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(Filmmusik)

500 Dukaten springen
dabei für uns heraus.

Den Pfaffen und die Jüngste von
den Betschwestern will ich lebend.

Mit den anderen macht, was ihr wollt.

Los!
- Vorwärts, Los, Hüja!

Schneller, lauft doch, Hüja, Hüja!

(Nonnen schreien) Nein, Hilfe!

(Nonne schreit auf)

Oh, Herr, hilf!

(Nonne) Nein! Nein! Nein!

(lauter Schrei)

(Advocatus) Im Namen unseres gnädigen
Herrn Kurfürsten verkünde ich euch:

Ein Anschlag der dunklen
Höllenmacht ist geplant.

Es wäre sündhaft ihm nicht
mit Gewalt zu begegnen.

Der Teufel geht unter euch um.

Wohin die Hand des Anklägers auch weist,

ihr dürft nicht zaudern ihm zu folgen.

Im Namen des Rechts

und der Gerechtigkeit wurde bekannt,

dass die Person zu Eins

auf begehrt hat gegen das
Zölibat der Geistlichkeit,

gegen das heilige Gebot der Kirche.

Dass dieser Abtrünnige Gott gelästert

und Unzucht getrieben hat
unter den Bekreuzigten.

Nein! Nein, lasst mich!

Aus dieser seiner
schändlichen Verbindung

ist hervorgegangen die
Angeklagte zu Numero Zwei,

deren Leib und Seele von Geburt
an dem Teufel verschrieben waren.

Die Angeklagte zu Numero Drei

hat mit dem Teufel Buhlschaft getrieben
und auf dem Fuchsberg mit ihm getanzt,

damit sich die Impotenz in
unsere Stadt einschleiche

und Mann und Weib ihren ehelichen
Pflichten nicht mehr nachkommen können.

Dem Angeklagten zu Eins,

der zu viermal die Notzucht
unter den Bekreuzigten getrieben,

werden vier Finger der
rechten Hand abgehackt,

danach wird er gepecht, gefedert, mit
Schimpf und Spott durch die Stadt gejagt,

solange bis er wie ein Tier verendet.

(schreit)

Im Namen des Herrn habt Erbarmen!

So, damit die Weiber
auch was davon haben!

Und jetzt wirst du getauft, mit Pech.

Sauf, Kerl!

Ordentlich drauf!

So, und jetzt noch einen Bottich über
die Tonsur, die er nicht mehr braucht.

Ha, schön!

Der Herr vergebe euch, ihr
wisst nicht, was ihr tut.

Hör auf zu beten!

Und nun wird der heilige
Geist auf dich herabkommen,

in der Gestalt von
vielen weißen Däunchen.

(Meute lacht)

Lauf dich tot, du hässlicher Vogel.

(Meute lacht)

Lasst die Person zu
Numero Zwei und Drei...

(lateinisches Gebet)

(Frau) Wo ist denn nun
dein Herrgott, Betschwester?

Halt dein Maul!

(betet weiter lateinisch)

(Frau) Du glaubst wohl, du wirst heilig
gesprochen. Als Märtyrerin gefeiert.

(betet weiter lateinisch)

(schreit)

(betet weiter lateinisch)

(Frauen stöhnen und schreien)

(betet weiter lateinisch)

In Teufels Namen, ich bin verloren.

Rebecca sollen auch die spüren,

die das Foltern des Brennen schmeckt.

(betet weiter lateinisch)

(Rebecca) Rebecca hat Buhlschaft
mit dem Teufel getrieben!

In einen Ziegenbock hat er
sich verwandelt, der Satan

und dann ist sie auf
ihm nach Hause geritten.

(Frauen schreien)

(Rebecca) Die Rebecca ist eine Hexe!

(Schreie ersticken)

(Sprecher) 8 Millionen
Menschen, so schätzt man,

wurden zwischen dem 14. und 18.
Jahrhundert aus Irrglauben und Fanatismus

dem Hexenwahn zum Zwecke
der Seelenrettung geopfert.

Ihr Tod auf dem Schafott
oder dem Scheiterhaufen

war für sie die Erlösung von qualvoller,
oft jahrelang dauernder Folter.

Dieser Film zeigt drei den Originalakten
entnommene Vorfälle aus der Zeit

als der Hexenwahn seinen
Höhepunkt erreichte

und kann nur ein Schatten dessen
sein, was grausame Wirklichkeit war

und geschichtliche Wahrheit ist.

(Mann) Das Schauspiel geht
wohl schon dem Ende zu.

Wir werden noch mehr zu
sehen bekommen in der Stadt.

(Frau) Kommt, mitkommen!
Wir versäumen doch was.

(Mann) Da siehst du.
Nichts als ein Haufen Asche.

(Wirt) Albino, der wohnt ja hier
in meiner bescheidenen Herberge.

Er ist gerade bei einer
wichtigen Amtshandlung.

(Wirt) Vanessa...
- Ja?

Hierher den Most, zu dem edlen Herrn.

(Wirt) Albino ist sehr eifrig.

Wisch den Tisch ab
für die feinen Herren.

(Filmmusik)

Heute werden schon wieder
zwei Hexen verbrannt.

Letzte Woche waren es sechs.
Die Kerker sind voll davon.

(Wirt) Da ist er schon.

So sieht er also aus.

Ich bin Albino.
Was wünscht ihr von mir?

Christian von Meruh, zu euren Diensten.

Bitte.

Eine amtliche Nachricht für dich
von allerhöchster Stelle. Lies!

Lesen kann ich nicht.

Es ist eine Information über die
Ankunft meines Herren, Graf Cumberland.

Er wurde von eurem Herrn, dem
Kurfürsten, hierher berufen

und mit der schwierige
Aufgabe des Aufspürens

und Verurteilens von Hexen betraut.

Ich bin hier der Hexenjäger!

Nach der Ankunft meines Herren
meldet ihr euch unverzüglich bei ihm.

Ich bin der Hexenjäger hier, ich und kein
anderer! Habt ihr es jetzt verstanden?

Die Hexenbrut vermehrt
sich wie Ungeziefer.

Ihr allein könnt dessen
nicht mehr Herr werden.

Wir residieren im Schloss. Graf
Cumberland, sein Henker und ich.

Außerdem erwarten wir Berichte
über bereits gefällte Urteile.

Ich schreibe die Berichte
nicht persönlich, Herr.

Das überlass ich dem Advocatus.

(romantische Filmmusik)

Sie sieht hübsch aus, nicht? Viel
zu schön fürs Feuer, oder nicht?

Was sind das für Herren?

Der Beisitzer und der
Henker des groben Cumberland.

Dann wird wohl bald das
größte Gericht hier tagen.

Albino, das wird was, wenn du
erst selber brennst wie eine Hexe.

Wenn dir das Feuer dann den Arsch wärmt.

Es gibt schärfere Hunde
als dich. (Gelächter)

Du sollst heimkommen, Vater.
- Sag nur, ich käme gleich.

Keine Ruhe gibt das Weibervolk.

Nun Gevatter, wie geht es?
- Graf Cumberland kommt,

die Gerechtigkeit selbst.
Jetzt werden wir was erleben.

Ja, wie ein Aasgeier den anderen
verschlingt. Gott soll mich schützen.

Und dich auch.

Reitet Ihr in die Stadt?
Cumberland kommt.

Mit ihm wird die Gerechtigkeit
in die Stadt einziehen.

Da können wir uns auf
was gefasst machen.

Du wirst Dokumente über die
Verhöre und Geständnisse vorweisen,

gleichgültig, wo du sie hernimmst.

Wir haben keine Geständnisse.

Ich kann sie mir nicht
aus den Rippen schneiden.

Sie fordern schriftliche Berichte,
den Wortlaut von jedem Verhör.

Es gab doch niemals Verhöre.

Wir haben sie geschlagen,
gefoltert, verbrannt.

Es gab ja nie Geständnisse. Ich
habe immer nur Urteile verlesen.

Erfunden hab ich sie, mir
aus den Fingern gesogen.

(Menschen unterhalten sich)

Einen ganzen Marktflecken hat dieser
Cumberland ausgerottet, erzählen sie.

Über 40 Seelen.

(Mann) Schlimmer als Albino
kann er gar nicht sein.

Auf den Tag warte ich, an dem
der auf den Scheiterhaufen kommt.

Seine Verhöre sind berüchtigt.
- Sein Henker genießt kein grobes Ansehen.

Hm, ich möchte nicht an
ihrer Stelle gewesen sein.

Habt ihr es gehört? Seinen
eigenen Henker bringt er mit.

Dann wird ein anderer Wind hier wehen.

Aber er soll nichts von
seinem Handwerk verstehen.

Ein richtiger Stümper muss das sein.
Beim Köpfen trifft er nicht mal den Hals.

Was nutzen mir die Urteile?

Geständnisse brauch ich, an die 30!
- Wo soll ich die herne...?

Und wenn du dir die Finger
wund schreibst, ich krieg sie!

Und sorg dafür, dass dieser
aufgeputzte Lakai von einem Cumberland

nicht dahinter kommt, dass
unsere Berichte erfunden sind.

Bitteschön!

(Mann) Dem möchte ich
nicht in die Hände fallen.

Wenn der erstmal da ist, dann
kriegt der Henker was zu tun.

Vergiss nicht, der Teufel geht um.
- Den Teufel gibt es doch gar nicht.

Die Hexenjäger, die
sieht man wenigstens.

Bring mir noch Brot und
Speck, ich hab einen Hunger.

Ich komme gleich!

Nun, Vanessa?

Bist du wild auf das Herrchen?

Auf diesen Gimpel,
der nach Parfum stinkt?

(Vanessa) Raus! Was geht dich
das an? Mach, dass du wegkommst!

Antworte mir, oder ich
mache dich zur Hexe.

Der einzige Weg für dich,
an eine Frau zu kommen!

Das wirst du mir büßen!

Haltet sie fest, die Hexe!

Und wenn du auf Knien
um dein Leben bettelst.

Im Namen der Gerechtigkeit,
im Namen des Himmels,

beschuldige ich dich, dass
du das Kruzifix getreten,

und an Walpurgisnacht in
den Sautrog geworfen hast,

so dass der Regen niederprasselte.

Den Teufel hast du pissen sehen!

Dieser Kerl missbraucht die Frauen, ehe
er sie verbrennt, ehe er sie foltert.

Ja, wenn ihr ein Herz hättet, Männer!
Da steht ja der Teufel selbst!

Warum packt ihr ihn nicht?

Warum rädert ihr ihn nicht?
Warum vierteilt ihr ihn nicht?

Warum verscharrt ihr seinen
Kadaver nicht unter dem Galgen,

damit ihr endlich Ruhe habt vor
dieser gottverdammten Bestie?

Er will mich zur Hexe machen
und ihr glotzt nur und tut nix.

Zur Hexe will er mich machen!
- Seht doch nur, seht!

Sie hat das Teufelszeichen
über dem Mund.

Dieses Weib hat den Teufel geküsst,
seinen After, seine Geschlechtsteile.

Sie ist eine Hexe!

(Albino lacht hämisch)

Seht sie euch an Männer!
Sie spürt keinen Schmerz.

Los Kerle, dreht sie um!
- Du Satan!

Sie ist eine Hexe.

(Vanessa wimmert)

(Schrei)

(Tür wird geöffnet)

(romantische Filmmusik)

Sagt, wessen Ihr sie beschuldigt.
- Sie hat mitgetanzt beim Hexensabbat.

Sie treibt Buhlschaft mit Luzifer.

Er hat sie behext.

Sie mischte frische Kräuter und
ihr eigenes Blut zu einem Brei.

Sie will euren Herrn vergiften.

Wo ist die Anklageschrift?

Der Advocatus hat die Anklage.

Lügenmaul!

Wem willst du das erzählen?
Dieser Kerl hat im Staub gewühlt.

Nach Prozessen aus dem
Dreißigjährigen Krieg.

Hat die Anklagen daraus abgeschrieben.

Ein eigenartiges Beispiel
von Rechtsfindung.

Ihr foltert ohne
ordnungsgemäße Anklageschrift.

In einem Stall voll Betrunkener.

Wenn ich nicht gleich zugegriffen
hätte, wär sie auf und davon gewesen.

Damit Ihr auch einmal
kennenlernt, was zugreifen heißt:

Jeff Wilkens: Peitschenhiebe
vor dem gesamten Volk!

Wie heißt Ihr?

Nein, Herr, lasst mich los, nein!

(romantische Filmmusik)

(Vanessa) Ein schönes Bild.

(Christian) Aus der
spanischen Schule vermutlich.

(Christian) Im Schoße der Mutter
liegt die Weisheit des Vaters.

Glaubt Ihr, dass ich eine Hexe bin?

Es ist meines Herren
Aufgabe, das zu ermitteln.

Ich meine, ob Ihr es glaubt?

Nein.

Ihr seid ein Mann, seid von hohem Stand,

habt mich vor Albino beschützt,
Ihr fordert Euren Preis.

Ich unterwerfe mich nicht meinen
Sinnen. Ich verbiete dir, so zu reden.

Dieses Schloss ist
für mich wie ein Traum.

Und Ihr werdet hier mit
Graf Cumberland wohnen.

Mit dem Mann, über den man
sich so schlimme Dinge erzählt.

Er ist ein ehrbarer Streiter Gottes.

Ach, Ihr glaubt?

Wie vieles verdank ich ihm. Seit über
drei Jahren ist er mein Lehrmeister.

Er hat mir mit grober
Klugheit den Weg gewiesen.

Ich kann mir nicht vorstellen,
dass Ihr grausam sein könntet.

Ich lebe auf Erden, um Gott zu dienen,

um die Welt von ihren Übeln zu befreien.

Das ist ein Ziel, das eines
Mannes auch würdig ist.

Und wenn man nun Eure eigene
Mutter der Hexerei verdächtigte?

Ja, wenn Ihr zusehen müsstet,

wie man Eure Mutter foltert
und als Hexe verbrennt,

würdet Ihr dann immer noch glauben,
dass Ihr auf dem rechten Weg seid?

Bringt Ihr mich zurück?

Oder muss ich hierbleiben?

Es muss schön sein, in einem so
wundervollen Schloss aufzuwachen.

Ich führe dich in dein Zimmer.
- Ich danke Euch.

Mein Herr würde sich freuen, einen schönen
jungen Gast hier begruben zu können.

Aber er hat noch eine weite Reise.
Ich erwarte ihn nicht vor übermorgen.

Hier.
Ich hoffe das Zimmer gefällt Euch.

Und wo ist das Eure?
- Es liegt genau unter diesem.

Sagt mir bitte, wie
ich Euch nennen darf.

Christian.

Schlaft wohl, Christian.
- Ich danke Euch.

Gute Nacht.

Christian...

(Soldaten marschieren
draußen im Gleichschritt)

Halt! Rechts um!
Zu Euren Diensten.

Ich bin der Bevollmächtigte
Graf Cumberlands.

Wer seid Ihr, was wünscht Ihr?

Hauptmann Ignatius. Eine Botschaft
meines Herren, des Kurfürsten.

Ich stehe zu Eurer Verfügung.

Ihr haftet mir für die
Bewachung des Schlosses,

sobald Graf Cumberland hier eintrifft.

(Leute stöhnen)

(Gefangener) Holt mal die
noblen Herren aus ihren Häusern!

(Scherge) Vorwärts, ihr Hexenmeister.

(Scherge) Warte, dir werd ich es geben.

So du Hund, du elender...

Hör auf!

Komm schon, du elender Bastard.

Ich hoffe du hast sie so abgefasst,

dass dieser Hurensohn dir nicht
dahinterkommt, dass sie gefälscht sind.

Hier die Anklagen, die
Verhöre, die Urteile, mein Herr.

Ich werde sie später prüfen.

(Vanessa) Ich werde
jetzt nach Hause gehen.

Darf ich euch bald wiedersehen?

Du darfst ins Wirtshaus gehen,
mir ein Frühstück bereiten

und es mir dann hier herauf bringen.

(Vanessa) Ich bin bald zurück!

Schreib Advocatus: Ich beschuldige Vanessa
Benedikt des Paktierens mit dem Teufel,

damit die Frauen nicht mehr empfangen

und die Männer impotent werden.

Sie wird gefoltert, so
lange, bis sie gesteht.

Nun hat er es schriftlich:
Sie ist eine Hexe!

Die Unwahrheit in
böser Absicht verkünden,

heißt alle erdenklichen Lügen erfinden.

Hier die Anklagen und
Aussagen. Und die Urteile.

Für seine gnädige Exzellenz,
Graf Gadshill Cumberland,

Dem mächtigsten Gegner des Teufels
und der Hexen, zur Überprüfung.

(beschwingte Filmmusik)

(Christian) Komm doch.

Komm, bleib an meiner Hand.

Darf ich euch morgen wieder
das Frühstück bringen?

Morgen bin ich vielleicht
nicht dazu aufgelegt.

Lass das.
Nicht.

Findet Ihr es hier nicht herrlich?

Seht Ihr, das ist für mich Wahrheit,
was ich sehen und fühlen kann.

Wie schön ist das.
Spürt Ihr es nicht?

So wartet doch!

Lauft mir nicht davon.

Ich versteh so vieles nicht.

Du weißt genau was für
Zweifel mich quälen.

Wozu?
Glaubt doch an das, was ihr seht.

Ich glaube nur, was ich sehe. Auch
an den Teufel würde ich nur glauben...

...wenn ich ihn sehe.

Bitte sag so was nicht.

Und es gibt auch keine Hexen.
Komm.

Sei glücklich mit mir.
- Hör auf, so mit mir zu reden.

Warum denn?

Es wär doch so wundervoll.

(spannende Filmmusik)

Vanessa!

Weißt du, dass du eine
Gefahr für mich bist?

Christian...

Mein Herr.

(romantische Filmmusik)

...mit diesem geschniegelten
vornehmen Kerlchen.

Ich konnte das Teufelsmal nicht finden.

Vielleicht hast du
nicht genau hingesehen.

Meine Herren, mir entgeht nichts.

Sie möge in Frieden gehen.

Frei von der Beschuldigung der
Hexerei und frei vom Verdacht.

Unbelästigt vom Wahn des gemeinen
Volkes, das sie als Hexe verschrie.

Ich danke Euch Herr, Ihr seid ein
edler Mann, Ihr seid wahrhaft gerecht.

Du bist frei.
- Danke.

Weiter.

Euer Gnaden.

Du kommst spät.

Euer Gnaden.

Das ist die Novizin Deidre von
Bergenstein. Sie wird beschuldigt

ihren Embryo getötet, ihn
mit Schlangen und Kröten

zu einem Brei gekocht zu haben.

Den Hexenbrei gerührt und ihn
dann an der Pforte des Klosters,

aus dem sie ausgestoßen
wurde, vergraben,

so dass Luzifers Stelzfuß die
Schwelle überschreiten konnte

und die Dienerinnen Gottes, die dort
vorbeigingen, steife Hälse bekamen

und die Äbtissin des Klosters

einen Kropf.
Das Zeichen des Teufels.

In den Augen Gottes hat sie
entsetzlich gesündigt und ist bereits

zweimal gefoltert worden.

Dreimal steht hier.

Tut mir leid, mein Herr, aber ich habe
die Drei mit einer Zwei verwechselt.

Lies weiter.

Da es ihr nur erlaubt ist, vor einem
geistlichen Gericht zu sprechen,

wird ihre Verhandlung verschoben...
- Im Namen Gottes, lasst mich sprechen.

Ich wurde aus dem Kloster ausgestoßen,

weil mir vom Erzbischof
Gewalt angetan wurde.

Ich gebar darauf ein Kind.

Gewalt angetan, vom Erzbischof.
Was du nicht sagst.

Für diese Blasphemie spannen wir
dich noch heute auf die Folter.

Bis du bekennst, dass dieses
Kind die Frucht des Teufels ist.

Und dann wird dir der Henker die
Zunge rausreißen, mit der Wurzel.

Weiter.

Ich schwöre bei Gott und den
Heiligen, ich bin unschuldig.

Der Richter, der mich
richten kann, ist Gott allein.

Er und die Jungfrau
Maria sind meine Zeugen.

Ich bin unschuldig!

Lasst mich los!

Lasst mich los!

Nehmt eure dreckigen Finger von mir!

Die Anklageschrift.

Ich finde keine Anklageschrift.

Das ist eine Lüge, Herr.
Die Anklageschrift ist da.

Mäßige dich.

Nennt mir ihren Namen.
- Vanessa Benedikt, Euer Gnaden.

Sprich lauter.

Vanessa Benedikt, mein Herr.

Und die Anklage?
Wie lautet sie?

Mein Herr, die Anklage war:

Paktieren mit dem Teufel
in menschlicher Form,

so dass die Frauen nicht
mehr empfangen können

und die Männer impotent werden.

Die Anklage besteht zu Recht.

Schafft sie in den Kerker, bis die
Anklageschrift gefunden und geprüft ist.

Es ist kalt hier.

Christian von Meruh, folgt mir.

Sobald es Herbst wird, beginnen
bei mir die Anzeichen der Ermüdung.

Christian, ich werde des Reisens
müde, des Lärmens, der Leute.

Immer bin ich dem Geschrei,
dem Protest ausgesetzt.

Fange an, ein wenig taub zu werden.

Eine Frau biss mich in
die Hand, aus Dankbarkeit.

Einer der Nachteile unserer
unabdingbaren Verpflichtung.

Ob ich eines Tages so
gerecht werde wie Ihr?

Du bist ein gelehriger
und tapferer Schiller.

Ich bin erfreut über deinen Eifer, deine
Umsicht und dein Pflichtbewusstsein.

Deine Gelassenheit, der
hohe Grad deiner Intelligenz,

all das wird dich
vorwärtsbringen im Leben.

Eines Tages wirst du die Fähigkeit
haben, dir selbst ein Urteil zu bilden.

Zum Beispiel das Mädchen
eben, diese Vanessa.

Ganz ohne Zweifel...
- Sie wird fälschlich beschuldigt.

Ich bin fest davon überzeugt.

Noch eine Stunde vor seinem Sturz hielt
selbst Gott Luzifer für einen Engel.

Diese Frau ist eine
Hexe, sie wird gestehen.

Mein Herr?

Der junge Baron Daume.

Wir werden ihn vor Gericht
hören. Kannst gehen.

Daumes Vater, ich hab ihn mal
auf der Jagd kennengelernt.

Ist umgekommen. Seitdem scheint
der junge Mann vom Teufel besessen.

Die peinliche Befragung vor Gericht
wird ihm nicht erspart bleiben.

Gott möge ihm helfen, der
Hölle den Rücken zu kehren.

Als Vertreter des hohen Gerichts,
das zurzeit hier tagt,

bin ich für Euch zuständig,
Baron Daume.

Ein Hexenjäger soll
für mich zuständig sein?

Wagt es ja nicht, mich der
Hexerei zu beschuldigen.

Glaubt Ihr, dass ich die Intrigen
der Bischöfe nicht durchschaue?

Man versucht mich umzubringen, damit meine
Güter in den Besitz der Kirche gelangen.

Schweigt, sag ich Euch!

Wie könnt ihr den Streitern
Gottes Mordabsicht zutrauen?

Kein Bischof verletzt auf
diese Weise sein heiliges Amt.

(Lord) Es besteht kein Zweifel.

Der Teufel hat seine
Seele in Besitz genommen.

Er wird gefoltert und peinlich verhört.

Bis zu dem Zeitpunkt,

an dem es gelingt, ihm die
Eingebungen der Hölle auszutreiben.

(Deidre schreit)

Ich kann nicht gestehen...

Ich hab nichts zu gestehen.

(Henker) Das werden wir ja erleben.

(Deidre) Ich bin unschuldig...

(Deidre schreit)

(Soldaten lachen)

(Soldat) Hier wird nicht
ausgeruht, Freundchen!

Nun Adelssöhnchen, ist der
Teufel raus aus... - (Lord) Genug!

Das ist kein Verhör, das ist
Hass gegen die Aristokratie.

Eines Tages sind wir ausgerottet,
dann übernimmt der Pöbel die Macht.

Und die Gerechtigkeit
stirbt. Hebt ihn auf!

Wie das Gesindel es genießt, einen
der unsrigen schwach zu sehen.

Los, rein!

Ich möchte dir helfen.

Oder besser, du wirst dir helfen.

Wenn du dich befreist
von der dunklen Macht,

und dem Teufel, der in dir wohnt,
dann rette ich dir dein Leben.

Wenn du allerdings nicht
aufhörst du rebellieren,

wenn du die helfende Hand ausschlägst,
kann ich nichts für dich tun.

Schau.

Du gehörst genau wie ich...

zu einer Adelsfamilie.

Nicht zum Abschaum.

Dein verstorbener Vater beließ seine
Güter zu treuen Händen der Kirche.

Aber nur solange, bis
ich meine Studien beende!

Sie gehören mir, sind
das Erbe meines Vaters.

(Lord) Ja, aber...
- Sie gehören mir!

Ganz recht, aber die Habgier
darf dich nicht übermannen,

die Sünde wider den Geist.

Schenke deine gesamten Güter der
Kirche und ich bürge für dein Leben.

Ist dein Leben dir gleichgültig,

dann muss ich dich
der Hexerei bezichtigen

und du wirst verurteilt.

Also kämpf. Ich verlange nichts, als
dass du gegen den Teufel in dir...

Das kommt auf dasselbe heraus.

Wenn man dich als
Hexenmeister hinrichtet,

werden deine Güter ohnehin
von der Kirche konfisziert.

(Deidre stöhnt vor Schmerzen)
(Pfarrer betet)

(Henker) Das genügt.

Spannt sie auf.

Noch mehr.

(Pfarrer) Steckt der Teufel der
Lüge in dir, Schwester Deidre?

Du wirst aufgefordert
die Wahrheit zu sagen.

Sobald du uns nur einen Mitschuldigen
nennst, wird die Folter ausgesetzt.

Lügst du aber, dann werden
deine Martern verschärft.

(Brandeisen zischt)
(Deidra schreit)

Wer hat dich die teuflischen
Künste der Zauberei gelehrt?

Keiner!

Ich will gestehen!

Die Quacksalberin, die die
Leichname in der Nacht ausgräbt.

Sie macht Öl aus den Gebeinen
und zündet ein Feuer damit an,

auf dem sie am Hexensabbat tanzt.

Bekenne.
Weiter!

Sie kocht Eulen und andere tote Vögel.

Eulen...

Tote Vögel auf dem Feuer und
macht ihren Hexensud daraus.

(schreit)

Hast du davon getrunken?
- Ja.

Wie oft hast du davon getrunken?
- Oft, oft, oft. Ja, ja!

Aber wo bist du dem Teufel
zum ersten Mal begegnet?

Ja, ja, ja...
Nein, nein, nein!

Nein, dem Teufel.
Ja, dem Teufel. (schreit)

Rede, Kind! Befreie dich von ihm.
- Ich will alles bekennen.

Ich bekenne alles, was ihr wollt.

Zum ersten Mal, da bin ich
ihm im Kloster begegnet.

Als mich der Bischof
nackt ins Verlies gestoßen hat.

Sprich deutlicher!
- Der Bischof...

Lügenmaul!
Mach sie länger!

(Deidre schreit)

(romantische Filmmusik)

(Männer lallen betrunken)

Da, schau mal da rauf.

(Männer lachen)

(es wird an der Tür geklopft)
Aufmachen!

Weg da!

(Mann schreit)

Vor dem Angesicht des Allmächtigen
wirst du, Deidre von Bergenstein,

auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Bekenne, rette deine Seele.

Ich habe nichts zu bekennen...

Dann wirst du sterben.

In Erwartung meines Todes,

danke ich Euch für Eure Güte und Gnade,

dass Ihr mich von den Qualen der
Folterbank und den Schmerzen erlöst.

Möge Gott Euch schützen.

Und Eurer Seele gnädig sein...

Ich wünsche ihren Tod noch nicht.

Ich brauche Bekenntnisse,
keine Märtyrer.

Sie muss endlich bekennen, dass
dieses Kind die Frucht des Teufels ist,

nicht die Frucht des Erzbischofs.

Schafft mir ein Geständnis herbei.

(Vanessa) Wo ist Christian von Meruh?

Ihr verhindert, dass er
mich zu sehen bekommt.

Er wird sich um deinetwillen
nicht gegen Gott wenden,

nicht wegen einer Dienstmagd.

Deswegen bin ich noch lange keine Hexe.

(Lord) Ich erkenne es,
ob eine eine Hexe ist.

Ich hab euch auch erkannt!

(schreit)

(schreit)

Der Advocatus ist soeben gekommen,
um Euch etwas über Albino mitzuteilen.

Ich finde, dass es meine Pflicht ist.

Es ist meine christliche Pflicht,
Euch diesen Vorfall zu berichten.

Albino ist betrunken in
ein Haus eingedrungen,

hat einem Mädchen Gewalt angetan

und einer seiner Kumpane erstach
einen Mann. Ich hab es selbst gesehen.

Albino beschuldigte
auch Vanessa Benedikt.

Sagt ihm, dass ich
ihn heute Abend erwarte.

Die Schuldigen müssen bestraft werden.
Ihr macht mir einen schriftlichen Bericht.

Gern, mein Herr.

(Deidre stöhnt)

Bist du auch schon müde?
- Die Arme tun mir schon weh.

Dann streck sie noch ein bisschen.

Na, Hexe?

(Henker) Je eher du gestehst, desto
eher hören deine Schmerzen auf.

Kein Geständnis. Sie erzählt
weiterhin das Märchen vom Bischof.

Die Zunge.

Hochwürden, wie geht es Euch?
- Gut, ich danke Euch, Graf.

(Deidre weint und wimmert)

(Deidre schreit)

Wir dürfen nicht schwach werden
bei der Ausübung von Gottes Werk.

Wenn es sein muss, Herr.

(Deidre schreit)

Wer sich gegen Gott stellt, für
den ist keine Strafe hart genug.

Christian...

Du weißt, dass ich ohne
jede Schuld im Kerker sitze.

Warum hilfst du mir nicht,
warum beschützt du mich nicht?

Du weißt, dass ich keine
Hexe bin, sag es ihm!

Wenn du wirklich ohne Schuld bist,

wird Gott dir seine Gnade
zeigen, indem er das beweist.

Ich bin keine Hexe...

Christian, sag es ihm doch bitte!

Was mein Herr entscheidet, dass gilt. Wenn
du keine Hexe bist, wird er es wissen.

Siehst du wirklich alles
nur mit seinen Augen?

Wie kann man nur so blind sein?

Ich bin erstaunt Christian, diese
Person nennt dich beim Vornamen.

Das Mädchen wurde
irrtümlich beschuldigt.

Zunächst glaubte ich jedenfalls,
dass es ein Irrtum wäre.

Und aus diesem Grunde hatte ich
Mitleid mit ihr. - Was sagst du?

Ich sagte, dass ich
Mitleid mit ihr hatte.

Mitleid mit einer Hexe?

Es fällt mir oft schwer zu
unterscheiden. Es ist so schwer.

Den Willen unseres Erlösers zu
vollziehen ist oft schwer, mein Sohn.

Wir werden darüber reden.

Ein Schluck Wein?

Du schweigst dich aus.

Ich habe darüber
nachgedacht, was ich empfände,

wenn man meine Mutter der
Hexerei beschuldigen würde.

Gottes Wille ist unerforschlich.
Noch etwas Wein?

Nein, danke.

Ich fühle mich meiner
Aufgabe nicht gewachsen.

Ich bin oft verwirrt.

Ich hasse es, mir das selbst zuzugeben.

Und jetzt gebe ich es sogar Euch zu.

Wir verstehen einander doch.

Vertraue mir, ich gebe dir Kraft.

(es klopft an der Tür)
- (Lord) Herein!

Mein Herr, Ihr wünscht mich zu sprechen?

Erlaubt, dass ich mich zurückziehe.

Gute Nacht, wir reden
noch mal über diese Dinge.

Du warst betrunken.
Hast einer Frau Gewalt angetan.

Ein Mann wurde erstochen.

Zu viele Schändlichkeiten
aus Ignoranz, aus Gier.

Seit über zwei Jahren, Herr, spüre
ich in dieser Stadt Hexen auf.

Nur ich, niemand sonst.

Und jetzt seid Ihr gekommen.

Ja, ich bin gekommen.

Und von heute ab ist es
aus mit deiner Herrschaft

Die Zeit der willkürlichen
Hexenjagden ist vorüber.

Ich hoffe, du verstehst.

Verschwinde!

Ich bin ein Mann,
nichts anderes als Ihr.

Ich sagte, du sollst gehen.

Ich bin zwar nicht so gebildet wie
Ihr, aber ich bin auch kein Dümmling.

Und warum dieser Baron
Daume hier ist, weiß ich.

So, und?

Wir arbeiten Hand in Hand,
wir machen Halbpart. Ja?

Auch ich hab im Namen Gottes
viele Menschen verbrannt.

Ihr braucht mir nichts vorzumachen.

In Bezug auf Hexen nicht.

Euch erregt es doch auch, wenn
Ihr sie auf der Folter seht.

Ihr seid ein Mann meiner Art, Ihr
missbraucht Gottes Namen für Eure Zwecke.

Wenn wir beide uns zusammentäten,

könnten wir uns die Frauen teilen.

Das Geld von dem jungen Baron Daume auch.

Ich erjage Euch viele
wundervolle Frauen!

Wache!

Ich kenne das Spiel, das
Ihr treibt, genauso wie Ihr.

Mich könnt Ihr nicht überlisten.

Ich kann dich hängen.

Ich spucke auf Euren verfluchten
Gott, ich bin der Hexenjäger, ja ich.

Wenn Ihr mich verhaften lasst,
dann pack ich mit der Wahrheit aus.

Und wenn Ihr mir die Zunge
herausreißen lasst, ich werde reden.

Ich mach euch zum Gespött des ganzen
Landes, Euch, den mächtigen Cumberland,

der sich an den Folterungen der
Weiber ergötzt, denn Ihr seid impotent!

Du bist ein Hexenjäger?

Ein Dreck bist du!

Mach, dass du mir aus den Augen ko...

Verscharrt ihn!

(dramatische Filmmusik)

Im Angesicht des Allmächtigen hat die
Novizin Deidre von Bergenstein gestanden,

mit dem Teufel im Bunde zu sein.

Verurteilt zum Tode auf dem
Scheiterhaufen. Führt sie ab!

Es fehlt nur noch Eure
Unterschrift auf dem Dokument, Herr.

(Advocatus) Im Namen des Allmächtigen
ist diese Person verurteilt,

wegen Blasphemie vor
dem heiligen Sakrament

und wegen Paktierens der Seele
und des Körpers mit dem Teufel.

(romantische Filmmusik)

Gesteht! Gesteht und
rettet damit eure Seelen.

Hexen, Teufelpack gesteht!

Gesteht, gesteht, gesteht.
Störrisches Gesindel.

(Daume wimmert vor Schmerz)

Kein Wasser!

Überschreib deine irdischen Güter
der Kirche, rette dich vor der Hölle.

Ihr sagt, meine Seele
sei vom Teufel besessen.

Die meine nicht.

Die Eure ist es.
Ihr seid ein Mörder!

(schreit)

Los, die Folter verstärken.

(schreit)

Du Teufel!

Warum sperrst du mich hier ein?

Es gibt keine Anklage gegen mich.

Es wird eine geben, aber den
Zeitpunkt dafür bestimme ich.

Ich weiß genau, dass du eine Hexe bist.

Geh mit deinen Drohungen zur Hölle!

(Kinder singen) 1, 2, 3, einer ging
vorbei, 4, 5, 6, da ward sie eine Hex',

7, 8, 9, das Stroh liegt in der Scheun',

10, 11, 12, da kommen schon die Wölf'.

He, nun schau mal,
ich hab eine Maus.

Sag mal, fängst du Mäuse
oder fängst du Ratten?

Sieh nur, ich bin ein Zauberer.

(Advocatus) Wieso kannst du denn zaubern?

(Kinder) Mäuschen,
Mäuschen... fang mich doch.

(Advocatus) Kommt, diese
kleinen, süßen Fratzen!

(Junge) Fang mich doch, fang mich doch.

(Advocatus) Diese Zwerge
bringen mich noch außer Atem.

Na wie geht's euch, könnt ihr noch?

So seid ihr schon lange
nicht mehr gelaufen.

Wo treibst du dich rum?
- Moment mal!

Die wollen meine Maus fangen, die
kriegt ihr nicht, die kriegt ihr nicht.

(Maid) Was soll denn das, meine Herren?

Ich bin ein grober Meister,
ich kann machen, was ich will.

Wenn ich erst Federn hab,
kann ich auch fliegen.

Nur Engel und Hexen können fliegen.
- Dann bin ich ein Engel.

Dafür bist du nicht gut genug.

Du kannst höchstens auf einem
Besenstiel reiten, wie die alten Hexen.

Wie 'ne alte Hexe...

Ich werde ein Engel sein.

Nein, nein, dazu bist
du nicht gut genug.

Na schön, dann bin ich eine Hexe.

Was denkst du dir, dazu
bist du nicht schlecht genug.

Wer macht denn hier so
einen schrecklichen Lärm?

(Advocatus) Wer hat dich sprechen gelehrt?

Die Großmutter des Teufels, die
auf dem warmen Backofen sitzt

und Hexensocken auf dem Spinnrad
spinnt, hat es mir beigebracht.

Fremder, magst du denn nicht auch mir eine
Frage stellen, die ich beantworten kann?

Nenne mir eins der 10 Gebote Gottes.

Du sollst Vater und Mutter
ehren, auf dass es dir wohlergehe

und du lange lebst auf
Erden, du Dummkopf, du.

Diese Puppen sprechen und
beantworten gestellte Fragen richtig.

Sie verschwinden im Augenblick
und erscheinen im nächsten.

Sie bewegen sich und zappeln
umher, als wären sie lebendig.

Sie machen die seltsamsten Dinge.

Oh, seid gegrüßt, Fremdling,
wie gefallen wir Euch?

Walter? Ist es nicht an der Zeit, die
Herren nach ihren Wünschen zu fragen?

Ja, Liebling, das denk...

Es freut mich, dass Sie
Gefallen finden am Puppenspiel.

Diese Puppen üben eine magische
Anziehungskraft aus, auf jedermann.

Sie bezaubern alt und jung,
diese putzigen, kleinen Teufel.

Und durch die Qualität der Schnitzerei
wirken sie fast wie lebendig.

Jeff Wilkens, im Namen Eures Herrn
des Grafen Cumberland befehle ich euch,

diesen Mann hier festzunehmen
und ihn anzuklagen wegen Zauberei,

wegen Zauberei mit Puppen,
die menschliche Stimmen haben.

Wir werden das Teufelsmal schon finden.

Meist sitzt es auf dem Bauch.

(Walter schreit)

(Walter schreit)

Du Böser! Mutter, komm!
Geht weg da!

Geht weg da!

Böser, böser Mann, du!

Wir müssen ihm helfen.
- Ich denk nicht dran.

Jeff Wilkens!
Hilf mir, hilf mir.

(Advocatus schreit)

(Wassertropfen fallen herab)

Nun, was siehst du da draußen?

Mein Herr.

Ja?

Seit mehr als drei Jahren
hab ich auf nichts vertraut,

als auf Euch und Eure Lehren,

weil ich nie bezweifelte, dass Ihr ein
unfehlbarer Verteidiger Gottes wärt.

Ich habe stets nach bestem
Wissen und Gewissen gelehrt.

Ich bin auch nur ein
kleiner, schwacher Mensch,

aber was ich hier tue, ist
gerecht. Gott ist gerecht.

Gegen Euch? Oder etwa
gegen den ermordeten Albino?

Als du vor drei Jahren kamst und mich
gebeten hast mein Schiller zu werden,

hab ich dich davor gewarnt,
ein Idol in mir zu sehen.

Ich sagte dir, dass auf dem
schwierigen Pfad, den du mit mir gehst,

viele unschuldige Menschen sterben
werden. Ich erinner mich genau an den Tag.

Weiß Gott, mancher ist gestorben

und es kommen noch viele hinzu.
- Ja, das weiß ich.

Aber ist das gerecht?

Es gibt doch nie eine Sicherheit.

Wo gibt es Sicherheit
auf der Welt? Nirgendwo!

Die gibt es weder für mich,

noch für dich, Christian.

" Ja?

Euer Gnaden, der Advocatus und
ich haben zwei Zauberer entdeckt.

Sie besitzen Zauberfiguren,
die reden wie Menschen.

Zauberfiguren, die reden wie Menschen?

Es sind richtige Puppen, mein Herr.

Wir spielen den Kindern etwas
damit vor. Keine Hexerei.

Öffne die Tür.

Wie lautet die Anklageschrift?

Zauberei und Bündnis mit dem Teufel,

um menschliche Seelen zu
fangen, mit diesen Figuren.

Nein, sie sind aus Holz.

Mein Mann schnitzt sie, ich bemale sie
mit Farbe und ziehe ihnen Kostüme an.

Wir geben dann kleine Vorstellungen.

Was sagt Ihr?

Ich sagte, wir geben
Vorstellungen, spielen Stücke.

Was für Stücke?

Stücke vom Teufel und
von Hexen, die fliegen.

Stücke für Kinder,

manchmal etwas aus der Heiligen
Schrift, etwas erbauliches.

Es hat nichts zu tun mit dem Teufel.

Die Puppen sprachen immer vom Fliegen.

Von Hexen auf dem Besenstiel.
- Oh nein.

Das war doch etwas Belehrendes.

Die Geschichte von einem
Mann, der sich wünscht,

wie ein Vogel in der
Luft fliegen zu können.

Der etwas sein möchte, was den
Menschen nicht beschieden ist.

Und dann am Ende des Stückes,
als er ein Vogelkleid trägt

und vergeblich versucht
zu fliegen, da begreift er,

dass, wenn er auch Federn hat
und aussieht wie ein Vogel,

er sich doch nicht
erheben kann über Menschen.

Bereitet sofort die Anklage vor.

Nein, nein! Ich will zu
meinem Mann. Wo ist er?

(Wassertropfen fallen herab)

Schwachkopf.

Das sind Puppen!

Aus Holz geschnitzte Puppen
und keine Werkzeuge des Teufels.

Und du hast nicht die Vollmacht
offizielle Verhaftungen vorzunehmen.

Nur ich habe das Recht dazu.
Geh.

Narren.
- Graf Cumberland.

Wozu also die Anklageschrift?
- Weil sie brennen müssen, als Hexen.

Aber sie sind ohne jede Schuld, Ihr
müsst ihren Freispruch veranlassen.

Ihr wisst, dass sie schuldlos sind!

Auch Vanessa ist ohne Schuld.

Gegen sie hat nie eine Anklageschrift
existiert. Aber Ihr haltet sie gefangen!

Obwohl sie genauso wenig mit Hexerei
zu tun hat wie die Puppenspieler.

Das wisst Ihr genau.
- Gar nichts weiß ich.

Man hat sie öffentlich der Hexerei
beschuldigt, ich kann nichts für sie tun.

Ist das Eure viel
gepriesene Gerechtigkeit?

Was fällt dir ein, so zu reden?
Wie spielst du dich hier auf?

Sie sind angeklagt. Sie freizulassen
wäre ein Zeichen der Schwäche.

Wir müssen unsere Stärke
beweisen, sie werden gerichtet.

Aber das wäre Mord. Sie haben
nichts mit dem Teufel zu tun.

Dann sterben sie als Märtyrer.
- Und wenn sie christliche Märtyrer sind?

Was macht dann der Tod
dieser Menschen aus Euch?

(Christian verlässt Raum)

Gesteh endlich. Gestehe, du
bist vom Teufel besessen.

Auf den spanischen Bock mit ihm.

Heraus mit ihr.

Kein Wasser.

Wein...

(Daume schreit laut auf)

Los, öffne die Tür.

In Ordnung.

Vanessa!
- Christian...

(romantische Filmmusik)
- Christian...

Hier können wir nicht bleiben.
Komm!

Nun muss ich wieder zurück.
- Christian, nein!

Ich will nicht, dass du dort
hingehst. Warum willst du von mir fort?

Ich möchte nicht, dass du dort hingehst.

Vanessa, ich muss Baron Daume befreien.

Tu es, es muss sein. Aber
ich habe Angst um dich.

(Daume schreit laut auf)

Wo ist mein Mann? Ich bitte
euch, bringt mich zu ihm.

Du wirst ganz woanders verlangt.

(Junge) Nein, Mutter, Mutter!

Mutter, geh nicht fort!
Aufmachen, aufmachen!

Wo ist Mutter?

Siehst du nicht? Mutter
ist weg. Aufmachen.

Die Soldaten haben
unsere Mutter weggeholt.

Die bösen, bösen Männer.

Was machen die mit unserer Mutter?

Vielleicht holt sie Vater
und der befreit uns dann.

(Kinder weinen)

Hast du Hunger?

(spannende Filmmusik)

Etwas Wein?

Hast du Angst davor zu sterben?

Dass man deinen schönen
Kopf vom Hals trennt?

Zeig mir deinen Nacken.

Es wäre jammerschade.

Du wirst nicht sterben.

Ich lasse dich frei. Auch
deinen Mann und deine Kinder.

Mein Herr.
Mein gütiger Herr.

Ihr seid wirklich ein
gerechter Mann. Ich dank Euch.

Wie soll ich Euch nur danken?

Wie soll ich das je wieder gut machen?

Ihr wisst, dass mein Mann
und ich unschuldig sind.

Ihr wusstet es gleich.
Ich sah es an Euren Augen.

Oh Herr!

Schau noch mal hinein.

Was siehst du jetzt?

Nein!

(Mann stöhnt)

(Wassertropfen fallen herab)

(Daume schreit)

Aufhören!
Die Ketten ab.

Nimm deine ganze Kraft zusammen
und versuch mit mir zu kommen.

Wir brauchen nicht weit zu
gehen, dann bist du frei.

Was steht ihr da rum?
Vorwärts, arbeitet!

Haltet nicht Maulaffen feil.

Wenn du noch ein paar Minuten durchhalten
kannst, ich schleppe dich raus.

Halt!
In den Kerker mit dir.

(Mann stöhnt)

(Wassertropfen fallen herab)

(Lord) Verhaftet sie!

Und die Hexe, wo ist sie?

Nur mit deiner Hilfe konnte sie
entkommen. Du hast sie befreit.

Sie ist ohne jegliche Schuld.

Eine gottverdammte Hexe, das ist sie.

Sie sind alle Hexen.

Vor Kurzem hätte ich
Euch das noch geglaubt.

Jetzt nicht mehr, das hört nun auf.

Ich kann Euch auf Eurem Weg nicht mehr
folgen, denn Ihr habt mich belogen.

Baron Daume, er ist unschuldig.

Es ist nicht wahr, dass
er vom Teufel besessen ist.

Ihr redet so viel von Gott und meint
doch nichts anderes als den Teufel.

Ja, ja, Ihr wart
freundlich und gütig zu mir.

Ich habe Euch auch vertraut, aber wie
kann ich Euch noch Vertrauen schenken,

wenn Ihr zum Mörder werdet an
unschuldigen armen Menschen?

(spannende Filmmusik)

Du hast mich mal gefragt, ob es keine
Sicherheit gebe für einen von uns.

Weißt du noch, was ich
dir geantwortet habe?

In den Kerker mit ihm!

Feiglinge, tut was gegen Cumberland.

Wacht doch auf.
Ihr sitzt hier und gafft.

Los, zahlt es ihm heim!

Ja, sie hat recht.
- Er tötet unschuldige Menschen,

er quält sie bis aufs Blut.

Wenn wir uns zusammenrotten,
sind wir stärker als er.

Gegen so viele kommt er nicht an.

Er muss auf die Folter gespannt
werden. Macht seinem Treiben ein Ende.

Wenn wir diesen Teufel verbrennen,

werden uns der Fürst und die Kirche
dafür belohnen, dass wir ihn los sind.

Foltert ihn, tötet ihn!
Schlachtet ihn ab!

Zur Hölle mit ihm!

Vierteilt ihn, verbrennt ihn!

Ja, er ist der
Teufel, ins Feuer mit ihm.

(Henker) Es dauert nicht mehr lange.

Mein erlauchter Herr.

Was ist?
Störe mich nicht.

Du siehst, ich bin beim Gebet...
- Die halbe Stadt, Euer Gnaden.

Es ist ein Aufruhr. Die Leute
sind schon auf dem Weg hierher,

sie wollen das Schloss stürmen. Wir
müssen uns auf einen Kampf vorbereiten.

Wir müssen meine Kutsche
vorbereiten, Blödian, geh! Warte!

Du reitest mit all deinen
Leuten in die Stadt.

Ihr tötet alle Männer, alle Frauen und
Kinder, die sich gegen mich erheben.

Mein Herr, ich hab nur wenig Leute.
- Heut Abend werden es noch weniger sein.

Vertrau auf Gott.

(Frau stöhnt)

(Pfarrer betet)

(Menge johlt)

(epische Filmmusik)

Bete mein Sohn, ob das Gott
deiner Seele gnädig sei.

Halt.
Halt, elendes Gesindel!

(Bürger) Runter mit ihm!
Runter!

Küsse das Kreuz.

Gloria Patri et Filio
et Spiritui sancto. Amen.

Der Verurteilte zu Numero Eins ist
beschuldigt vom Teufel besessen zu sein

und mit den Toten gesprochen zu haben.

Er wird daher zum Tode durch das Schwert
verurteilt, wie er es verdient hat.

Es ist weiterhin beschlossen,
dass sein irdisches Hab und Gut

in den Besitz der Kirche fällt,
wie es rechtens ist nach dem Gesetz.

Die Angeklagte zu Numero Zwei wird auch
zum Tode durch das Schwert verurteilt.

Kommt heraus, ihr seid frei!

Meine Kinder! Mein Mann!
Die Kinder!

Oh Gott!

Mutter! Mutter!

(spannende Filmmusik)

Bastard!

Der!

Er ist es!

(Advocatus) Lasst mich durch.

(Christian schreit)

Nein!
Nein...

(romantische Filmmusik)

Du...

Du...