht dein Fotograf wieder auf.

Hör auf damit. Du weißt,
dass ich die Leute brauche.

Ein Marquis de Sade schreibt hier in seinem
Buch: Die Natur ist etwas Verrücktes.

Warum schafft sie ein ovales Loch,

wenn später nur runde
Sachen reingeschoben werden.

- Rund und manchmal auch dick.
- Emilio, das reicht. Hör jetzt auf damit!

So ein kleines Loch muss den Frauen
doch eine Menge Spaß bereiten,

wenn sie uns Kerlen so freigiebig zur Ver-
fügung stellen. - Was verlangst du von mir?

Hast du es immer noch nicht verstanden?
Wann kommt denn dein Erreger?

Jetzt dreht euch bitte.

Ja, ausgezeichnet.
Etwas eleganter bitte.

Es gefiel mir viel besser als Venedig,
da haben wir die ganzen Motive schon durch.

Ja, das war eine sehr
gute Idee mit Chioggia.

Auf die Mäntel bin ich besonders
stolz, da steckt viel Arbeit drin.

Passt mir bloß auf
meine Lieblinge auf!

Mir scheint, sie wollen sie
gar nicht mehr ausziehen.

Ist ein gutes Zeichen,
ich verlass mich auf dich.

Das kannst du auch, schließlich habe
ich ein Auge für die schönen Dinge.

Ciao, wir sehen uns dann später.

- Also? - Was?
- Wo warst du denn?

Du sollst mich nicht immer kontrollieren.
Ich mache das, wozu ich Lust habe.

Ich kontrolliere dich nicht. Aber du
musst dich nicht gleich verstecken,

wenn du Lust hast,
eins meiner Modelle anzusehen.

- Ich hab mich nicht versteckt.
- Es macht aber den Eindruck.

- Du kennst sie doch schon. Triff dich
mit ihr. - Nein, ich wollte sie nur ansehen.

Arrigo, fährst du sofort
wieder oder isst du noch mit uns?

- Na ja, ich würde natürlich gerne bleiben.
- Ich bin sehr müde.

- Erinnere dich an das Buch, Patrizia.
- Hör auf damit!

- Na gut, dann geh ich. - Nein, ich
bestehe darauf. Du kommst mit uns.

Warum auch nicht? Wir setzen uns alle
zusammen und essen noch zum Abschluss.

- Gut, du kannst auch bei uns schlafen.
- Sehr gern.

Jetzt nicht, bitte warte noch.

Wenn du willst, dann
nimm mich einfach.

- Ich will dich heiraten.
- Was? Bist du verrückt? Und Emilio?

Bitte Patrizia, lass uns heiraten.

Patrizia.

Nimm mich.
Nimm mich einfach so.

Dreh dich um.

- Dreh dich bitte um.
- Nein.

Patrizia.

Du bist meine einzige Liebe.

- Es wird dir wehtun.
- Bitte tu es.

Hör auf!

Bitte!

Bitte!

Bitte!

Hey!

- Was zum Teufel machst du da?
- Bist du blind?

- Was hast du vor?
- Ich muss hier weg. Ich kann nicht mehr.

- Hast du es jetzt verstanden?
- Nein.

Es ist sinnlos, irgendwelche
Szenen zu machen.

Ich habe mich endgültig entschieden.
Jemand anderes wird sich um dich kümmern.

Ich will aber niemand anderen.

- Du wirst nicht gehen!
- Ich muss! Ich kann nicht mehr!

Und du wirst mich
nicht daran hindern!

Bitte bleib hier.

Du warst doch derjenige, der gesagt
hat, ich soll wieder verschwinden.

- Ich bitte dich, bleib hier.
- Lass mich in Ruhe!

- Mach die Tür auf!
- Du wirst nicht von hier weggehen!

Ich will gehen, und das
werde ich auch, verstehst du?

Lass mich doch in Ruhe!

Patrizia! Das kannst
du nicht! Patrizia!

Bitte bleib hier!

- Ich lass dich hier nicht raus!
- Nun geh von der Tür weg!

Lass sofort meine Koffer los!

Mach sofort die Tür auf!

- Du sollst die Tür aufmachen!
- Taxi?

Du bist verrückt.

Du hast es so gewollt!

Warte!

- Bleib stehen!
- Lass! Lass mich!

Du sollst mich loslassen!

Emilio!

Du musst nur bei mir bleiben!

Ich will mit dir leben!
Mit keiner anderen.

Also gut, ich bleibe.

Unter einer Bedingung. Du darfst
nie mehr eifersüchtig sein.

Versprichst du mir das?

Es ist kein Spiel mehr,
nicht wahr, Emilio?

Nein.

Du musst mich berühren.

- Fühlst du es?
- Nein.

Aber du wirst es gleich fühlen.

Was hast du mit mir vor?

Du wirst mir doch nicht wehtun oder?

Aber nein, du hast doch selber gesagt:
Es ist eine wunderschöne Sache.

Weißt du noch? Als du mir aus
diesem Buch vorgelesen hast?

In dem stand, dass es nichts Schöneres
auf der Welt gäbe als die Liebe.

Was machst du da?

Fertig.

Komm und sieh es dir an.

- Ich heirate.
- Ich heirate Arrigo.

- Warum?
- Weil es richtig ist.

Arrigo, das Motorboot ist da!
Bring unsere Gäste raus.

Kommt Leute! Auch die schönsten
Feiern gehen mal zu Ende.

- Gebt uns als Brautpaar
auch eine Chance. - Ciao!

Ciao!

Emilio. Arrigo wird gleich wieder hier sein.
Also tu nicht so, als würdest du schlafen.

Sonst mache ich das
nächste Mal das Gleiche mit dir.

Lass uns keine Zeit verlieren,
mein kleiner Emilio.

Ich werde dich streicheln,
am ganzen Körper.

Dich küssen.

Ich liebe dich.

Ich will dich haben.

Für immer.