All language subtitles for A French Case - S1F1 Ich habe mich gerächt (Amazon)

DIE FOLGENDE SERIE WURDE DURCH
WAHRE BEGEBENHEITEN INSPIRIERT.

SIE HANDELT VON EINEM DER GRÖSSTEN
KRIMINALFÄLLE, DER NIE GEKLÄRT
WURDE.

DIENSTAG
16. OKTOBER, 1984

Ich habe mich am Chef gerächt
und seinen Sohn gekidnappt.

Ich habe ihn erwürgt
und in die Vologne geworfen.

Seine Mutter ist auf der Suche nach
ihm, aber sie wird ihn nicht finden.

Ich habe mich gerächt.

Du entwischst mir nicht.

Gleich habe ich dich.

Ich gehe wieder bügeln.
Rufst du mich, wenn was ist?

-Ja, gut.
-Okay. Bis gleich.

...deine Position
im Wissenschaftsbetrieb...

-Akademiemitglied.
-Ja, aber nicht...

-Goncourt.
-Goncourt.

-Bazin. Hervé Bazin.
-Ich sage Hervé Bazin.

Gute Antwort von Jaques Martin.

Das war schon schwierig, oder?
Man denkt nicht, dass er spirituell
ist.

-Findest du das so seltsam?
-Nein, aber interessant.

Als Autor hat man viele Vorteile,
ebenso als Schiedsrichter.

Christine? Hier ist Michel.
Ist Grégory da?

Ja, wieso?

Wir hatten einen Anruf vom Raben.
Er will deinen Sohn entführen.

Grégory?

Grégory?

Grégory?

Grégory!

Grégory!

-Ist Grégory hier?
-Nein.

Ich habe ihn heute
noch nicht gesehen. Warum?

Gibt's ein Problem, Christine?

Grégory...

Grégory!

-Und? Läuft alles?
-Ja, läuft.

Jean-Marie? Telefon für dich.
Ist deine Frau, klingt dringend.

Komm her.

Alles gut.

Das wird schon.

-Achtet auf abgebrochene Äste.
-Hier drüben ist nichts.

Kommt mal hierher.

-Und?
-Noch keine Spur, Capitaine.

Eine Patrouille
durchsucht den Wald nach ihm.

Alles wird durchkämmt. Das Dorf,
die Felder, die Straßen, alles.

Ein Funkruf für Sie, Capitaine.

Sesmat, ich höre?

Verstanden, schon unterwegs.

Na los.

Und?

Wir haben in der Vologne
ein Kind gefunden.

Mit einer blauweißen Mütze.

Es tut mir leid.

Nein. Nein.

-Nein. Nein.
-Christine. Christine.

-Nein!
-Christine. Christine, bitte.

Ich bin da. Ich bin da.

Ich bin da.

Verflucht.

Mein Liebling.

Ich werde dich rächen.

Ich räche dich, das schwöre ich.

MORD IN LÉPANGES-SUR-VOLOGNE
GRÉGORY, VIER, ERTRUNKEN

Grégory, vier Jahre, ertrunken.
Vielleicht die Tat eines Vertrauten.

Wunderbar, eine Kinderleiche
auf der Titelseite. Meine Herren?

Eine Eilmeldung.

-Interessiert keinen?
-Wer klemmt sich dahinter?

Wir müssen darüber schreiben.

Ohne mich. In den Vogesen
friert man, ich friere leicht.

-Montiel?
-Ich. Ich werde das machen.

Lombardi?
Sie bewerben sich um Lokalsachen?

Die Lokalsache hat alle hier
auf den Plan gerufen, oder?

Sie brauchen jemanden vor Ort.
Das steht fest. Ich gehe.

Okay. Sie haben zwei Tage.
Und keine pompöse Übernachtung.

Sie lässt sich nichts gefallen.

So ein Foto ist wie Gift.
Es verbreitet sich.

Und gräbt sich ins Gedächtnis.

Dieser Fall ist ein Drama.

Die Untersuchung werden
Sie übernehmen.

Das ist eine Ehre, aber hat nicht
Violette Anspruch auf den Fall?

Er wird stellvertretender
Staatsanwalt. Bleiben nur Sie.

Machen wir uns nichts vor. Auf dem
Gebiet sind Ihre Erfahrungen nicht
groß.

Ich arbeite an weiteren
200 Untersuchungen.

Das macht die Aufgabe
umso schwieriger.

-Der Fall hat absolute Priorität.
-Zählen Sie auf mich.

-Lambert?
-Ja?

Zur Vorgehensweise.

Bei Ihnen haben Ergebnisse Vorrang,
aber hier sind Formalitäten
essenziell.

Aber sicher. Das ist die Basis.

Herr Staatsanwalt.

"Ich hoffe, du stirbst
vor Kummer, Chef.

Dein Geld bringt dir
deinen Sohn nicht wieder.

Das ist meine Rache, armer Irrer."

Wieso nennt er Sie "Chef"?

So nennt man mich,
seit ich Vorarbeiter bin.

Ich bin jünger als die meisten.
Es gab Gerede.

-Wer genau nennt Sie so?
-Ich weiß nicht. Ich glaube alle.

Wieso hat der Rabe
Ihren Bruder vor Ihnen angerufen?

Unsere Nummer ist nirgendwo
gelistet.

Drei Jahre lang rief er uns an und
schickte Briefe, uns und der
Familie.

Wir sagten, dass wir abgehört
werden. Das hat ihn abgehalten.

Für beinahe ein Jahr.
Wir dachten, es wäre vorbei.

Haben Sie eine Idee, wer...

50 Ideen. Wir werden seit Jahren
belästigt. Ich verliere den
Überblick.

Und jetzt? Ich weiß es nicht.
Nicht mehr.

Sie haben die Briefe doch noch.

Adjutant Féru, der die Ermittlung
leitete, erwähnte das. Ich brauche
sie.

-Und wofür? Féru hat nichts
gefunden.
-Es wird uns helfen.

Danke.

Und ich brauche Namen.
Wen auch immer Sie verdächtigen.

-Und?
-Der Brief wurde in Lépanges
aufgegeben.

Er kam heute an, also
war das gestern.

Auf's Revier. Und gehen Sie zur
Post. Vielleicht erinnern die sich.

-Es sind alle Punkte auf der Karte?
-Ja. Alles hier notiert.

Perfekt. Vielen Dank.

Also schön. Meine Herren.

Jeder von Ihnen
hat seinen Tagesplan erhalten.

Anhörungen,
Beweissammlung und Haussuchungen

bei den Verdächtigen
der Familie Villemin.

Das bedeutet 71 Personen.

Wir werden diesen Leuten
ein paar Worte diktieren.

So finden wir die Person
unter den Verdächtigen,

deren Schrift der des Raben ähnelt.

-Was haben Sie bei der Post
erreicht?
-Keiner hat was Auffälliges gesehen.

Aber der Rabe muss seine Nachricht

zwischen 16:45 Uhr und 17:20 Uhr
abgeschickt haben.

Also vor dem Mord.
Er hat alles vorbereitet.

Wir haben es
mit einer kaltblütigen Person zu
tun.

Er ist vielleicht impulsiv, aber
strukturiert. Zudem ist er ein
Voyeur.

E betrachtet die Folgen seines
Werks. Er liebt den Schmerz seiner
Opfer.

Ob er am Ufer war,
als wir das Kind rausgeholt haben?

Zumindest würde das
zum Charakter passen.

Suchen Sie nach Fotoapparaten
und Ferngläsern bei den
Verdächtigen.

Und er ist eifersüchtig, boshaft,
neidisch. Und zwar pathologisch.

Seien Sie rigoros, methodisch,
aber intuitiv. Vielen Dank.

Viel Erfolg, meine Herren.

Wie viel fehlt?

-Ein Franc und 30 Centimes.
-Ich kenne das.

Ach ja?

Ich habe meiner Mutter
bei der Abrechnung geholfen.

-Und wo?
-Orçines.

-Ein kleines Dorf bei
Clermont-Ferrand.
-Was tun Sie hier?

-Ich bin wegen des Mordfalls hier.
-Das Kind.

Sie sind mutig, sich mit
so was Schrecklichem zu befassen.

Haben Sie ein Zimmer für mich?

Die Eins. Erster Stock.

Vielen Dank.

Wer weiß wohl Bescheid
über die Geschichte mit dem Raben?

-Guten Tag. Ich suche Adjutant Féru.
-Wozu? Ich arbeite nicht mehr.

Ich bin Journalistin.
Darf ich ein paar Fragen stellen?

-Treten Sie ein.
-Danke.

Für wen? "Républicain Lorrain"?
"L'Est Républicain"?

"France Inter". Jeanne Lombardi.

-Gut, bitte. "France Inter".
-Darf ich aufzeichnen?

Sie haben vor zwei Jahren
den mysteriösen Raben gejagt.

Als die Villemins
die Sache der Polizei meldeten.

Was heißt das?

Dass man ihnen jahrelang
das Leben zur Hölle gemacht hat.

Anrufe...

Anonyme Briefe...
Und das bis zu zehnmal am Tag.

Beleidigungen, Drohungen...

Zwei Jahre lang hat ein Rabe
die Eltern von Grégory bedroht?

Ja, so ist es.

Zumindest am Anfang schoss der Rabe
überwiegend gegen Albert und
Monique,

Jean-Marie Villemins Eltern.

Also begann er mit den Großeltern.
Und weiter?

In dem Moment, da Jean-Marie in der
Fabrik eine führende Stellung
erhielt,

die Sozialwohnung aufgab,
um ein Haus zu beziehen,

haben sie sich auf ihn gestürzt.

Sie sagen "sie". Sind es mehrere?

Ja, manchmal klingt die Stimme
männlich und... manchmal weiblich.

Warum wurde niemand verhaftet?

Kein Hinweis auf den Raben.
Oder die Raben.

Und die Villemins selbst?
Hatten sie nie einen Verdacht?

Keinen klaren Verdacht.
Mehrere Vermutungen.

Dass es aus der Familie kommt.

-Oder aus der nächsten Umgebung.
-Und wieso vermuten Sie das?

Der Rabe,
also dieser Mann, diese Frau,

ist vertraut mit den Dingen.

Interna der Familie.

Darum war es schwer,
das alles zu lesen.

Ich sagte mir: "Verdammt.

Eine Stunde
bevor er wieder einen Brief schickt,

klopfen sie sich auf den Rücken."

Aber, mein Gott.

Die Familie Villemin ist sehr groß.
Im ganzen Tal verteilt. 'ne Menge
Leute.

Aber warum dieser Hass?

Eifersucht.

Aber, nun ja, das ist in Familien
eigentlich oft zu beobachten.

Einer hat den besten Job,
die hübscheste Frau,

während ein anderer immer Pech hat.

Und die Liebesgeschichten...
Hurerei...

Die Villemins sind ganz normal.
Haben ihre Geschichten.

Aber sie begegnen einer Eifersucht,
die verrückt ist, obsessiv.

Es gibt kein Motiv.

Es gibt kein Motiv.
Da ist nur tiefer Hass.

-Wer sind Sie?
-Jean-Michel Bezzina, RTL.

-Verschwinden Sie.
-Ich bin auch Vater.

Alle Väter in Frankreich
sind von ganzem Herzen bei Ihnen.

Wir alle müssen Sie
hören, Jean-Marie.

Weil wir auf Ihrer Seite sind.

Ganz offen,
Jean-Marie Villemin, glauben Sie,

dass Sie den Mörder
Ihres Sohnes kennen?

Ist möglich.

Haben Sie eine Vermutung?

Vielleicht,
aber das wird sich zeigen. Wir
warten.

Worauf warten Sie?

Gerechtigkeit.

Ich hoffe, Sie erfahren
Gerechtigkeit, aber ich muss Sie
fragen.

Was machen Sie,
wenn der Mörder nicht gefunden wird?

Dann suche ich ihn selbst.
Ich kriege ihn.

-Möchte Madame auch was sagen?
-Nein, nein. Wir gehen rein.

Vielen Dank.

Na los, geh rein.

Der Fall ist grauenvoll.

Im kleinen Dorf Lépanges-sur-Vologne
in den Vogesen ist die Empörung
groß.

Er war gefesselt...

In diesem Fluss wurde die Leiche
des vierjährigen Grégory gefunden.

Man vermutet, dass das Kind von
einem Bekannten dorthin gelockt
wurde.

Die Polizei untersucht Hinweise
auf einen familiären Racheakt.

...nachdem er
die Schreckenstat vollbrachte.

Michel Villemin. 29 Jahre.

Ich arbeite in der Fabrik.
Ich wohne in Aumontzey.

Der Rabe hat Sie mehrmals angerufen.

Was glauben Sie wieso?

Ich weiß nicht genau.

Vielleicht ein Verdacht,
wer er sein könnte?

Eines Tages hat er mir gesagt:

"Wir sind uns vertraut.
Wir haben oft einen draufgemacht."

Ich weiß, wie mich...
das beschäftigt hat.

Ich dachte: "Verdammt, wer ist das?"

Es heißt, Sie beneiden Jean-Marie.

Nein.

Dass er bevorzugt wird,
während Sie eher der Pechvogel sind.

Nein. Nein, mein Leben läuft super.

Er isst sonntags bei Ihren Eltern.
Sie werden nur zum Kaffee
eingeladen.

Nun, ich wohne neben den Eltern.
Wir sehen uns sowieso oft.

Der Rabe bezeichnet Ihren Bruder
als "Chef". Tun Sie das auch?

Ja. Alle nennen ihn so.

Mich nennt man auch Capitaine,
aber nicht mein Bruder.

Keine Ahnung.

Kürzlich waren Sie mit Ihrer Frau
bei Jean-Marie

und sagten
beim Anblick seiner Lederlounge:

"Dafür muss man Chef sein."
Zwei Tage vor Grégorys Ermordung.

Weil er Chef ist.

Vorher war in der Gewerkschaft,
er war nur Arbeiter.

Aber jetzt ist er ein Chef.

Aber Grégory...

Der hatte doch damit nichts zu tun.
Er war nur ein Kind.

Marcel Jacob, 39.
Arbeiter in der Fabrik.

Ich bin der Onkel
von Jean-Marie Villemin.

Im Dezember '82 sollen Sie im
Gespräch mit Ihrem Neffen gesagt
haben:

"Ich gebe einem Chef
nicht die Hand."

Ach, wirklich, ja?

Möglich, weiß nicht mehr.
Ich habe nichts gegen ihn.

Und dass er nicht mehr
Mitglied der Gewerkschaft ist?

Sie sind
Gewerkschaftsvertreter der Fabrik.

Das muss für Sie schwer gewesen
sein. Gegenüber den Kollegen.

Haben Sie seinen Austritt
nicht als überheblich empfunden?

Er macht, was er will.

Jacky Villemin, 31 Jahre.
Ich arbeite in der Fabrik.

Ich bin der Onkel von Grégory.

Sie wissen,
dass Ihr Bruder Jean-Marie...

Vielmehr Halbbruder.
Sie sind unehelich.

Ja, ich bin der Bastard.

Würden Sie
diese Zeilen des Raben vorlesen?

"Trefft euch nicht
mehr mit dem Chef.

Ich möchte,
dass ihr ihn als Bastard behandelt.

Er muss fühlen, dass er unbedeutend
ist, für euch und seine Geschwister.

Es bleibt andernfalls nicht mehr nur
bei Drohungen gegen seine Familie.

Jacky und seine Familie
wurden bereits genug gedemütigt.

Jetzt ist der Chef
damit an der Reihe.

Als Trost hat er immer noch sein
Geld. Ihr habt die Wahl, ob Tod
oder Leben."

Der Rabe macht das offenbar für Sie.

Scheint Sie zu kennen,
sogar zu schätzen.

-Sind Sie der Rabe?
-Nein. Nein.

Wer ergreift dann so Partei für Sie?

Der Rabe versucht seit Jahren,
mir das in die Schuhe zu schieben.

Er will die Leute
gegeneinander aufhetzen.

Er weiß, dass Jean-Marie und ich
uns nicht sehr mögen.

Also sorgt er dafür,
dass winzige Probleme riesig werden.

Ich habe nie einen Brief
geschrieben, habe das Kind nie
angefasst, nie...

Das Alibi von Jacky ist bestätigt.

Man hat ihn gesehen,
wie er sein Auto reparierte.

Sie haben alle ein Alibi.
Ohne können wir denen nichts
nachweisen.

Der Brief des Raben wurde 17:15 Uhr
in der Post abgestempelt.

Fünf bis zehn Minuten
nach der Entführung.

Elf Minuten später, 17:26 Uhr,

empfängt der Bruder von Jean-Marie
den Anruf über den Mord an Grégory.

Das ist zeitlich dicht.
Der Täter ist schnell.

-Er hat einen Komplizen.
-Jedenfalls wissen mehrere etwas.

Irgendwer bricht ein. Wie erträgt
man das Wissen über ein ermordetes
Kind?

Ich gehe zur Autopsie.
Sie vertreten mich?

-Was ist da los?
-Journalisten.

Ach wirklich?

-Sind die schon lange da?
-Seit acht Uhr morgens.

Und alle zehn Minuten kommen neue.

Das darf nicht wahr sein. Gehen wir.

-Capitaine, bitte. Eine Erklärung?
-Nein, keine Erklärung.

Haben Sie bereits eine
Spur, Capitaine?

Was machen Sie,
wenn der Mörder nicht gefunden wird?

Dann suche ich ihn selbst.
Ich kriege ihn.

Hoffentlich wird der Täter
schnell gefasst,

damit kein weiteres Drama
die Region erschüttert.

Eine schwere Verantwortung lastet
auf Richter Jean-Michel Lambert,

der die Untersuchung
gegen den Raben leitet.

Jean-Michel Bezzina, für RTL.

Sehr ungewöhnlich, keine Spuren.
Es gibt keine Hämatome, nichts.

Er war nicht gewaltsam gefesselt.
Das ist eine makabre Inszenierung.

Der Mörder hatte keinen Hass
gegen das Kind. Daher keine Gewalt.

Er hat es benutzt
als Mittel zum Zweck, um...

Um den Vater zu treffen.

Todesursache?

Nach Submersion erfolgte
Asphyxie und Inhibition.

Das bedeutet?

Sofortiger Atemstillstand,
sobald der Körper im Wasser war.

Dann Herzstillstand
infolge des thermischen Schocks.

Er lebte noch,
als man ihn in den Fluss warf?

Wir wissen erst, wo er starb,
wenn wir die Lungen überprüfen.

-Und die Organe zur Analyse der
Diatome.
-Wie lange dauert das?

-Eine Woche, zehn Tage.
-Nein, das ist zu lang.

-Sicher?
-Wir brauchen mehr Blut.

Alles, was wir brauchen, haben wir.
Wir wissen genug. Meine
Herrschaften.

Herr Richter.
Herr Richter.

Wegen der Analysen. Vielleicht
sollte man die machen. Sonst...

Sagen Sie mir, wie weit Sie sind.

Wir überprüfen Villemins Umfeld,
Nachbarn, nahe Verwandte.

Nichts Konkretes bisher.
Aber die Analyse der Mediziner...

Wer ist hier der Richter?

Ich poche ungern auf Hierarchie,
aber diesen Fall leite ich.

-Natürlich.
-Und wir wollen dasselbe.

-Auf Wiedersehen.
-Auf Wiedersehen.

Bist du noch wach?

-Wieso bist du denn hier, Papa?
-Weil ich von der Arbeit komme.

-Los, mach die Augen zu.
-Ja.

Ja, wie ich's dir gezeigt habe.

Fein. So ist es gut.

-Bis morgen.
-Ich mache die Tür zu.

-Bis morgen.
-Bis morgen, Kleiner.

-Gute Nacht.
-Gute Nacht, Schatz.

Heute war die Autopsie.

Er war so vollkommen.

Ohne einen Kratzer.

Als wäre er vom Schlaf
übermannt worden.

Irgendwie seltsam.

Nein. Hier mache ich die Regeln.

Keiner telefoniert ohne meine
Erlaubnis. Ein für alle Mal.

-Nur ein Anruf.
-Telefonieren Sie von der Post aus.

Kein Aber, los.

Kann nicht wahr sein.

-Pardon.
-Pardon.

-Sie wirkt nicht entspannt.
-Zu viele Pariser auf einmal.

-Ich bin Antoine Orloff. "Le Monde".
-Jeanne Lombardi. "France Inter".

-Seit wann bist du hier?
-Seit einigen Tagen.

-Ich komme aus Straßburg.
-Das Doppelverbrechen?

Ja. Aber mein Chef
hat es sich anders überlegt.

Ich muss hier ausharren,
bis sie den Täter finden.

Dabei hatte ich in Straßburg
ein Arrangement mit dem Anwalt.

Er wollte mir die Akte zeigen.

Ja?

"Ich hoffe,
dass du vor Kummer stirbst, Chef.

Dein Geld bringt dir
deinen Sohn nicht wieder.

Das ist meine Rache, armer Irrer."

Haben Sie mit Ihrem Gespür,
das so auf den Punkt ist,

den Erfolg vorhergesehen?

Nein. Nein, nein.

Nein, ganz im Gegenteil.

Nach dem Erfolg
von "Die Krankheit Tod"...

hatte ich Angst vor dem Buch.

Vielleicht unberechtigt...
Aber ich hatte Angst, dass es
nicht...

Bei RTL haben sie kürzlich
von dir gesprochen.

-Ich war enttäuscht.
-Sie haben mich gelobt.

Du wurdest wie
ein dummer Provinzrichter
dargestellt.

-Du musst die Chance wahrnehmen.
-Ja, ja.

Hey. Ist dir klar, was für eine
Chance sich dir mit diesem Fall
bietet?

Aber manch Kritiker hat geschmollt,
dass Sie so lange weg waren

und jetzt plötzlich auftauchen
und sich feiern lassen.

SAMSTAG
20. OKTOBER 1984

Das Dorf Lépanges versammelt sich
hinter Jean-Marie und Christine.

Einer von ihnen ist der Täter.
Er ist da.

Er stützt seine Frau.
Die Frage ist, wie übersteht man
das?

Folgt der Prozession.

Lassen Sie uns in Ruhe
und verschwinden Sie!

Bitte. Ich bitte Sie.
Kommen Sie.

Los, gehen Sie.

Vater im Himmel.

Du siehst unseren Schmerz.

Du kennst unser Leid.

Durch dich fühlen wir
wie Väter und Mütter.

Lass uns also...
sein Andenken wahren.

Nicht voller Bitterkeit
über diesen Verlust.

Auch nicht Versäumnisse beklagend.

Sondern voll Zuversicht
auf dein Königreich,

wo deine Kinder...
sich um dich scharen.

In alle Ewigkeit.

Lasst uns einfach in Ruhe!
Verschwindet! Verschwindet!

Nein, nicht Grégory.

Bitte!

Hey. Hey. Christine? Alles gut.

Helft mir. Helft mir, bitte.

Eine Mutter hat mal
eine ähnliche Show abgezogen.

Und am Ende war sie die Mörderin.

Mist.

-Ich habe alles bis zum Gebet.
-Verdammt, Jeanne.

Jemand hat das Kabel rausgezogen.

Das ist zu groß für dich.
Ich schicke jemanden mit mehr
Erfahrung.

Ich interviewe die Mutter.
Sie haben keinen Anwalt.

Und?

Wir holen einen Anwalt,
sie halten uns für ihre Freunde.

Wenn der Anwalt kollaboriert,
kommen wir an die Akte.

-Fällt Ihnen jemand ein?
-Ich überlege mal.

-Sicher, dass du nichts brauchst?
-Nein. Danke.

Hey. Dein Cousin ist da.

Danke, dass du gekommen bist.

Vielen Dank.

Bitte, kommt doch rein.

Setzt euch
und nehmt euch was zu essen.

Die ganze Familie ist gekommen.

-Kommst du?
-Nein.

Ja.

Er kommt! Herr Ermittlungsrichter!

Monsieur, eine Stellungnahme?

Monsieur, können Sie
ein paar Worte sagen?

-Nicht über laufende Ermittlungen.
-Nur einen Hinweis.

Lassen Sie mich bitte durch.

-Herr Ermittlungsrichter...
-Monsieur...

Guten Tag.

-Verzeihen Sie.
-Warum empfangen Sie uns erst jetzt?

Wir sitzen seit Tagen
wie auf Kohlen.

-Ich musste den Vorgang
vorantreiben.
-Den Vorgang?

Wir müssen für die Ermittlungen
alle Spuren verfolgen.

Zu wissen, dass der Mörder noch
da draußen ist, ist schrecklich für
uns.

Das ist mir klar, aber wie Sie
will auch ich den Mörder finden.

Dann finden Sie ihn.

Monsieur, ich habe
Ihre Äußerungen im Radio gehört.

Es wäre wünschenswert,
wenn Sie Ausbrüche dieser Art
vermeiden.

Dann machen Sie Ihren Job.
Es ist noch nichts passiert.
Unfassbar!

Sie können jetzt mit mir sprechen.

Ich habe nichts zu besprechen.

Bringen Sie mir einfach den Mörder.

Verstehen Sie,
wir haben unser Kind verloren.

Und ich leite eine Ermittlung.
Verstehen Sie mich auch.

Dann ermitteln Sie. Komm, Christine.

Christine.

Ich stelle Ihnen keine Fragen.
Ich will mich unterhalten.

Ich weiß, wer Sie sind.
Sie waren auf dem Friedhof.

-Gehen Sie bitte.
-Christine. Sie brauchen einen
Anwalt.

Lassen Sie uns in Ruhe.

Wenn Sie als Nebenkläger auftreten,
haben Sie Akteneinsicht.

Niemand kann Sie mehr belügen
oder was verschweigen.

Dafür brauchen Sie einen Anwalt.
Das ist der einzige Weg.

Um herauszufinden,
was mit Grégory passiert ist.

Warum machen Sie das?

Was bekommen Sie dafür?

Ich kann mir nicht vorstellen,
was Sie gerade empfinden.

Ich will auch die Wahrheit wissen.

Ist mir egal, ob Sie mir glauben,
aber Sie brauchen einen Anwalt.

Die Puppe bleibt hängen.
Es war eher weiter unten.

Wir versuchen es dort.

-Versuchen wir's dort.
-Ja.

Offenbar haben wir's gefunden.
Gehen wir.

Hat er den Jungen
hier ins Wasser geworfen?

Wir haben es überall probiert.

Der Körper käme nur am Fundort an,
wenn er hier reingeworfen wurde.

Ist aber ziemlich riskant,
das tagsüber zu tun.

Capitaine.

Haben wir den schon befragt?

Er hat dahinten gesessen.

Der Gastraum war leer.

Den habe ich noch nie gesehen.

Er wirkte nervös.

Er hat die Uhr angestarrt
und auf den Tisch getrommelt.

Hat seinen Kaffee ausgetrunken
und nur dagesessen.

Wissen Sie die Uhrzeit?

Ja, er kam so gegen 16:40 Uhr.

Und um 17:15 Uhr ist er gegangen.

Können Sie ihn beschreiben?

Eher kräftig.

Braunes Haar.

Gelockt, wie meins.

Und einen Schnurrbart.

Wie alt etwa?

Oh, ich schätze 35?

Der Schnurrbart...

Ein bisschen nach unten.

-So in etwa?
-Ja. Aber nicht zu viel.

Ist gut.

Die Nase?

MEHRERE PERSONEN WURDEN VERHÖRT.

BIS HEUTE WURDE
GRÉGORYS MÖRDER NICHT GEFUNDEN.