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SALO oder die 120 Tage von Sodom

1944-45 in Norditalien während
der Besatzung durch die Nazifaschisten

VORHÖLLE

Exzellenz.

Herr Präsident.

Monsignore.

Alles ist gut, wenn es maßlos ist.

Kommt, fahren wir.

Wo willst du hin?

Claudio, der Schal!

Claudio, mein Sohn!

Geh weg.

Hallo, Ezio.

Hallo, Luigi.

Verzeihung, wir haben einen Befehl.

Liebe Freunde! Dass wir gegenseitig
unsere Töchter heiraten, vereint uns.

Sie, Herr Präsident, nehmen Tatiana
zur Frau, Tochter Seiner Exzellenz.

Ich heirate Susy,
Ihre Tochter, Herr Präsident.

Und meine Töchter Liana und Giuliana

werden mit Seiner Exzellenz
und meinem Bruder Monsignore vermählt.

Das ist der krönende Abschluss
unseres Plans. Alles ist bereit,

wir können aufbrechen.

“Im Schatten junger Mädchenblüte,

die nicht an ihr Unglück glauben mag.

Sie hören Rundfunk, sie trinken Tee,

am Nullpunkt der Freiheit!

Sie wissen nicht,
dass die Bourgeoisie

nie gezögert hat,
sogar ihre Söhne zu töten."

Stellt euch in Reihen auf, schnell!

In Reihen, schnell!

Wie heißt der hier?
- Claudio Cicchetti?

Wie heißt du?

Franco.

Ich wusste, dass er in Frage kommt.
Ein Mädchen half, ihn zu erwischen.

Er dachte, er ginge zum Rendezvous,
statt dessen landete er in einem Sack.

Wie heißt du?

Sergio.

Sollten wir sie uns
nicht genauer ansehen?

Zieht euch aus.

Zieht euch wieder an.

Los, auseinander! Macht Platz.

Dieser hier ist Lamberto Gobbi.

Das da ist Carlo Porro.

Und das ist Umberto Chessari.

Sehen Sie ihn sich an, meine Herren.

Ich Will nicht prahlen, aber 13 Nächte
war ich draußen, um ihn zu kriegen.

Und ich hab’s geschafft.

Angelo Scardocchia,
Walter Cicala, Romeo Bertelli,

und dieser hier heißt Ferruccio Tonna.
Er ist aus Castelfranco.

Eine Familie von Subversiven.

Ah, gut.

Und dieser Lockenkopf da
heißt Tonino Orlando.

Meinst du, das wüsste ich nicht?

Seit zwei Jahren
warte ich auf ihn, Freunde.

Exzellenz, helfen Sie mir bitte.

Sein Vater war Richter
am Schwurgericht, wie ich.

Ein Süditaliener, stimmt's?
- Ja, Signore.

Ich weiß nicht, ob ich es sein werde,
der dich entjungfert.

Wir werden beizeiten entscheiden,
wem diese vergnügliche Aufgabe zufällt.

Also, Tonino.

Eva, komm!

Schnell, und benimm dich.

Hier, meine Herren.

Komm, Kleine, vorwärts.

Keiner tut dir weh. Zeig den
netten Herren, was du da drunter hast.

Zeig schon.

Gut so.

Schauen Sie,

wunderschön.

Ein entzückender Popo,

fester, als man je gesehen hat.

Zwei Brüste,
die Tote zum Leben erwecken.

In Ordnung. Hol eine andere.

Signora Castelli, Sie sind dran!

Die Herren erwarten Sie.

Albertina.

0 Gott. Signora!

Bitte bringen Sie mich von hier weg!

Sie heißt Albertina.
Ihr Vater ist Professor in Bologna.

Um sie aus dem Internat herauszuholen,
haben wir zwei Nonnen überredet

Wir sind dir bestimmt lieber
als die Nonnen, nicht, Albertina?

Das weiß ich noch nicht.

Gut. Ziehen Sie sie aus.

Einen Moment.

Das hatte niemand bemerkt.
So ein hübsches Mädchen!

Bringen Sie sie weg.

Wehe, wenn du dich nicht gut benimmst.
Du weißt, dass ich dich genau kenne.

Sie weint, weil ihre Mutter
bei ihr war, als wir sie holten,

und die sprang in den Fluss,
um sie zu beschützen, und ertrank,

genau vor den Augen dieses Engelchens.

Erst waren es neun Jungen,
jetzt sind es acht.

Was ist der Unterschied zwischen
8 Jungen, 8 Mädchen und der Familie?

Sagen Sie es. Wir sind gespannt.

Die 8 Mädchen, liebe Freunde,

haben 8 Löcher mehr als die 8 Jungen.

Und die Familie?

Der geht es gut, danke.

Guten Tag! Willkommen.

Alles ist wunschgemäß vorbereitet.

Hilflose Kreaturen,
für unser Vergnügen bestimmt!

Ihr hofft doch wohl nicht auf die
lächerliche Freiheit der äußeren Welt.

Ihr befindet euch jenseits
der Grenzen jeglicher Legalität.

Keiner weiß, dass ihr hier seid.

Was die Welt da draußen betrifft,
so seid ihr schon tot.

Das sind die Gesetze,
die euer Leben hier drin regeln.

Pünktlich um sechs findet sich die
ganze Truppe im Orgienzimmer ein,

wo die Erzählerinnen abwechselnd

eine Reihe von Geschichten
zu einem bestimmten Thema erzählen.

Die Freunde dürfen unterbrechen,
wo und so oft sie wollen.

Ziel dieses Erzählens ist es,
die Fantasie anzuregen,

und jede Obszönität ist erlaubt.
Nach dem Essen

gehen die Herrschaften
zur Feier über,

die Orgie genannt wird.

Die Zimmer werden
dementsprechend geheizt.

Alle Anwesenden
kleiden sich den Umständen gemäß

und legen sich auf den Boden.
Dem Beispiel der Tiere folgend,

wechseln sie die Position,
vermischen sich,

verschlingen sich ineinander,
begatten sich inzestuös,

außerehelich und anal.

So ist der Tagesablauf geregelt.

Jeder Mann
- Weg mit den Dienern!

Jagt sie weg!

Jeder Mann, der in flagranti
mit einer Frau erwischt wird,

verliert zur Strafe ein Körperglied.

Jeder kleinste religiöse Akt,
gleich welcher Art,

wird mit dem Tode bestraft.

Weg! Rein jetzt, bringt sie rein!

HÖLLENKREIS DER MANIEN

Ich wurde in einem Internat geboren,
in dem meine Mutter Dienstbotin war.

Einmal fragte meine Schwester, ob ich
Prof. Gentile kenne. Ich sagte nein.

”Dann guck mal draußen, er sucht dich,

um dir zu zeigen,
was er mir schon gezeigt hat.

Ich rate dir, lauf nicht weg, Häschen.

Lässt du ihn machen, so zahlt er gut."

Sofort rannte ich zu diesem Professor
Gentile, denn ich glaubte ihr nicht.

Er hielt mich an

und fragte mich: ”Wo gehst du hin?"
Ich Will die Stühle ordnen.

"Das macht deine Schwester. Komm, ich
zeige dir etwas, was du nicht kennst."

Ich gehe mit, und er schließt die Tür.

Gut, Süße, und er zieht
einen riesigen Penis aus der Hose.

Er onaniert und fragt: "Sag mal,

hast du so etwas schon mal gesehen?

Ich habe ihn auch deiner Schwester
und den anderen Mädchen gezeigt.

Hilf mir, den Samen auszustoßen,
aus dem wir alle erschaffen sind.

Ich spritze ihn dir ins Gesicht.

Das ist meine Leidenschaft,
mein Kind, andere habe ich nicht,

und du wirst es gleich sehen."

Im selben Moment wurde ich
von einer weißen Fontäne bespritzt,

die mich von Kopf bis Fuß durchnässte.

Einen Moment, Signora Vaccari.

Unterschlagen Sie keine Einzelheiten.

Nur so können Ihre Geschichten
uns so erregen, wie wir es brauchen

und wie wir es von ihnen erwarten.

Mein Herr,

ich weiß, man hat mich angewiesen,
keine Einzelheiten auszulassen

und jedes noch so
geringe Detail zu schildern,

das ein Licht auf
die menschliche Natur werfen könnte

oder auf eine bestimmte
Art von Leidenschaft.

Ich habe nichts ausgelassen.

Nun, zum Beispiel

weiß ich absolut nichts
über die Penisgröße Ihres Professors.

Ich weiß nichts
über die Art der Ejakulation,

und ob Sie freiwillig seine Genitalien
anfassten oder er Sie gezwungen hat.

Bitte, liebe Signora Vaccari,
etwas mehr Klarheit!

Verzeihen Sie. Von jetzt an werde ich
freigebig mit Details sein.

Kann ich fortfahren?
- Einen Moment.

Ich Will mich nur kurz
an der Stütze meines Alters erfreuen.

Kurz nach meinem siebten Geburtstag

ging ich mit einer Freundin zu dem
Professor. Ein Kollege war bei ihm.

Die Männer zogen uns ins Zimmer.
Einer sah mich an und sagte:

"Ist sie nicht
eine Schönheit, Goffredo?"

“Ja doch, du hast vollkommen Recht.

Sie ist wirklich hübsch.
Ein echtes Schmuckstück."

So sprach Goffredo, nahm mich zärtlich
auf den Schoß und gab mir einen Kuss.

Wie alt bist du?
Sieben, Herr Professor.

Potzblitz! 50 Jahre jünger als ich,

sagte der Professor
und küsste mich wieder.

In der Zwischenzeit

mischte der andere
einen seltsamen Saft.

Sie gaben ihn mir und sagten, er sei
nur dazu da, dass ich Pipi machte,

und fügten freundlich hinzu:

“Liebes Kind,

wir wollen nur dabei sein, während du
urinierst, und zwar in meinem Zimmer.

Los, gehen wir."
- Runter! Auf die Knie!

Exzellenz!

Statuieren Sie ein Exempel
an diesem Verbrecher!

Wir stehen zur Ihrer vollen Verfügung.

Er ist nicht nur unfähig, sondern auch
noch so dreist, sich zu entziehen!

Nehmen Sie einen anderen!

Suchen Sie sich einen von unseren aus.

Nein danke.

Mich zu befriedigen, würde jetzt
ungeheure Anstrengungen erfordern,

viel größere als die verflucht kleinen,
die eben nötig gewesen wären.

Ihr wisst, wozu uns
ein unerfülltes Begehren treibt.

Das einzige, worum ich euch bitte,

ist eine beispielhafte Strafe
für diesen Hurensohn.

Monsignore,

ich bin bereit, Sie zu befriedigen.

Mir brauchen Sie nichts beizubringen.

Nein, lassen Sie nur.

Es gibt tausend Situationen, in denen
man nicht den Anus einer Frau begehrt.

Ich warte.
Signora Vaccari kann weitermachen.

Gut. Alles wurde so arrangiert,

dass der Professor meine Pisse bis auf
den letzten Tropfen schlucken konnte.

Im selben Moment weinte sein Penis,
verwirrt durch den Sieg,

blutige Tränen auf mich.

Doch da bemerkte der Professor,

dass er nun, da der Brand vollständig
gelöscht war, für seinen Schatz

nicht mehr dieselbe Ehrfurcht
empfand wie vor diesem Zeitpunkt.

So steckte er mir ohne große Umstände
zehn Lire in die Schürzentasche

und warf mich raus.

Der Junge kann nicht masturbieren.
Da muss schnell etwas geschehen.

Anscheinend hat er noch nie ein
männliches Glied gesehen. Skandalös.

Herrschaften, zweifellos

wird Signora Vaccari in zwei Wochen
erstklassige Huren aus ihnen machen.

Nichts ist ansteckender als das Böse.

Exzellenz, Sie täuschen sich.
Es gibt Leute, die können nur Böses tun,

wenn Leidenschaft sie dazu zwingt.

Manche sind immer unglücklich

und bereuen ihr Leben lang morgens das,
was sie am Vorabend getan haben.

Endlich war der Tag gekommen

an dem ich ein Schwein war.
Ich wetzte meine Zähne an der Baumrinde

und betrachtete entzückt meinen Rüssel.

Umberto, Franco, schaut mal!
Was haltet ihr davon?

Was haltet ihr davon?

Jungs, schaut mal her.

Rinaldo, guck hier.

Guck genau hin.

Schön.

Claudio, Bruno, ihr auch.

Seht, wie schön.

Efisio! Efisio!

Komm zu mir!

Zu mir, Efisio, los, mach schon!

"Auf der Brücke von Perat

weht eine schwarze Flagge.

Das ist die Trauer der Julia,
die in den Krieg zieht.

Auf der Brücke von Perat

weht eine schwarze Flagge.

Die edelste Jugend
geht dort zugrunde ..."

Giuliana, Eva,

Graziella, Doris, Renata
und alle anderen, auf!

Los!

Runter! Kusch!

Gut. Die Herren
sind unzufrieden mit euch.

Als erstes müsst ihr lernen,
wie ihr ihn in die Hand nehmt.

Du!

Komm her!

Und?

Vomärts!

Hoch und runter

Greif ihn fester!

Mit der anderen Hand fass unten an!

Schlampe, guck, wie man es macht.

So sind nun auch die Mädchen
nur noch acht statt neun.

Apropos ”acht",
da fällt mir eine Geschichte ein.

Es geht um jemanden,
der einen Freund namens Achtsam hatte.

Sie gingen in der Dämmerung
nach Hause und verloren sich.

Daraufhin suchte der Mann seinen Freund,
tastend suchte und suchte er.

Endlich glaubte er, etwas zu sehen,
das sich im Dunkeln bewegte.

Er lief freudig hin, trat dabei seinem
vermeintlichen Freund auf den Fuß

und rief: ”Bist du Achtsam?" Und eine
Stimme antwortete: “Pass selber auf!"

Musik! Und jetzt,
Signora Vaccari, noch eine Geschichte.

Etwas Stimulierendes,
das Kraft gibt für neue Taten.

Gut. Als ich neun war,

brachte meine Schwester mich
nach Mailand zu Signora Calzecchi.

Diese untersuchte mich gründlich und
fragte, ob ich für sie arbeiten wolle.

Ja, sagte ich, ”egal, welche Arbeit,
wenn sie nur bezahlt wird."

Eine halbe Stunde später ging es los.

Ein korpulenter Herr kam zu mir
und musterte mich von Kopf bis Fuß.

Er hieß Vaccari.

Wir schlossen uns ein, und ich zeigte
ihm meine Möse, meinen größten Schatz.

Entsetzt schloss er die Augen:
"Davon kann keine Rede sein, Liebes!

Mit deiner Vagina kann ich nichts
anfangen. Versteck sie bitte wieder!"

Ich bedeckte sie und
legte mich bäuchlings auf das Bett.

Er sagte: "Diese armen Dirnchen,
nur Vaginas haben sie vorzuzeigen.

Jetzt muss ich diese schrecklichen
Bilder wieder aus dem Kopf bekommen."

Er wickelte mich in ein Laken,

von Kopf bis Fuß, wie eine Mumie,
und ließ nur meinen Hintern unbedeckt.

Erst massierte er ihn leicht, dann
öffnete und schloss er die Backen,

dann leckte er gierig
und Iutschte immer weiter.

Dann nahm er einen Hocker,
und behutsam

führte er sein Glied
zwischen meine Hinterbacken.

Seine Bewegungen wurden immer
schneller, am Ende waren sie zuckend.

”Dieser herrliche Hintern,
dieser süße, kleine Anus!

Wie ich ihn jetzt nass machen werde!"

sagte er drei oder vier Mal.

Ich habe ihn nie wieder gesehen.
- Dieser Vaccari,

Ihr erster Kunde, hatte ein Bild von
der Frau, das die wenigsten teilen.

Oft ist die
diesem Tempel erwiesene Huld

inniger als
das Weihrauch—Opfer für den anderen.

Das ist eine Frage,
die ich zur Diskussion stellen möchte.

Wie lässt sich das wahre Geschlecht

eines Mädchens oder Jungen
herausfinden, also, sein bestes Stück?

Ich glaube, nur durch Masturbation
der verschiedenen Körperstellen.

Ich schlage vor,
die Zweifelsfälle herauszusuchen

und sofort ins letzte Zimmer zu gehen,
um es zu überprüfen.

In Anbetracht dessen, was wir ebenso
leidenschaftlich wie gleichgültig tun,

Guido und die Vaccari, wie sie diese
Körper masturbieren, die uns gehören,

komme ich auf gewisse
interessante Gedanken.

Dann teilen Sie sie uns bitte mit.

Wir Faschisten
sind die einzig wahren Anarchisten,

sobald wir uns
des Staates bemächtigt haben.

Die einzig wahre Anarchie ist die der
Macht. Und dennoch, sehen Sie nur,

obszöne Bewegungen folgen wie die
Taubstummensprache eigenen Gesetzen,

die keiner von uns trotz unserer
unbegrenzten Willkür übertreten kann.

Nichts zu machen.

Unsere Entscheidung ist kategorisch.

Wir müssen unsere Lust
einer einzigen Geste unterordnen.

Klossowski.

Hurra!
Es ist ihm gekommen. Er ist ein Mann.

Gut, sehr gut!

Unser kleiner Sergio
macht uns alle Ehre.

Und sie ist zur Frau geworden.
- Da hätten wir das erste Paar!

Du hast deine Männlichkeit bewiesen.

Das ist dein Preis.

Vomärts!

Gut.

Da die vier Herren des Hauses

euch dieses Privileg gewähren wollen,

begehen wir feierlich eure Hochzeit.

Was für hübsche Schenkel!

Was für eine Hure!

Weg mit euch blöden Kühen, weg!

Fahren wir mit
der unterbrochenen Zeremonie fort.

Sergio, willst du die hier anwesende
Renata zur Frau nehmen? - Ja.

Renata, willst du den hier anwesenden
Sergio zum Mann nehmen? - Ja.

Gut, wenn es so ist,
dann erkläre ich euch zu Mann und Frau.

Weg mit euch, alle weg!

Verschwindet.

Lasst eure verdorbenen Meister allein!

Weg, raus mit euch allen, raus!

Raus! Du auch, geh!

Gottfried Benn:
”Ach, das Erhabene.

Nur wer ihm dient,
ist auch verpflichtet.

Es selbst
verpflichtet nicht zum Sein.

Nur wer sich führt,
nur wer sich schicket,

tritt in das Joch der Höhe ein."

Auf jetzt, nur zu!
Ihr seid doch jung verheiratet.

Ihr dürft euren Gefühlen
freien Lauf lassen.

Runter!

Und?

Nun mach schon, du Trottel.

Nein, das nicht!

Diese Blume ist uns vorbehalten!

Der Beginn
jeglicher Größe auf der Erde

war schon immer vollständig und
lang anhaltend von Blut durchtränkt.

Und außerdem, meine Freunde, wenn
mein Gedächtnis mich nicht täuscht

Ja, es ist so: "Ohne Blutvergießen
gibt es keine Vergebung."

Nicht ohne Blutvergießen. Baudelaire.

Bedaure, Exzellenz, aber das ist nicht
von Baudelaire, sondern von Nietzsche,

und zwar aus
"Zur Genealogie der Moral".

und auch nicht aus Paulus'

Brief an die Römer. Es ist Dada.

Ich singe diesen Schlager,
der mir so gefällt,

und der geht ”da, da, da, da, da, da".

Reizendes Geschöpf,

willst du meine schmutzige Unterhose
haben, meine alte Unterhose?

Weißt du, dass das eine
unvergleichliche Köstlichkeit ist?

Du siehst, wie ich den Wert
der Dinge zu schätzen weiß.

Hör zu, mein Engel,

es ist mein größter Wunsch,
dich hierin zufrieden zu stellen.

Du weißt,
ich respektiere Neigungen und Launen.

Wie ausschweifend sie auch sein mögen,
ich finde, jede hat ihre Berechtigung,

weil wir keine Schiedsrichter sind

oder weil auch die eigenartigste,
irrwitzigste bei genauer Betrachtung

immer auf Feinsinnigkeit zurückgeht.

Ja!

Alte Arschficker
besitzen Feinsinnigkeit.

Einmal schickte die Bordellbesitzerin
mich zu einem anderen Wüstling.

Der Raum war mit einem wunderbaren,
chinesischen Teppich ausgelegt.

Ich musste mich ausziehen und
wie ein Tier auf alle Viere gehen.

Dann streichelte er mir zwei oder
drei Mal über den Kopf und sagte:

"Mal sehen, ob sie
so schnell ist wie meine Hunde!

Fertig? Los!"
Dabei warf er

zwei geröstete Kastanien auf den Boden
und sagte wie zu einer Hündin:

”Hierher! Bring es her!"

Ich dachte, das Beste wäre sicher,
wenn ich mich auf das Spiel einlasse.

Ich krabbelte also
auf allen Vieren zu einer Kastanie,

um sie meinem Kunden zu bringen.

Du hast zwei schöne Äuglein,
also schau zu.

Piss. Piss!

"Ekliges Stück Scheiße,

Hure, dreckige Hündin ..."

rief er, kam näher zu mir
und ejakulierte auf meinen Rücken.

Damit war es zu Ende.

Der Mann verschwand. Ich stand auf

und fand 25.000 Lire in meinem Mantel.

Gut so, gut.

Fresst! Brav.

Los, du auch!

Nein.

Friss! Friss!

Nun, Exzellenz, überzeugt?

lm Anblick derer, die nicht genießen,
was ich genieße, und die Not leiden,

liegt der Reiz, sich zu sagen:

Überall, wo es diese Unterschiede
zwischen den Menschen nicht gibt,

gibt es auch kein Glück.

Sie würden also den Armen
und Unglücklichen nicht helfen?

Natürlich. Kein Genuss auf der Welt
schmeichelt den Sinnen mehr

als soziale Privilegien.
- Susy, hier!

Friss, komm!

Nun ist es Zeit, von der Leidenschaft
des Ministers Missiroli zu berichten.

Ich ging gegen zehn Uhr morgens
zum Haus des Ministers.

Kaum war ich drin,
gingen alle Türen zu.

Was machst du hier, kleine Hündin?
fragte mich der Minister aufgeregt.

Wer hat dir erlaubt, mich zu stören?

Niemand hatte mich vergewarnt.
Sie können sich vorstellen,

wie dieser Empfang mich erschreckte.
- Eva!

Also, zieh dich schnell aus.

Ich kann nicht mehr.

Ja, du wirst sterben.

Weinend warf ich mich zu seinen Füßen,
aber er blieb ungerührt.

Er selbst riss mir die Kleider
vom Leib und zerfetzte sie alle,

und entsetzt sah ich,
wie er sie ins Feuer warf,

Stück für Stück.

So stand ich nackt vor ihm.

Der Minister kannte mich nicht.

Er betrachtete meinen Hintern,

sagte irgendein Schimpfwort
und streichelte mich,

ohne mit den Lippen näher zu kommen.

Dann fiel er in einen Zustand
halber Bewusstlosigkeit,

warf sich in einen Sessel

und ejakulierte.

Dabei spritzte er seinen Samen auf
die verkohlten Reste meiner Kleider.

HÖLLENKREIS DER SCHEISSE

Verzeihung,
aber meinen Sie nicht, Signora Maggi,

dass Sie uns,
bevor Sie zu erzählen beginnen,

Ihren besten Teil zeigen sollten?

Gewiss, mit dem größten Vergnügen.

Ich sagte euch,

dass dieser Hintern sehenswert ist.

Ich garantiere,
es gibt nur wenige bessere.

Danke, meine Herren. Zu freundlich.

Wir sind zufrieden.
Fangen Sie an, Signora Maggi.

Da die Herren
den Teil an mir so sehr schätzen,

den auch ich als meinen besten ansehe,

versuche ich, bei meiner Erzählung so
nah wie möglich am Thema zu bleiben.

Ich bin sicher, meine Erzählung

wird dem Präsidenten nicht missfallen.
Ich berichte von einer Leidenschaft,

die ihn fasziniert und es mir erlaubt
hat, seine Bekanntschaft zu machen.

Wollen Sie diesen unschuldigen Kindern
etwa all meine Anstößigkeiten kundtun?

Genug! Ich bin gespannt,
Signora Maggis Stimme zu hören.

Ich überspringe
die Jahre meiner Kindheit.

Diese Jahre dienten nur dazu,
meinen Körper so einzuüben,

dass er schamloseste, ausgefallenste
Begierden befriedigen konnte.

Ich wurde zur Expertin
in dieser schwierigen Kunst,

mein Ruf verbreitete sich
in ganz Italien.

Viele Prominente waren meine Kunden,

und ihnen allen gab ich mein Bestes.

Ich möchte als erstes eine kuriose
Begebenheit aus meinem Leben erzählen.

Signora Evola, die Kupplerin,
bei der ich arbeitete,

schickte mich zu einem Kunden,

nachdem sie unter mein Essen ein
starkes Abführmittel gemischt hatte.

Ich kam zu dem Kunden,
einem alten General der Carabinieri,

und er wollte ausgezogen
und gewickelt werden.

Ich war Skurriles gewöhnt, tat alles
und wartete auf neue Anordnungen.

Dann bekam ich furchtbares Bauchweh.

Er freute sich und nötigte mich,

mich vor seinen Augen zu entleeren,
was ich, ganz ohne Scham, tat.

Dann Iallte er wie ein Säugling,

ich solle
die Exkremente mit den Fingern nehmen

und ihm wie einen Brei verabreichen.

Alles ging seinen geregelten Gang,

mein Freier verschlang alles,

dabei weinte er wie ein kleines Kind
und ejakulierte in seine Windeln.

Ich kannte einen,

der noch zu ganz anderen Dingen
dieser Art fähig war.

Wir verlangen von Ihnen das Beste,
das wissen Sie. - Natürlich.

Ich habe noch anderes auf Lager.

Was ich Ihnen nun erzählen will,
geschah in Verona.

Der Bote, der kam,
um mich zu holen, hatte gesagt,

dass der Kunde ein alter Adliger sei,
der in der ganzen Gegend bekannt sei

für seine Verdorbenheit.

Ich war natürlich
unglaublich gespannt.

Aber meine Mutter war an diesem Abend
unbeugsamer als sonst.

Sie flehte mich an

zu bleiben, mein Leben zu ändern
- Und dann?

Ich konnte der Versuchung nicht
widerstehen und tötete sie.

Das war die einzige Möglichkeit.

Was Sie bei dem Kunden erwartete, war
stärker als alles andere auf der Welt.

Darum war ein Opfer nötig.

Es ist verrückt zu meinen,
dass man seiner Mutter etwas schuldet.

Sollen wir ihr dankbar dafür sein,
dass sie sich eine Nacht vergnügt hat?

Das müsste, ehrlich gesagt, reichen.

Vor langer Zeit
hatte auch ich eine Mutter,

die in mir die gleichen Gefühle weckte
wie Ihre Mutter in Ihnen.

Sobald ich dazu in der Lage war,
beförderte ich sie ins Jenseits.

Nie im Leben habe ich
eine subtilere Freude empfunden

als damals,
als sie die Augen für immer schloss.

Was ist los? Warum weint das Kind?

Ich sage Ihnen, warum.

Ihr Gespräch hat sie an ihre
Mutter erinnert. Wissen Sie noch,

sie starb beim Versuch,
sie zu schützen.

Das ist doch prächtig.

Weinst du um die Mama, liebe Kleine?

Komm, ich werde dich trösten.

Komm zu mir, arme Kleine.

Komm, meine Kleine,
komm zu deinem Papa,

das Wiegenlied
singt er dir noch einmal.

Donnerwetter, mein Kind,
welch eine Gelegenheit!

Wir müssen Signora Maggis
Geschichte gleich verwirklichen.

0 Herr

Herr

Bitte respektieren Sie meinen Schmerz.

Ich bin erschüttert
über das Schicksal meiner Mutter.

Sie ist um meinetwillen gestorben,
und ich werde sie nie wieder sehen.

Zieht sie sofort aus.

Nein! Nein!

Tötet mich! Wenigstens der Gott, den
ich anrufe, wird sich meiner erbarmen!

Tötet mich, bevor ihr mich entehrt!

Dieses Gejammer ist das Erregendste,
was ich je gehört habe.

Tötet mich!

Dann wäre ich von der Qual
dieses täglichen Grauens befreit.

Ihr habt es gehört.

Die Kleine hat nach Gott gerufen.
Exzellenz!

Notieren Sie das im Buch der Strafen.

Sie verdient eine schreckliche.

Ja, sofort. Aber die schrecklichste,
so dass ich zu meiner Mutter kann.

Nicht so eilig. Wir wissen schon,
was wir mit dir machen.

Du wirst bestraft und entjungfert,
wenn es so weit ist.

Glaub nicht,
dass du mirjetzt entkommst

oder dass deine Verzweiflung
meine Lust bremst. Ganz im Gegenteil.

Komm, Kleine!

Es ist fertig.

Auf Knien!

Los!

Auf geht's.

Na los, iss!

Nimm den Löffel.

Iss!

Iss sie!

Iss! lss!

Iss weiter.

Unerträglich,

wie das Dummchen sich
vor solchen Leckerbissen gebärdet!

Ein Freund aus Ferrara forderte, dass
die Exkremente, die ich ihm servierte,

von einer alten Schlampe stammten,
die seien würziger und stänken mehr.

Ich besorgte ihm
eine ehrwürdige Dame von 70 Jahren,

die mit Geschwulsten und Geschwüren
bedeckt war. Sie defäkierte vor ihm.

Er sagte, es sei köstlich,
und mit der Zeit entdeckte ich,

wie man diese Delikatesse noch
veredeln konnte. - Nämlich wie?

Ganz einfach,
mit einer leichten Verdauungsstörung.

Dazu braucht die Person
nichts zu essen, was sie nicht mag.

Denn oft verursachen verdorbene Speisen
den herrlichsten Durchfall.

Man braucht nur hastig zu essen,

in kurzen Abständen,
wenn die Verdauung schon im Gang ist.

Das sollten wir bald verwirklichen.

Mein lieber Präsident,

ich bin gespannt zu erfahren, wie Sie
Signora Maggi kennengelernt haben.

Warten Sie,
sie selbst soll es erzählen.

Wenn Seine Exzellenz Sergio geheiratet
hat, dürfen Sie über mich lachen,

das Will ich Ihnen nicht nehmen.

Das Thema der Erzählerin

erfordert, wie mir scheint,
eine Angleichung unserer Gesetze.

Wenn unser Aufenthalt in diesem Haus
ein größtmöglicher Erfolg werden soll,

dann wäre es angebracht, einen Teil
unserer Hausordnung zu überarbeiten.

Wir sollten in der Toilette

einen großen Bottich aufstellen und
die Fäkalien unserer Gäste sammeln.

Es soll ja nichts verloren gehen.

Folgen wir Signora Maggis Rat

und gönnen dem Präsidenten die Freude,
seinen Traum verwirklicht zu sehen.

Guten Morgen, Signora Castelli.

Morgen, Präsident.
Verzeihen Sie, sie sind gleich fertig.

Ich wollte mich nur vergewissern.

Los, die Nachttöpfe! Schnell!

Macht schnell!

Kennst du die Regeln?

Ja, aber

Wie heißt du?

Ich bitte Sie, nach all dem Dreck,
den wir essen mussten

Wie heißt du?

Sie heißt Doris
und ist immer so undiszipliniert.

Gut, dann wird sie denen Gesellschaft
leisten, die schon auf der Liste sind.

Wem gehört das?
- Mir, Signore. Möchten Sie?

Aha, so hältst du dich also
an die Hausordnung,

du Frechdachs. Gut!

Rino, zeig mir bitte seinen Hintern.

Obendrein hast du dich
auch noch abgeputzt!

Du bekommst, was du verdienst.

Wir sind so weit. Verzeihen Sie

Ich habe ihn fertig gemacht und konnte
darum nicht auf diese Kerle aufpassen.

Die Herren wissen,

dass Ihre Anordnungen
für uns Gesetze sind

und dass jeder Ihrer Wünsche ein
Befehl ist, den wir freudig ausführen.

Ich habe die Geschöpfe,
die ich für geeignet hielt, so ernährt,

wie es mir beigebracht wurde,

woraufhin sie die köstlichste Speise
für dieses Hochzeitsmahl herstellten.

Alle Mädchen haben es unterlassen,
ihre Notdurft privat zu verrichten,

wie Ihr Gesetz es vorschreibt.

So können wir Ihnen dies überreichen.

Beginnen wir also mit dem Ritual.

Unser Atheismus ruft wieder die
göttlichen Figuren des Schreckens an,

vermittels wiederholter Akte,

das heißt, vermittels Riten.

Ihr müsst wissen, dass es
keine berauschendere Speise gibt.

Sie liefert euren Sinnen neue Kraft

für bevorstehende Abenteuer.

Iss, iss, meine geliebte Braut.

Du musst Kraft tanken.

Iss, du brauchst Kraft für die
Liebesnacht, die uns bevorsteht.

Es gibt nichts Schlimmeres als
einen Atem, der nach nichts riecht.

Eva

Eva, ich kann nicht.

Bring der Madonna ein kleines Opfer.

Carlo!

Mach mit den Fingern so.

Kannst du, wenn du die Finger so hast,
sagen "Ich kann keinen Reis essen"?

Ich kann keinen Reis essen.

Dann iss Scheiße.

Was ich Ihnen jetzt erzählen will,
betrifft Cupido persönlich.

Damit spiele ich natürlich
auf unseren berühmten Präsidenten an.

Ich befriedigte ihn und wunderte mich,

dass ein damals so junger Mensch so
einen ausgefallenen Geschmack hatte.

Einen Geschmack,

der im Verlauf meiner Erzählung
klar erkennbar wird.

Nun, Freunde,

nachdem ich meine Mutter los war,

konnte ich mein Leben
in vollen Zügen genießen.

Die Frau, für die ich arbeitete,

schickte mich eines Tages
zu jenem Wüstling,

dessen Leidenschaften Ihnen
recht ungewöhnlich scheinen werden.

Das Ganze geschah
in seinem Häuschen in Rovigo.

Ich wurde
in ein düsteres Zimmer geführt.

Dort sah ich
einen Mann auf einem Bett liegen,

und mitten im Zimmer stand ein Sarg.

"Sie sehen hier,"
sagte der Wüstling zu mir,

”einen Mann auf dem Totenbett.

Er wird nicht die Augen schließen,

ohne letztmalig dem Gegenstand seiner
Bewunderung die Ehre zu erweisen.

Ich liebe Hinterteile,

und wenn ich auch gleich sterbe, will
ich das tun, während ich eines küsse.

Wenn das Leben
aus meinem Körper gewichen ist,

legen Sie mich
eigenhändig in den Sarg,

hüllen mich in das Leichentuch
und schließen den Deckel.

Es ist mein Wunsch, in diesem letzten
Moment gewissenhaft bedient zu werden

von dem einzigen Gegenstand
meiner unsittlichen Wünsche.

Kommen Sie,"

fuhr er mit gebrochener,
schluchzender Stimme fort,

”beeilen Sie sich, denn ich
stehe auf der Schwelle des Todes."

Ich näherte mich ihm, drehte mich um
und zeigte ihm meine Hinterbacken.

"Welch ein wundervoller Arsch,"
rief er,

”könnte ich doch das Bild eines so
schönen Hinterns mit ins Grab nehmen!"

Und er liebkoste ihn,
öffnete die Backen, spielte mit ihm

und küsste ihn,
als wäre er ein kerngesunder Mann.

Dann nötigte er mich,
mich von dem zu befreien,

was meine Gedärme enthielten.
Das tat ich ohne jede Scham.

So, jetzt muss ich sterben,
röchelte er und drehte sich um.

Der letzte Augenblick ist da.

Und während er das sagte,
stieß er einen tiefen Seufzer aus.

Er wurde steif,
und er spielte seine Rolle

so geschickt,
dass ich glaubte, er sei wirklich tot.

Los, über mich. Los, piss!

Los, mach!

Ich kann nicht. Es kommt nichts.

Piss!

So.

Ich bin fertig.

Die Grenzen der Liebe liegen darin,
dass man immer einen Zweiten braucht.

Ihr Freund jedoch wusste,
das Köstliche an der Ausschweifung ist,

Schlächter und Opfer zugleich zu sein.

Meine Schwester kannte einen Herrn,

der war Beamter in der
Kontrollbehörde, klein, schweinsäugig

und mit einem äußerst
unangenehmen Gesicht.

Er stellte ein Gefäß unter sie beide,

sie setzten sich Rücken an Rücken
und entleerten sich gleichzeitig.

Er nahm das Gefäß, tauchte die Finger
in die Exkremente, mischte und aß sie.

Meine Schwester sagte,

dies und der Anblick ihres schmutzigen
Hinterns reichten ihm zum Ejakulieren.

Signora Maggi, hatte Ihre Schwester
einen schönen Arsch?

Das können Sie daran ersehen,
dass ein berühmter Maier,

der eine Venus mit einem
wunderbaren Hintern malen sollte,

sie bat, ihm Modell zu stehen,
nachdem er vergeblich

in allen Bordellen Italiens gesucht
hatte, ohne ihresgleichen zu finden.

Und wie alt war sie?

Fünfzehn Jahre.

Sie machen uns neugierig.

Machen wir einen Schönheitswettbewerb
der Hintern dieser Jungen und Mädchen!

Das werde ich tun, meine Herrschaften.
Ich bin darin Expertin.

Exzellenz, fällt Ihnen zu dieser
besonderen Situation nichts ein?

Nämlich?

Signora Maggi, sind Sie fertig?

Nur noch einen Moment!

Der anale Akt

hat etwas Absolutes. Er ist
der Untergang der menschlichen Spezies.

Und er ist ambivalent, weil er die
sozialen Normen akzeptiert und bricht.

Es gibt noch Ungeheuerlicheres

als den analen Akt oder
den Akt des Henkers. - Das stimmt.

Aber der anale Akt hat den Vorteil,
dass er endlos wiederholt werden kann.

Es lässt sich auch ein Weg finden,
den Akt des Henkers zu wiederholen.

So, die Herren. Es ist so weit.

Macht das Licht aus!

Das ist mein Meisterwerk.

Moment!
- Was ist?

Ich möchte zuvor
einen Vorschlag machen.

Bitte sehr!

Wir haben noch nicht festgelegt,
welches der Preis ist für die Person,

deren Hintern der beste ist.

Mein Vorschlag ist folgender:

Die Person, deren Hintern
als der beste auserwählt wird,

wird sofort umgebracht.

Einverstanden.

Da wir nicht wissen, wer wer ist,
sind wir mit Sicherheit unparteiisch.

Sehr richtig beobachtet.

Danke, Exzellenz.

Das Wissen, dass ein Arsch einem
Jungen und nicht einem Mädchen gehört,

könnte die Entscheidung beeinflussen.

Dabei soll es doch
eine völlig freie Wahl sein. - Genau.

In diese tückische Falle
will ich nicht geraten.

Wer eine klare Vorliebe für Männer hat,
der kann sich schwer umstellen.

Die Unterschiede zwischen
Jungen und Mädchen sind enorm,

und man kann nicht nach dem suchen,
was sichtlich unterlegen ist.

Nun, was das angeht

Dennoch lässt sich
nach den bisherigen Erzählungen

darauf schließen, dass ein Mädchen
häufig einem Jungen vorzuziehen ist.

Bemühen wir uns um Objektivität.

Moment! Meine Herren,
sehen Sie die Schönheit dieser Kerbe,

die Dehnbarkeit des Gewebes dieses
Hinterns! Da ist kein Zweifel möglich.

Moment, Herzog. Das ist kein Einwand,

aber ich Will zurück zu einem Hintern,
der mir besonders aufgefallen ist.

Leuchte hier!

Wir kommen Ihnen gern entgegen.

Diese schweren Lenden sind wohl nicht
zu vergleichen mit der Grazie dort,

für mich der schönste Arsch der Villa.

Das ist nur meine persönliche Meinung,
ich ordne mich der Mehrheit unter.

Ich bin für des Herzogs Kandidaten.

Was mich betrifft, so votiere ich
für den Kandidaten des Herzogs.

Lieber Präsident,
es steht drei zu eins.

Ich beuge mich der Mehrheit.
Doch bitte ich immerhin um die Zusage,

dass mein Kandidat mir gehört,
sobald die Zeit für ihn gekommen ist.

So sei es.

Licht!

Lüften wir das Geheimnis.

Es ist Franchino!

Schieß!

Dummkopf! Wie konntest du annehmen,
dass wir dich töten?

Weißt du nicht,
dass wir dich tausend Mal töten wollen,

bis ans Ende der Ewigkeit,
wenn die Ewigkeit ein Ende haben kann?

Ich möchte Ihnen nun von
einem rätselhaften Kunden erzählen.

Seine spezielle Leidenschaft
hängt mit den Manien zusammen,

von denen Signora Castellis
Erzählungen handeln werden.

Das bitte ich zu verzeihen.

Der Mann, um den es geht,

wollte nur Frauen,
die zum Tode verurteilt worden waren.

Je näher sie dem Tode waren,

desto besser bezahlte er sie.

Er verlangte nur, dass bei seinem
Besuch das Urteil zugestellt würde.

Dank seiner herausragenden Stellung
konnte erjeden Preis zahlen,

und so entging ihm fast keine.

Jedoch hat er nicht
mit ihnen geschlafen. Er verlangte,

dass sie ihm ihre Lenden zeigten
und vor ihm defäkierten.

Er behauptete nämlich,

dass es
keine besseren Fäkalien geben könnte

als die einer Frau,

die soeben
ihr Todesurteil vernommen hat.

HÖLLENKREIS DES BLUTES

Signor Vescovo! Wir sind fertig!

Es soll eine Traumhochzeit werden!
Wir beginnen mit dem Präsidenten.

Er ist am geilsten von uns!
- Stimmt, ich leugne es nicht.

Hurensöhne.

Was ist das für ein Trauerspiel?

Diese Schmarotzer
tragen nichts zu dem Fest bei!

Schreit vor Freude,
macht, was ihr wollt! Lachen sollt ihr!

Los, ihr Trottel!

Zeigt uns, dass ihr glücklich seid!

Macht schon! Lachen sollt ihr!

Und du?

Warum schreist du nicht vor Freude?
Warum klatschst und singst du nicht?

Warum Iachst du dich nicht kaputt?
Ach, du Iachst nicht?

Und ihr!

Was macht ihr beiden?

Exzellenz, notieren Sie das bitte.

Aber gern, liebe Mädchen,

Bis ans baldige Ende eurer Tage!

Frau und Frau!

Nun, Monsieur Royal,
Sie hätten die Miete zahlen sollen!

Aber natürlich, Monsieur Jujus!

Haben Sie daran gedacht,
dass Sie auch meine Miete zahlen?

Und wieso dies, Monsieur Jujus?

Nun ja,
weil ich kein Geld mehr habe.

Sie müssen Geld verdienen,
Monsieur Jujus!

Und wie verdient man Geld?
- Kraft der eigenen Hände Arbeit.

Das kann ich nicht!
- Nun, dann spielen Sie etwas vor!

O lä lä, das ist nicht leicht!

Nun denn,

dann schreiben Sie doch etwas.

Irgendetwas.

Aber was ist denn? Ist das ernst?

Lass mich meine Pflicht erfüllen,
dann komme ich zu dir.

Sie brauchen nur zu fragen.
Mein Freund und ich sind immer bereit.

Signore, bitte hören Sie mir zu.
- Was ist, mein Lieber?

Was tun Sie mit mir?

Das legen wir morgen fest.
Morgen legen wir viele Dinge fest.

Ich weiß etwas,
was keiner von Ihnen weiß.

Jemand bricht die Regeln. Graziella
hat ein Foto unter dem Kissen.

Gib mir das Foto.

Gib es mir.

Nein.

Gib mir das Foto!

Tun Sie mir nichts! Ich zeige Ihnen,
was Eva und Antinisca nachts treiben.

Sie verstoßen gegen Ihre Gesetze.

Ach so, du Nutte!

Wenn Sie mich umbringen, kann ich
Ihnen nicht sagen, was ich weiß.

Rede, du dreckige Nutte!

Ezio geht jeden Abend
zu der schwarzen Dienerin.

Ich zeige es Ihnen.

Da sind sie.

Na, ihr Arschlöcher!

Widerling.

Susy, Giuliana, Liana,
Tatiana, Sergio, Lamberto.

Claudio, Carlo, Franco,
Tonino, Antinisca, Renata,

Doris, Fatmah

Giuliana.

Die Aufgerufenen
bekommen hellblaue Bänder.

Ihnen ist klar, was sie emartet.

Die anderen kommen vielleicht mit uns
nach Salö, wenn sie weiter mitmachen.

Aber was haben wir Ihnen getan?
Was haben Sie vor?

Das werdet ihr bald sehen. Ihr werdet
begreifen, wie groß eure Schuld ist.

Die Hauptperson in meiner
ersten Erzählung ist ein Mann,

derschon
in vorangegangenen Erzählungen vorkam.

Er ist etwa 40 Jahre alt, sehr groß,

und er besitzt ein riesiges Glied,
wie ein Hengst.

Der Herr ist ungeheuer reich,

sehr mächtig,
sehr streng und sehr grausam.

Er hat ein Herz aus Stein.

Er hat ein Haus bei Mailand, in dem er
ausschließlich seinem Vergnügen frönt.

Bei jeder Party müssen
mindestens 15 Mädchen dabei sein,

die zwischen 15 und 17 Jahre alt sind.

Die Ausenrvählten müssen als erstes
völlig nackt vor den Lüstling treten.

Er fasst sie an, befühlt sie,
streichelt sie, untersucht sie genau,

und alle müssen in seinen Mund kacken.
Er schluckt es aber nicht.

Wenn er diese erste Etappe
mit schrecklichem Ernst beendet hat,

kennzeichnet er ihre Schultern,

indem er eine Nummer
auf das zarte Fleisch stempelt.

Nach diesen Präliminarien
öffnet er das Fenster

und stellt die Mädchen
in die Mitte des Zimmers,

mit dem Gesicht zum Fenster.

Dann versetzt er ihnen einen
so kräftigen Tritt in den Hintern,

dass die Ärmsten
durch das Zimmer fliegen,

dann durch die offenen Fensterflügel
und im Keller verschwinden.

Und plötzlich schließt sich der Kreis.

Der gute Mann kannte offenbar nicht
nur Nietzsche, sondern auch Huysman.

Henker mit der Maske
und den lnsignien des Teufels

überwachen todernst jeden einzelnen
der entsetzlichen Apparate dort unten.

Wenn alle Mädchen versammelt sind,
ist der gute Mann

außerordentlich erregt, nach dreißig
Kontakten, ohne Entspannung zu finden.

Er ist völlig nackt, und sein Glied
sieht aus wie am Bauch festgeklebt.

Alles ist bereit,
alle Maschinen werden in Gang gesetzt,

und die Folterungen
beginnen gleichzeitig

und mit furchtbarem Getöse.

Aus einem großen Rad
ragen scharfe Klingen,

und ein Mädchen wird daran
festgebunden und lebendig gehäutet.

Einer anderen wird eine lebendige Maus
in die Scheide eingenäht.

Gott!

Gott, warum hast du uns verlassen?

Umberto, komm her!

Bravo!

Du warst so weit.

Umberto, komm!

Weißt du, was ein Bolschewist macht,
wenn er ins Rote Meer springt? - Nein.

Du weißt nicht, was ein Bolschewist
macht, wenn er ins Rote Meer springt?

Nein, sagen Sie es mir.

Platsch!

Ezra Pound. Aus den "Cantos".

Aus dem 99. Gesang.

Unordnung, Schläge und Terror,
und die ganze Familie leidet darunter.

Wie kann eine Rasse, die von einem
Einzigen abstammt, verschieden denken?

Ein Nachname, neun Künste.

Das Wort des Vaters ist Mitgefühl,

das des Kindes Ergebenheit,

das des Bruders Gegenseitigkeit,

das des Jüngeren Unterschied.

Kleine Vögel zwitschern im Chor.

Harmonie liegt in der Proportion
von Ästen wie Klarheit.

Kannst du tanzen?

Nein.

Komm, versuchen wir's.
- Na gut, versuchen wir's.

Wie heißt deine Freundin?
- Margherita.

Untertitel: lnken Henkel

Überarbeitung: EUROTAPE 2013